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Mittwoch, 3. Januar 2018

Kapitel 9 - Allein in der Wildnis



Luma hatte sich von ihrer letzten Geburt niemals gänzlich erholt. Seit beinahe einer ganzen Hand Jahreszeitenwechsel war sie entkräftet und litt immer wieder unter Schmerzen. Sie hatte jede Krankheit, die den Stamm befallen hatte, mitgemacht, und es schien ihr, als ob sie unter jeder Erkältung doppelt so heftig zu leiden gehabt hatte wie andere. Sie war froh, dass Enn ihr zur Seite stand, aber auch ihm ging es seit einiger Zeit nicht sonderlich gut. Sie wusste jedenfalls, dass sie den Stamm nicht viel länger würde