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Sonntag, 17. Juli 2022

Epilog


Tanna ließ die Idee, ihre Gefährtin noch einmal in der Leere zu besuchen, nicht mehr los, sodass sie alles von Isaac lernte, was er über die Leerenschreiterei wusste. Doch da dessen Wissen begrenzt war und ihr die zweite Brücke zurück in die Welt der Lebenden fehlte, gelang es ihr lange Zeit nicht, die Leere auch tatsächlich zu betreten.
     Die nächsten Jahre verbrachte sie deshalb damit, sich intensiv mit dem Jenseits zu beschäftigten, sie wurde sogar zu einem angesehenen Medium, das sogar weit außerhalb ihrer Heimatgegend Bekanntheit erlangte und das man bei jeglichen Geisterproblemen aufsuchte.
     Aber schließlich schlug Tanna jegliche Warnungen in den Wind und wagte es, allein in die Leere überzutreten, was ihr auch tatsächlich gelang. Doch obwohl Leah versuchte, ihre Verwandten zu warnen, kam jegliche Hilfe zu spät. Nicht einmal Tanja konnte etwas tun. Tanna kehrte nicht mehr ins Leben zurück, und der einzige Trost für ihre Angehörigen war, dass sie endlich mit der Liebe ihres Lebens wiedervereint war und sie gemeinsam ins Totenreich hinübergehen konnte. 
 

 
Obwohl Hana ihm zuvor noch öffentlich ihr Misstrauen entgegengebracht hatte, ließ sie sich schnell von Marduk zu einem Handel überreden, ihm für einen Anteil an seinem Geschäft einen Erben zu gebären. So kam es, dass Hana und Marduk entgegen aller Erwartungen den Bund der Ehe eingingen, damit ihr Sohn Johannes, den Alin und Lulu für sie aufziehen würden, eines Tages legitim das Gewerbe des Vaters fortführen konnte.
     Marduk verließ die Gegend kurz nach seiner Hochzeit, kehrte in seine Heimat zurück, wo er den Hauptsitz seines Handelsimperiums aufbaute, während Hana sich dazu entschied, zu bleiben und den Handelsposten vor Ort als Außenstelle zu leiten. Obwohl die beiden Eheleute niemals Liebe zueinander empfanden, beide zahlreichen Affären mit anderen hatten, und Marduk nur sporadisch zu Besuch kam, wurde aus ihrer Ehe unerwartet eine feste, auf Vertrauen basierte Verbindung.
     Da Sohn Johannes die menschenfreundliche Art seines Ziehvaters Alin übernahm, wurde er leider kein sehr guter Händler. Er verspekulierte sich heftig und nur ein Darlehen der Bank konnte den Handelsposten vor einem vorzeitigen Ruin retten. Und auch die nächste Zeit sollte sich der Posten nur dank der Kompetenz seiner Frau halten.


Tanja und Wirt gingen in ihrer Rolle als Eltern vollends auf und wurden letztendlich tatsächlich ein fester Bestandteil der Dorfgemeinschaft. Obwohl sie nach wie vor recht abgeschottet gegenüber ihren Mitmenschen blieben, war ihre kinderliebe Art bald schon weit über ihre Heimat hinaus bekannt.
     Als eines Tages ein weiteres Findelkind auf ihrer Türschwelle auftauchte, nahmen sie sich dessen natürlich ebenfalls an. Und es sollte nicht nur bei dem einen bleiben. Dank Alins Finanzierung, konnten der Schreiner und seine Frau ein Waisenhaus bauen, und obwohl ihnen leibliche Kinder verwehrt blieben, haben sie seitdem mehr Kinder aufgezogen, als dass sie zählen können. Lynn und Gabriel, denen es nie an der Liebe ihrer Eltern gemangelt hat, sollten auf diese Weise noch zahlreiche Geschwister bekommen. Die Zwillinge würden einst in die Fußstapfen ihrer Eltern treten und deren Arbeiten fortführen. 



Nachdem Alin sein Geschäft in die Hände seines Neffen übergeben hatte, verließ er den Handelsposten und baute ein Haus zwischen seiner alten Arbeitsstätte und dem Uruk-Hof für sich und Lulu, die er im Frühjahr noch zur Frau nahm.
     In Absprache mit Marduk und Hana, erklärten sich Alin und Lulu dazu bereit, deren Sohn Johannes aufzuziehen. Und so kam es, dass Johannes wie ihr eigenes Kind aufwuchs und die Liebe eines Vaters und einer Mutter bekam, die seine eigenen, desinteressierten Eltern ihm nicht geben konnten, und Alin letztendlich doch noch die Familie bekam, die er sich immer gewünscht hatte.
     Nebenbei wurde Lulu zu einer immer gerngesehenen Hilfe in Tanjas und Wirts Waisenhaus, wo sie zur zweiten Mutter für viele Waisenkinder avancierte. Eines der Waisenjungen, der sie ganz besonders gern hatte, fraß auch einen Narren an Alin, von dem er alles lernte, was es über Handel, Buchhaltung und Geldwirtschaft zu wissen gab, sodass er ein kleines Startkapitel, das Alin ihm geben sollte, schnell verzehnfachte. Er wurde zum ersten Geldverleiher und Bänker der Gegend.


Da Garrus den Ortsansässigen in der Vergangenheit nicht gerade freundlich gegenübergestanden hatte, entschieden er und Nyota sich dazu, dass es besser war, sich ein eigenes Haus zu bauen. Sie waren die Ersten, die den Stamm verließen, und nur Vater Aans Bitte war es zu verdanken, dass sie sich wenigstens innerhalb der bald entstehenden Dorfgemeinschaft ansiedelten.
     Obwohl er seiner militärischen Vergangenheit den Rücken gekehrt hatte, wurde Garrus als einzig ausgebildeter Soldat schließlich zum Ausbilder der Dorfwache und auch ein aktiver Teil davon. Ansonsten lebten die beiden Eheleute, die in aller Stille heirateten, in Ruhe und Frieden von dem, was ihr kleiner Hof abwarf.
     Sohn Cahir, der noch einige Geschwister bekommen sollte, sollte seinem Namen alle Ehre machen und eines Tages zum ersten Kommandanten der Streitkräfte von Uruk werden.


Obwohl es ihn zeitlebens in die Ferne gezogen hatte, blieb Isaac in der Gegend. Er wurde bald sogar ein festes Mitglied des Stammes, wo er nach Aans Weggang dessen Aufgaben als Berater, Baumeister und Verwalter übernahm, und als Wulf seine erste Amtszeit als Bürgermeister antrat, wurde er auch zum Aushilfslehrer.
     Die Bindung zu seinem leiblichen Sohn wurde zwar niemals wieder so wie früher und Wulf wollte auch weiterhin Lus Sohn bleiben, doch akzeptierte Wulf ihn immerhin allmählich als Teil seiner Familie. Vor allen Dingen zu seinen Enkeln konnte Isaac eine tiefe Bindung aufbauen. Nur einmal geriet er in all den Jahren in einen heftigen Streit mit Wulf, nach dem er tatsächlich kurz davor war, die Gegend doch noch zu verlassen. Lediglich weil Tann, mit dem ihm nach wie vor eine tiefe Freundschaft verband, ihn darum bat, nicht zu gehen und er sich ihm offenbarte, blieb er in der Gegend, die zu einer neuen Heimat für ihn geworden war.


Tann blieb nur noch ein weiteres Jahr der Stammesführer, bevor er das Szepter an Nero weiterreichen konnte. Obwohl er zuvor noch froh darüber gewesen war, in sein ruhiges Leben zurückkehren zu können, konnte er es aber auch nicht lassen, weiterhin in den Angelegenheiten der Gegend mitmischen zu wollen. Er blieb deshalb zeitlebens Berater und Stellvertreter des Stammesführers, nachdem Alistair ihm die Heilertätigkeit abgenommen hatte, und er schaffte es später sogar, jedes einzelne Mal zum stellvertretenden Bürgermeister gewählt zu werden.
      Seine Freundschaft zu Isaac blieb ihm eine wichtige Stütze in seinem Leben, sodass er befürchtete, in seine Depression zurückzufallen, als Isaac sich mit seinem Sohn zerstritt und erklärte, die Gegend verlassen zu wollen. Und obwohl er sich vorgenommen hatte, seine Gefühle für sich zu behalten, offenbarte er sich Isaac schließlich doch noch. Nur konnte jener, wie befürchtet, seine Gefühle nicht erwidern. Es führte zwar dazu, dass Isaac blieb, aber ihre Beziehung zueinander wurde schwierig, weshalb es bald schon danach aussah, als würde ihre Freundschaft daran zerbrechen.
      Stattdessen führte es am Ende jedoch dazu, dass Isaac ihn schließlich darum bat, eine Namensverbindung mit ihm einzugehen. Sie tauschten zwar nicht die Namen, gewannen dadurch aber eine Verbindung zueinander, die zwar keine Liebe war, doch auch weit mehr als Freundschaft.     


Dana bekam im Frühjahr schließlich die Hochzeit, von der sie immer geträumt hatte, und es war die größte und prunkvollste Hochzeit, die die Gegend jemals gesehen hatte, und Dana die glücklichste Braut weit und breit.
     Entgegen aller Erwartungen, näherten sich Dana und Greta in den folgenden Jahren einander an, und sie wurden tatsächlich wieder zu den Freundinnen und Schwestern, die sie einst gewesen waren. Sie trafen sich bald schon regelmäßig, und nach und nach kamen immer mehr der örtlichen Frauen zu ihrer geselligen Runde, bei der sie allerlei „Neuigkeiten austauschten“, aßen, tranken und dabei die Handarbeiten erledigten.
     Als Greta und Dana bemerkten, dass ihre Treffen die Produktivität im Textilgewerbe deutlich gesteigert hatten, entschlossen sie sich, die erste Manufaktur der Gegend zu gründen, in der sie und die anderen Frauen als Weberinnen, Schneiderinnen und Färberinnen arbeiten konnten. Was dazu führte, dass Dana und Greta als Vorsitzende der Manufaktur letztendlich zu einem recht beachtlichen Vermögen gelangten.


Jin verblieb Zeit seines Lebens genau da, wo er immer hatte sein wollen: Auf dem Uruk-Hof im Kreis seiner Familie. Er war und blieb auch der letzte Verfechter des Stammes, als nach und nach immer mehr Leute den Stamm verließen, um sich eigene Häuser für ihre Familien zu bauen. Trotzdem wurde auch er ein Teil der Dorfwache, als man ihn darum bat, und er ist inzwischen sogar zum Förster des Dorfes ernannt worden.
     Nachdem Reinard ihm bewiesen hatte, dass alle Männer seiner lieben Tochter Jade nur böses wollten, war er strikt gegen eine erneute Hochzeit von ihr, was zu einem ersten Streit zwischen Vater und Tochter führte. Auch mit deren Verlobten Wulf geriet er böse aneinander, und erst nach einem Ringkampf, den der Jüngere für sich entscheiden konnte, musste Jin seine Tochter erneut ziehen lassen, was ihm das Herz brach. Obwohl er sich nach Jades Auszug inzwischen wieder mit ihr vertragen hat, will er von seinem Schwiegersohn nach wie vor nichts wissen. Was ihn natürlich nicht davon abhält, stolz wie sonst was auf seine Enkel zu sein und regelmäßig bei ihnen aufzutauchen.
     Auch mit Aan bekam er sich in die Haare, bevor jener die Gegend verließ, und es war das zweite Mal, dass der friedfertige Aan böse verprügelt wurde.
 

Nach Luis‘ Fortgang, stellte Aan seine Gefährtin zur Rede, die unumwunden zugab, Gefühle für den Anderen zu haben, aber nicht mehr für ihn. Doch obwohl Jana dennoch bei ihm bleiben wollte, da sie der Meinung war, dass Liebe nur ein kurzlebiges Gefühl sei, Familie aber für immer bleibe und sie damit wichtiger sei, wollte Aan nichts davon wissen.
     Nachdem er noch fünf Jahre blieb, um seine Enkel wenigstens ein bisschen aufwachsen zu sehen, verließ er die Heimat letztendlich, um durch die Welt zu reisen. Er verdiente sich dabei als Wanderlehrer sein Brot, und obwohl er nie bereut hatte, sich ursprünglich für Jana und ihre Familie entschieden zu haben, war es letztendlich dieses Leben, das ihn erfüllen sollte. Ein Leben, das er ganz und gar seiner Leidenschaft, der Wissenschaft, widmen konnte. Und tatsächlich sollte er auch einige Erfindungen und Entdeckungen für sich verbuchen können, einige Werke und Abhandlungen schreiben. Aber das ist eine andere Geschichte, genauso wie jene, als er schließlich eine Frau wiedertraf, die ihm intellektuell die Stirn bieten konnte und der er völlig verfallen sollte.


Nachdem Luis sie verlassen hatte, machte Jana eine schwere Zeit durch, und die wurde auch nicht besser dadurch, dass sie auch noch von ihrem Gefährten Aan verlassen wurde.
     Doch Jana zeigte ihre Tränen und ihren Herzschmerz kein zweites Mal. Stattdessen fand sie Trost in den Göttern und ging in der folgenden Zeit völlig in ihrem Glauben auf. Auch als schließlich ein neuer Glaube in die Gegend kam und sie erfuhr, dass ausgerechnet ihr Mentor Lu ihm bereits anhing, blieb sie ihren Göttern treu. Immer mehr ihrer Anhänger wandten ihr und ihren Göttern den Rücken zu, aber Jana blieb bis zuletzt eine Verfechterin des alten Glaubens. Doch sie sollte der letzte Schamane der Gegend sein.
      Erst, als schließlich sogar ihr unerwarteter Ziehsohn und Lehrling Ludwig sich von ihr ab- und dem neuen Glauben zuwandte und die alte Religion sogar verboten wurde, endete Janas Kampf für ihre Götter. Doch sie kehrte ihren Göttern dennoch nicht den Rücken, verließ stattdessen die Gegend, um sich auf die Suche nach demjenigen zu begeben, den sie all die Jahre nicht vergessen konnte und von dem sie hoffte, dass er noch immer auf ihrer Seite und der ihrer Götter stand: Luis.
     Aber ob sie ihn gefunden hat, ist eine andere Geschichte.  


Nachdem die alten Götter sich als eigensüchtig herausgestellt hatten und der neue, eine Gott seinen Wulfgar scheinbar gerettet hatte, war Lu nach Alistair und Gisela einer der ersten Anhänger des neuen Glaubens in ihrer Heimat. Und er war bald schon der glühendste Anhänger, sodass er sogar begann, das Wort des Herrn öffentlich zu verbreiten und er zum ersten Pfarrer der Gegend wurde.
     Lu predigte stets von Nächstenliebe und Barmherzigkeit, die er auch lebte, und er suchte stets das Gespräch und ein Auskommen mit Schamanin Jana, die ihm und dem neuen Glauben zunächst skeptisch gegenübertrat. Doch Lu war der Ansicht, dass der alte und der neue Glaube sehr wohl zusammen, Seite an Seite, existieren konnte. Dass jeder das anbeten konnte, was er wollte.
     Während Lu der Vorsteher der Glaubensgemeinschaft war, konnten alter und neuer Glauben auch tatsächlich friedlich nebeneinander bestehen, aber nachdem sein Nachfolger unerwartet gestorben war, kam ein anderer an die Macht, der eine wesentliche striktere Auslegung ihres Glaubens vorschrieb. Laut ihm waren alle anderen Götter als heidnische Götzen zu verbieten und auch gleichgeschlechtliche Verbindungen galten für ihn als Sünde, was Lu in arge Schwierigkeiten brachte.
     Das Verbot führte dazu, dass Schamanin Jana auch ihre letzten Anhänger verlor, und als sie sogar vertrieben wurde, war Lu gezwungen, einzugreifen. Er predigte erneut seine Werte, doch es führte nur dazu, dass die Glaubensgemeinschaft gespalten wurde, und der Streit wurde erst beigelegt, als Lu im hohen Alter schließlich starb, und mit ihm seine Werte.


Obwohl Wulfgar es seinem Gefährten versprochen hatte, nie wieder zu kämpfen, erklärte er sich trotzdem dazu bereit, die Führung über die bald schon gegründete Dorfwache zu übernehmen, und das mit Lus Segen. Er wurde also der Hauptmann der Wache und er war ein sehr angesehener Hauptmann, was wohl ein großer Grund war, dass man ihn und Lu in Ruhe ließ, als Lus zweiter Nachfolger ihre Homosexualität als Sünde anprangerte.
     Dennoch führte es dazu, dass Lu und Wulfgar den Stamm verließen und sich ein kleines Häuschen am Rande des Dorfes bauten, wo sie in Frieden zusammen alt werden konnten.
     Obwohl es ihn schmerzte, dass er seine beiden Kinder wahrscheinlich nie wieder sehen würde, wurde Wulfgar nie wieder vom Fernweh gebissen. Er blieb in der Gegend, und letztendlich würde er Leif und Luna, die ein paarmal zu Besuch kommen sollten, doch noch mal sehen dürfen.


Nachdem er aufgehört hatte, sich für alles Mögliche die Schuld zu geben und sich dauernd zu sorgen, fand Rahn endlich Frieden. Er und Akara feierten im folgenden Jahr eine Hochzeit im kleinen Kreise, und sie bekamen sogar noch ein zweites Kind. Das eine ruhig und schüchtern, das andere ein Wildfang ohnegleichen, wurden seine beiden jüngeren Kinder zum Licht von Rahns Lebensabend, und auch die Beziehung zu Sohn Nero blieb zwar distanziert, aber freundschaftlich.
     Obwohl es gesundheitlich manchmal nicht danach aussah, überlebte Rahn alle seine Altersgenossen und wurde schließlich zum Dorfältesten, dessen Rat vor allen größeren Entscheidungen eingeholt wurde und dem man auch die oberste Rechtsprechung in die Hände legte, wodurch er also zum ersten Richter seiner Heimat wurde. Und diesen Posten sollte er für eine ganz schön lange Zeit innehaben. Er wurde der älteste Mensch, den die Gegend jemals gesehen hatte – älter sogar noch als der bisherige Spitzenreiter Cain.
     Mehr gibt es über Rahns Leben nicht zu berichten – und das ist auch gut so – da er letztendlich das ruhige und friedliche Familienleben fand, das er sich immer gewünscht hatte.
     Obwohl Akara es hasste, Mutter zu sein, wurde sie es für ihren Rahn dennoch einmal mehr, sodass sie am Ende zwei Kinder zusammen hatten. Und nachdem sie sich schon vor Malahs Weggehen ein bisschen an ihre erste Tochter angenähert hatte, tat Akara ihr Bestes, diesmal für ihre Kinder eine gute Mutter zu sein.
     Akara sollte es niemals schaffen, richtig aus sich herauszukommen, aber sie war letztendlich ein Teil des Uruk-Stammes geworden, und auch nachdem dieser sich aufgelöst hatte, verblieb sie in der Großfamilie, die weiterhin das Uruk-Haus bewohnte. Denn dort hatte sie endlich das Zuhause und die Familie gefunden, die sie niemals gedacht hatte, haben zu werden. Zudem erhielt sie von Dana, die für sie wie eine Mutter wurde, auch weiterhin Unterstützung bei der Kindererziehung, und in der ruhigen Nachbarin Nio fand sie unerwartet eine Freundin fürs Leben.
     Solange ihr sehr viel älterer Mann lebte, hatte Akara ein recht gutes und glückliches Leben, das ein abruptes Ende fand, als Rahns schließlich von ihr ging. Von einem Tag auf den anderen wurde sie todkrank und drei Tage später hörte sie einfach auf zu leben und folgte ihrem Mann, ohne den sie nicht leben konnte, ins Grab.


Nachdem er mit ihrem Vater um ihre Hand gekämpft hatte, hat Wulf im Sommer noch Jade, in die er sich tatsächlich verliebt hatte, geheiratet und mit ihr den Stamm verlassen, um sich in der Nähe ein eigenes Haus für ihre Familie zu bauen. Zusammen bekamen sie vier Kinder, und auch wenn er nicht der leibliche Vater von ihrem Erstgeborenen war, hat Wulf diesen niemals als etwas anderes als seinen eigenen Sohn gesehen.  
      Nachdem er es Lu versprochen hatte, hat Wulf nie wieder auch nur einen Tropfen Alkohol getrunken. Er blieb zwar nach wie vor ein recht eigensinniger und sturer Charakter, aber seitdem er trocken war und eine Familie zu ernähren hatte, hat er eine disziplinierte und arbeitssame Seite entwickelt. Und nachdem er seinen Stolz geschluckt hatte, konnte er auch endlich beweisen, dass er tatsächlich einiges im Kopf hat.
      So ist Wulf nach Aans Weggang zum Lehrer für die ortsansässigen Kinder geworden, und er war auch für die Planung diverser Gebäude und den Bau der ersten Schule der Gegend verantwortlich. Nachdem ihn seine Frau dazu überredet hat, hat er einige Jähre später sogar für den Posten als Bürgermeister kandidiert, den er seitdem tatsächlich dauerhaft innehat.
     Jades zweite Hochzeit war eine glückliche Hochzeit, aber weniger glücklich war sie, dass sich ihr erstes Kind tatsächlich als Reinards herausstellte. Obwohl Wulf es als sein eigenes angenommen hat, den Jungen sogar nach seinem leiblichen Vater Isaac Isa genannt hatte, konnte sie selber das tief drinnen niemals tun. Während sie all ihre anderen vier Kinder bedingungslos liebte, hatte sie für ihren Erstgeborenen nichts übrig. Sie gab zwar ihr bestes, dies nicht zu zeigen, unbewusst hatte sie jedoch immer nur hohe Ansprüche an ihn, die dieser niemals erfüllen konnte, und nur Wulfs Fürsorge war es zu verdanken, dass Reinards Sohn Isa nicht auch dessen Schicksal einer lieblosen Kindheit durchmachen musste. Stattdessen wurde er zu einem Mustersohn, der seinem Vater Wulf in allen Belangen nacheiferte und ihm eines Tages sogar als rechte Hand und Bürgermeister nachfolgen sollte.
      Jade arbeitete zunächst als Weberin in der Manufaktur ihrer Mutter, die sie nach deren Tod übernahm. Nachdem sie Greta großzügig ausgezahlt hatte, florierte die Manufaktur unter ihrer alleinigen Führung noch mehr. Sie eröffnete sogar eine Zweigstelle in Goldhain, und einer ihrer Söhne, der später die Leitung übernahm, rief die erste Gilde der Textilhandwerker ins Leben.
     Durch die Einnahmen aus den Manufakturen wurde Jade eine reiche Frau, die ihrem Mann bei vielen seiner Pläne finanziell unterstützen konnte, sodass auch sie eine einflussreiche Persönlichkeit in der Gegend wurde.


Gisela und Alistair kehrten letztendlich in die Heimat zurück, nachdem Alistair noch einmal nach Goldhain gegangen war, um seine Ausbildung abzuschließen. Alistair ließ sich als Arzt in der Gegend nieder und Gisela wurde, wie geplant, seine Helferin. Nach den ersten drei, folgten noch zwei weitere Zwillingspaare, sodass sie am Ende sieben Kinder zusammen hatten.
     Während sich Sohn Dettlaff zeitlebens schwer mit anderen Menschen tat, unter Wutanfällen litt, die ihn eines Tages dazu bringen sollten, die Heimat zu verlassen, entdeckte sein intelligenter und besonnener Bruder Regis die Alchemie für sich. Um auf seinen Bruder acht zu geben, folgte er diesem, als dieser in die Ferne zog. Essi wiederum, die eine engelsgleiche Stimme besaß, wurde zu einer berühmten Bardin in der Gegend.
     Pferd Cesar, der ein langes, friedliches Leben führen durfte, wurde zum Stammvater der Pferdezucht, die Alistairs und Giselas dritter Sohn begründen sollte und die einst über die Grenzen ihrer kleinen Gegend hinaus für ihre schnellen Pferde berühmt werden sollte.


Wie vorgesehen, übernahm Nero als fünfter Stammesführer bald schon die Führung über den Stamm, aber er war kaum ein Jahr lang Stammesführer. Er hatte Malahs Verhandlungen mit den umliegenden Familien fortgeführt, und da immer mehr der Jüngeren den Stamm verließen, um sich mit ihren Familien in separaten Häusern in der Nähe anzusiedeln, verließ auch Nero irgendwann den Stamm, um den Auflösungsprozess voranzutreiben. Zwar reagierten viele der älteren Stammesmitglieder zunächst mit Ablehnung und Abschottung, aber letztendlich konnten sie nicht aufhalten, was schon seit einiger Zeit in Gange war: Der Stamm wurde aufgelöst und machte Platz für die Entstehung einer Dorfgemeinschaft.
     Als dieser Schritt getan war, konnte Nero auch endlich die restlichen anderen Familien der Gegend dazu bringen, sich der Gemeinschaft anzuschließen. Ein Dorf namens Uruk war geboren, zu dessen erstem Bürgermeister einstimmig Nero gewählt wurde, der diesen Posten auch viele Jahre lang innehaben sollte, bevor er Konkurrenz von Wulf bekam. Und obwohl Nero stets sein Bestes gegeben hatte, ein guter und gerechter Anführer zu sein, führten seine strikten Gesetze und Strafen, die auch den Aufstieg des harscheren Glaubensvorstehers begüngtigt hatten, sowie sein Einsatz von geheimdienstlichen Methoden dazu, dass er die Wahl gegen Wulf letztendlich verlor. Dennoch ist er zu einem wertvoller Berater und Mitarbeiter für den Bürgermeister geworden, auch wenn er hauptberuflich inzwischen als Jäger und Förster tätig ist, nachdem Jin gestorben ist.
     Eine angenehme Überraschung für ihn war es auch, dass ein Jahr nach ihrem Verschwinden Milva in die Gegend zurückkehrte, um den jungen Bogenschützen wiederzusehen, der einst einen tiefen Eindruck bei ihr hinterlassen hatte, als er, statt sie im Stich zu lassen, sein Leben riskiert hatte, um ihres zu retten. Doch Neros Herz, das sich noch niemals für jemanden in Liebe erwärmt hatte, konnte auch sie nicht rühren. Ob Milva es geschafft hat, den anständigen Nero immerhin zu einer körperlichen Beziehung zu bewegen oder er letztendlich die Gegend verlassen hat, um jemandem zu helfen, den er eigentlich tot sehen wollte, ist jedoch eine andere Geschichte.


 
Nachdem ihre Mutter fortgegangen war, entschied sich Adelaide, entgegen ihrer ursprünglichen Pläne, dazu, als Haushälterin und Köchin im Handelsposten zu bleiben, und Alaric blieb als Hausmeister bei ihr.
     Die Hochzeit der beiden fand in aller Stille im Sommer statt, und obwohl Nero es nicht geglaubt hatte, blieb Alaric zeitlebens treu an der Seite seiner Frau. Und nicht nur das. Alaric und Nero wurden über die Zeit sogar nicht nur recht gute Freunde, sondern lernte Nero schnell, von Alarics Spezialität zu profitieren. Der ruhige, unauffällige Mann wurde zu den Augen und Ohren des ersten Bürgermeisters von Uruk und zudem auch zu dessen Schatzmeister. Obwohl er immer abstritt, Ragna zu sein, hat Alaric es schließlich zu akzeptieren gelernt, dass Lulu das nicht einsehen kann, und sie ist tatsächlich wie eine Mutter für ihn geworden.
     Trotz ihrer Angst, dass ihre Kinder ihren angeblichen Fluch erben oder darunter leiden könnten, wurde Adelaide zweifache Mutter, und nachdem sie sah, dass ihre Pechsträhne scheinbar ein Ende gefunden hatte, war sie sich sicher, dass jemand ihren Fluch aufgehoben haben musste. Adelaides Faszination für das Okkulte war damit geweckt. Sie begann, sich mit dem Mystischen auseinanderzusetzen, und wann immer man einen „Zaubertrank“ oder einen „magischen Talisman“ brauchte, kam man zu Adelaide.
     Doch als der neue Glaubensvorsteher der Gemeinde jegliche Zauberei als Hexenwerk und Sünde verdammte, geriet Adelaide in arge Schwierigkeiten, und es war nur ihrem Mann und dessen Verbindungen zum Bürgermeister zu verdanken, dass sie einem Prozess und dem Scheiterhaufen entkam. Ihre rothaarige Tochter jedoch hatten nicht dieses Glück und mussten in ferner Zukunft schließlich vor der Verfolgung durch Hexenjäger aus der Gegend fliehen, obwohl sie nicht einmal etwas mit dem Handwerk der Mutter am Hut hatte.


 
Nachdem Malah ihn von sich gewiesen hatte, hatte Reinard alles verloren, für das es sich zu leben lohnte. Nach seiner Flucht aus Goldhain, landete er in einem Dorf in der Nähe auf der Straße, wo er wahrscheinlich verhungert wäre, wenn er nicht von seiner Tante Rin gefunden worden wäre.
      Rin, nachdem sie erfahren hatte, was geschehen war, nahm sich ihres Neffen an, wusste sie doch genau, was er in seiner Kindheit durchgemacht haben musste. Sie gab sich die Schuld daran, nicht eher eingegriffen zu haben, dass sie ihren jüngeren Neffen Lin nicht hatte retten können, und nahm Reinard deshalb auf, um ihm eine zweite Chance zu ermöglichen. Doch Reinard hatten jeglichen Lebenswillen verloren und hätte seine Tante ihn im rechten Moment nicht gefunden, hätte er sich wenig später in ihrem Stall erhängt gehabt.  
     Von da an ließ sie ihn nicht mehr aus den Augen und mit der Zeit schaffte sie es, ihm eine neue Aufgaben zu geben und ihm dadurch das Gefühl wiederzugeben, noch gebraucht zu werden. Da ihre eigenen Kinder längst aus dem Haus waren und ihr Mann vor langer Zeit gestorben war, wurde Reinard tatsächlich zu einer wichtigen Hilfe für die betagte Dame und er lernte nicht nur, was es bedeutete, eine liebende Familie zu haben, sondern auch, wie man sich richtig gegenüber anderen verhielt.
     Dadurch verstand er auch endlich, wie gravierend die Dinge gewesen waren, die er verbrochen hatte, und es gab von da an zwei Dinge, die er nie vergessen konnte: seine Schuld Jade gegenüber, und Malah. Aber ob er tatsächlich den Mut fand, die beiden aufzusuchen und um Vergebung zu bitten, ist eine andere Geschichte.  


Nach seiner Flucht aus der Heimat, geriet Nila von einem Ort zum anderen, wo er sich vor allen Dingen mit Diebstahl durchschlug. Als er schließlich eines Tages an ein paar Räuber geriet, stand er erneut an einem Scheideweg und er schlug erneut den falschen Weg ein, indem er sich ihnen anschloss.
     Die nächsten Jahre war Nila Teil der Räuberbande, stahl und plünderte, und auch wenn er dabei niemals selber mordete oder vergewaltigte, sah er weg, wenn es seine Kumpane taten. Doch als sie eines Tages an ein junges Mädchen gerieten, das Nara beinahe wie aus dem Gesicht geschnitten war, holte ihn seine Vergangenheit und sein Gewissen wieder ein. Er stellte sich schützend vor sie, ermöglichte ihr die Flucht, wofür er selber beinahe getötet wurde.
     Erneut ein Ausgestoßener, um seinen rechten Arm erleichtert und sterbend am Straßenrand zurückgelassen, wurde er von einem Mönch gefunden, der ihn mit in sein Kloster nahm, wo seine Wunden versorgt wurden. Auch danach blieb Nila für einige Zeit als Hilfsarbeiter dort, geriet dabei jedoch immer wieder in Schwierigkeiten, da er sich nicht an die Regeln hielt.
     In dieser Zeit traf er das zuvor gerettete Mädchen wieder, das im benachbarten Frauenkloster Zuflucht gesucht hatte. Sie war es auch, die Nila davon überzeugen konnte, dass er es schaffen konnte, einen rechtschaffenen Lebensweg zu beschreiten, wenn er nur seine bisherigen Taten bereue und Abbitte dafür leiste, und dass er endlich das bereinigen sollte, was ihm all die Jahre über das Gewissen belastet hatte: Dass er Nara und ihr gemeinsames Kind im Stich gelassen hatte.
     Obwohl er nach wie vor an sich zweifelte, machte Nila sich daraufhin auf, Nara zu suchen. Doch ob er sie fand und es letztendlich schaffte, dem Verbrechen abzuschwören, ist ebenfalls eine andere Geschichte.


Nach Reinards Verschwinden, entschlossen sich die verbliebenen Stammesmitglieder des Ahn-Stammes schließlich dazu, den Stamm aufzulösen und eigene Wege zu gehen.
      Noch bevor sich der Stamm offiziell aufgelöst hatte, kehrten Sharla und Lenn ihm den Rücken, um sich in der Nähe von Lenns altem Elternhaus ein eigenes Haus zu bauen. Sharla fand bald schon als Schneiderin zur Manufaktur von Dana, war auch immer eine gerngesehene Aushilfe bei Arzt Alistair, und Lenn tat den Rest seines Lebens das, was er immer getan hatte: ein Schweinehirte sein. Da die ältere Shana ein recht hohes Alter erreichte, hatten sie und Lenn auch noch einige glückliche Jahre miteinander.
 

Wanda verließ mit Lenn und Sharla zusammen den Ahn-Stamm, um sich dem Uruk-Stamm anzuschließen, und auch nach dessen Auflösung verblieb sie im Uruk-Haus. Auch sie ging in den nächsten Jahren ihrer alten Profession als Färberin in Danas Manufaktur nach.


Mai und Gael waren die zweiten aus dem Ahn-Stamm, die gingen, um sich in der neuen Dorfgemeinschaft anzusiedeln, was sie zuvor ja schon geplant hatten. Die beiden bekamen drei Kinder miteinander und erbauten die erste Mühle der Gegend, wo sie zeitlebens als Müller tätig waren.


Lediglich Ana und Thur blieben im Ahn-Haus. Tatsächlich wurden sie sogar noch einmal Eltern, bevor sie ihren letzten Geburtstag feierten, und obwohl sie eine Weile allein in Abgeschiedenheit lebten, siedelten sich über die Jahre einige Reisende und Leute aus Uruk bei ihnen an, um in der nahegelegenen Mine zu arbeiten, die von Thur zwischenzeitlich allein in Schuss gehalten wurde. Es sollte jedoch noch einige Generationen dauern, bis Uruk zu einer großen Stadt herangewachsen war, dass ihre kleine Siedlung zu einem wichtigen Vorort der Stadt werden würde.


Goldhain blieb auch die folgenden Jahre eine florierende Stadt, die sich über steten Zulauf erfreuen konnte.
     Obwohl Elim sich geschworen hatte, Idas gesamte Linie auszulöschen, schweißte der gemeinsame Hass auf jene ihn, Roah und Cordelia derart zusammen, dass er davon absah, die beiden Frauen zu töten, die zum einen die Tochter und zum anderen die Schwester von Ida waren. Stattdessen blieb er der Chef des goldhainischen Geheimdienstes und er heiratete kurz darauf sogar Cordelia, die dadurch endlich die Familie erhalten konnte, die Ida ihr immer verwehrt hatte. 
     Zwar bereute Cordelia zeitlebens, im Argen mit Adelaide auseinandergegangen zu sein, die sie tatsächlich immer wie eine Tochter geliebt hatte, aber dennoch befand sie es für besser, dem Leben ihrer Stieftochter fernzubleiben.


Roah wiederum blieb tatsächlich die Königin von Goldhain, und auch wenn sie kaum etwas zu den Regierungsgeschäften zu sagen hatte und sie sich wünschte, dass sie in Frieden in ihrer alten Heimat hätte leben können, arrangierte sie sich mit ihrem neuen Leben, so gut es eben ging. Und ihr Geliebter Tenn, der zum Vater und Lehrer für den Sohn wurde, den sie ihrem Mann Minos II. geboren hatte, war ihr eine unendlich große Stütze dabei.
     Auch in Zukunft konnte sie jedoch nicht verhindern, dass Minos II. Goldhains Territorium durch Kriege erweiterte. Doch immerhin schaffte sie es, ihn zu einem Friedensabkommen mit Uruk zu bewegen, das seitdem viele Generationen lang schon besteht.


Nio und Wolfmar verließen mit ihrem Sohn tatsächlich kurz darauf den elterlichen Hof von Wolfmar, um sich als Bauern in Uruk anzusiedeln, nachdem sie Roahs Angebot abgelehnt hatten, zu ihr nach Goldhain an den Königshof zu kommen, um dort zu leben. 


Lediglich Willem und Gisa verblieben mit Tochter Wylona auf dem Hof in der Abgeschiedenheit des Nebelwaldes zurück. Da sie durch ihren stummen Bruder Gael bereits in einer Zeichensprache bewandert war, geschah es, dass Wylona in Kontakt mit dem hörgeschädigten Thorben geriet, aus dem bald schon Liebe wurde, sodass Thorben im hohen Alter doch noch Frau und Kinder bekam, die er bislang vergeblich gesucht hatte. Er zog daraufhin auch zu seiner jungen Frau auf den Hof.  


Nachdem sie wieder zusammengefunden hatten, lernten Griswold und Greta, ihren Schwiegersohn Alistair zu akzeptieren. Vor allen Dingen dessen Bemühen war es zu verdanken, dass Eltern und Tochter ebenfalls wieder zusammenfanden. Durch Giselas Vermittlung wiederum, gingen Griswold und Greta einen ersten Schritt auf die Nachbarn zu, mit denen sie bislang immer auf Kriegsfuß gestanden hatten, und nach und nach enstand dadurch eine freundschaftliche Verbindung zwischen den Nachbarn. Der Schmied und seine Frau wurden im Folgenden zu ersten Mitgliedern der neuen Dorfgemeinschaft.
     Auf Wotan wiederum wartete eine schlechte Überraschung, als eines Tages ein ausgesetztes Neugeborenes auf seiner Türschwelle auftauchte, das laut beigelegter Notiz seine Tochter war. Da er dank unzähliger Liebschaften keine Ahnung hatte, wer die Mutter der Kleinen war, und Greta ihn dazu zwang, sich der Kleinen anzunehmen blieb ihm nichts anderes übrig, als sie aufzunehmen. Doch er war heillos mit dem Kind überfordert und war deshalb froh, dass Eris, die nach der Neuigkeit, dass ihr Cousin Wulf Jade heiraten würde, völlig fertig gewesen war, sofort Feuer und Flamme für die Kleine war. Mehr aus praktischen Gründen heraus fragte er die einst betrogene Frau deshalb, ob sie nicht bei ihm bleiben und ihn heiraten würde, und obwohl Eris zunächst skeptisch war, willigte sie schließlich ein.
     So kam es, dass Eris und Wotan doch noch heirateten und Eris in der kalten Gegend blieb, die sie bislang immer verabscheut hatte. Doch sie hatte in Greta eine Freundin fürs Leben gefunden, und nach und nach näherten auch die beiden ungewollten Eheleute einander an. Obwohl Wotan sie noch ein paarmal betrog, was beinahe dazu führte, dass die Ehe in die Brüche ging, blieben sie letztendlich beieinander und Wotan schaffte es, seiner Frau, die er liebgewonnen hatte, von da an treu zu bleiben.  
     Wotan übernahm schließlich auch die Schmiede seines Stiefvaters, und auch wenn sie nach außen hin nach wie vor distanziert zueinander scheinen, unterhalten die beiden inzwischen eine herzliche Vater-Sohn-Beziehung zueinander.


Anya und Elrik kehrten nur noch einmal in die alte Heimat zurück, um ihre restlichen Sachen zu holen und Abschied von ihren Familien und Freunden zu nehmen. Denn sie hatten in der Ferne eine neue Heimat gefunden, wo sie den Rest ihres Lebens miteinander verbringen wollten.
     Die Familie, auf deren Hof sie die letzte Zeit verbracht und gearbeitet hatten, waren gute Freunde für sie geworden. Sie waren es auch, die ihnen dabei halfen, mit den Gepflogenheiten vor Ort vertraut zu werden, die neue Sprache zu lernen und die sie sogar beim Bau ihres eigenen Hauses unterstützten.
     So verbrachten Anya und Elrik ihre restlichen Jahre in Ruhe und Frieden auf einem kleinen Weingut. Obwohl Elrik fürchterliche Angst um seine Frau hatte, bekamen sie noch zwei weitere Kinder, und glücklicherweise überlebte Anya die beiden schweren Schwangerschaften. Und diesmal war Elrik auch der liebevolle Vater für seine beiden Jüngsten, der er für seinen ersten Sohn Nila niemals gewesen war. Nach wie vor interessierte ihn dieser auch nicht. Lediglich Anya war zeitlebens betrübt darüber, dass Nila verschwunden war und sie ihn wahrscheinlich nie wieder sehen würden.


Leif, Mari, Nefera und Gil reisten die nächsten Jahre durch die Welt, wobei zwischen Nefera und Gil Liebe erblühte. Gil fand in der Außenwelt auch endlich den Mut, zu sich zu stehen, und sie lebte von da an als Mann.
     Mari wiederum, die einem gelegentlichen, ungezwungenen Stelldichein nicht abgeneigt war, näherte sich daraufhin Leif, der sich jedoch nach wie vor nicht erlaubte, zu leben, weil Ragna wegen ihm gestorben war. Er wies sie deshalb von sich, was zu einer angespannten Situation in der Gruppe führte.
     Erst, als Nefera und Gil ihm klarmachten, dass Mari tatsächlich etwas für ihn empfand, kam wieder Bewegung in die Sache. Aber anstatt auf sie zuzugehen oder mit ihr zu reden, entschloss sich Leif dazu, die Gruppe zu verlassen und allein loszuziehen, was Mari das Herz brach.
     Während Leif daraufhin auf einem Schiff anheuerte und durch die Weltmeere fuhr, verließ auch Mari die Gruppe, um dorthin zurückzukehren, wo sie ihren Vater das letzte Mal gesehen hatte. So kam es, dass Isaac seine Tochter doch noch einmal wiedersehen durfte.
     Aber wie das ausging, ob Leif nach ihr suchte oder doch seinen einsamen Weg allein weiterging, ist eine andere Geschichte.


Malah, Alek, Luna und Luis gingen wie geplant mit Rufus, auf dessen Einladung hin sie eine Weile auf dessen Anwesend blieben. Nara war natürlich auch bei ihnen, und wie es bald schon aussah, würde sie für immer dort bleiben.
     Aber was aus ihr oder den Anderen wurde, ist eine völlig andere Geschichte, die vielleicht eines Tages noch erzählt werden wird.
     Oder auch nicht.
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Anmerkung: Ja, mir ist bewusst, dass ich auf den Bildern die eventuellen Kinder der Sims nicht gezeigt habe, was daran liegt, dass ich meinen armen PC nicht mit noch mehr Sims überfordern wollte. Der hat bei all den vielen Sims schon auf Hochtouren gearbeitet, weshalb ich nur die Kinder älter gezeigt habe, die schon im Spiel geboren worden sind. Seht's mir also nach.

Tja.... ich überlege schon seit langer Zeit, was ich hier jetzt schreiben soll. Seitdem ich damals das Ende von "Zeitalter" geschrieben habe und jetzt die letzten Wochen auch wieder, und ich weiß es, ehrlich gesagt, immer noch nicht. Es kommt mir immer noch ein bisschen unwirklich vor, dass "Zeitalter" nach all der Zeit nun zu Ende ist. Ich weiß noch, wie ich damals, vor knapp viereinhalb Jahren, als ich das erste Kapitel hier online stellte, noch dachte, dass das schon nicht so lang werden würde. Ich hatte damals schon Bilder bis Kapitel 59 gemacht, rechnete aber trotzdem mit vielleicht nur 30 Kapiteln maximal. Ich dachte, es würde nur ein paar Monate, vielleicht maximal ein Jahr dauern.... und dann sind viereinhalb Jahre daraus geworden.
      Und seitdem hat sich einiges getan und verändert. Sowohl was die Geschichte angeht, als auch in meinem Privatleben. Und obwohl ich fürchte, dass die letzten Monate nicht gerade förderlich waren, was meine Schreibfähigkeiten angeht und ich glaube, nie wieder so etwas Gefühlvolles und Großes wie "Zeitalter" schreiben zu können, hat es mir trotzdem einiges beigebracht. Von der Kürzung meines Schreibstils, aber vor allen Dingen, was Planung und Durchhaltevermögen angeht. Ich war, wenn ich ehrlich bin, des Öfteren kurz davor, das Handtuch zu werfen, und ich bin froh, dass ich es nicht getan habe. Und das ist zum größten Teil euch, meinen Lesern zu danken.
 
Deshalb möchte ich mich von ganzem Herzen bei euch bedanken. Dafür, dass ihr die lange und turbulente Reise, die Zeitalter für mich war, mit mir zusammen angetreten habt.
     Danke an meine stillen Leser, von denen ich viel zu oft ebenfalls einer bin, dass ihr mir durch Klickzahlen den Ansporn gegeben habt, weiterzumachen.
     Danke an meine Danksager, die mir neben dem Ansporn, weiterzumachen, jedes Mal ein Lächeln auf die Lippen gezaubert haben, dass ich wusste, dass ihr noch immer mitlest.
     Danke auch an meine Kommentatoren. Egal ob gelegentlich, kurz oder ausführlich, eure Kommentare haben mir neue Ideen gegeben, mir geholfen, zu lernen und besser zu werden.
     Und mein ganz besonderer Dank geht hierbei an mammut, deren wundervolle Werke ich nicht nur an sich oft und überall in meinen Sims-Spiel benutze, sondern die auch so lieb war, mir des Öfteren extra Dinge für "Zeitalter" anzufertigen. Ich bin noch immer völlig überwältigt davon! Schaut euch ihre Sachen an (im Simszoo zu finden). Sie sind wahrlich eine Bereicherung für den frühen und mittelalterlichen CC-Bereich in Sims!
     Und zum Schluss möchte ich mich noch bei meinem Betaleser Zordrag bedanken, der einen Großteil von Zeitalter neben mir saß, um die jeweiligen Kapitel vor allen anderen zu lesen und mich wissen zu lassen, was ich da schon wieder für einen Murks zusammengeschrieben habe (oder auch nicht). Auch für die vielen Denkanstöße und dass du mir lange Zeit den Rücken freigehalten hast, dass ich schreiben und sinnieren konnte, möchte ich mich bedanken.
     An dieser Stelle Danke auch an die Betreiber des Simforums, das das erste und einzige Forum ist, wo ich jemals so etwas wie aktiv war. Die familiäre, freundliche Atmosphäre dort hat selbst einem verängstigten Individuum wie mir geholfen, mal etwas von sich zu geben. Danke, dass es für jetzt schon dreieinhalb Fotostorys eine Plattform war, um sie an die Leser zu bringen, und danke auch an alle Nutzer, dass ihr das Forum zu dem macht, was es ist.
 
 Was gibt es da jetzt noch zu sagen? Ich könnte noch so einiges sagen, aber irgendwie fehlen mir gerade auch die Worte. Vielleicht noch kurz ein bisschen darüber, was ich als nächstes vorhabe, auch wenn ich sagen muss, dass ich ehrlich noch nicht weiß, was oder ob ich noch etwas Nächstes schreiben werde. Zum einen ist da natürlich noch mein "Moonlight Falls" im Forum, was ich letztes Jahr angefangen habe. Ich weiß noch nicht, ob und wann ich das weitermache; auf jeden Fall aber nicht während der heißen Sommermonate, wo Sims 3 meinen alternden PC gern mal in einen Ofen verwandelt. 
     Ursprünglich hatte ich eigentlich geplant, eine Sims 1 - Sims 4 "Challenge" zu machen, wo ich eine Familie über alle vier Simsteile spiele und mir für das jeweilige Hauptspiel und jedes EP/Pack eine EP/Pack-spezifische Aufgabe ausdenke, aber momentan bin ich gerade eher auf dem Trip, die Premades in Sims 2 für mich zu entdecken (ja, ich weiß, ich bin ein ziemlicher Spätzünder) und stopf mein Spiel seit Wochen schon mit Downloads und Mods (Schmieden und Händler und Baumfällen und Drachen und und und.... ) voll, um es fantasie-mittelalterlich zu gestalten (ja, ich hab's davor auch normal gespielt, bin von der Idee, ein mittelalterliches Pleasantview-Uberhood-Challenge-Dingens zu spielen aber gerade sehr angetan). Aber ob das Material zum Zeigen ist, weiß ich auch nicht.
     Wie ihr beim Epilog gesehen habt, habe ich mir auch einige offene Türen gelassen, was eine Fortsetzung von "Zeitalter" angeht. Eigentlich sollte das Ganze ja durch alle Zeitalter bis heute gehen und nicht schon bei der Antike aufhören. Das nächste Zeitalter wäre dann die "Völkerwanderung", wobei Malah wohl die Hauptrolle spielen würde, und ja, ich habe schon einige Ideen, weiß aber nicht, ob ich das jemals aufschreiben und online stellen werde. Und schon gar nicht, ob ich das mit Bildern versehen werde. Sowas wie Wulfgars Geschichte zu schreiben, wäre schon eher was, worüber ich nachdenke, aber ob ich das mache, weiß ich noch nicht. 
     Eine Story mit S4 wollte ich auch immer mal schreiben (vor allen Dingen eine Vampir-/Magierstory dreht in meinem Kopf seine Runden). Aber ob ich irgendwas davon mache, wieder jahrelang in der Versenkung verschwinde oder einfach gar nichts mehr mache, kann ich jetzt echt noch nicht sagen.
      Zum Abschluss lasse ich euch aber noch was da, was ich letztes Jahr schon hochgeladen habe. Nämlich meine alten Werke, die im Simforum leider keine Bilder mehr haben, weil der Hoster wohl nicht mehr existiert. Bedenkt aber, dass ich das 2007 geschrieben habe, wo ich 17 war. Bis auf einige Satzzeichen-Fehler (ich wusste echt nicht, wie wörtliche Rede funktionierte damals...) und einige ganz schlimme Stellen, wo der Gänsehautfaktor zu hoch war, habe ich jedenfalls nichts geändert. Wenn ihr also mal was zum Lachen haben wollt, könnt ihr ja meine alten Mystery-Werke lesen. Ich habe jedenfalls ziemlich gecringed beim Lesen. Zu finden ist das alles oben rechts, wo ihr einen neuen Reiter mit Alte Werke von mir findet (oder klickt einfach auf den Link da hinten).
     Ach, und ja, ich habe ich auch noch ein paar letzte Bilder für euch in die Outtakes gepackt (ab Kapitel 139 ist es neu).
 
Bevor ich hier noch weiter Romane schreibe (ist doch länger geworden, als gedacht und ich mag keine Abschiede...), beende ich es jetzt auch lieber mal. Ich bin, wie gesagt, immer noch überwältigt von der ganzen Sache. Davon, dass es nun zu Ende ist, von euch Lesern, die mich all die Zeit über begleitet haben. Ich gehe jedenfalls mit einem lächelnden und einem traurigen Auge von hier weg. 
 
Danke nochmal an euch alle! Ihr alle habt Zeitalter mitgeformt und zu dem gemacht, was es letztendlich war!  
 
Ich verabschiede mich ein letztes Mal von euch! Passt auch weiterhin auf euch und die euren auf!
Auf Wiedersehen!

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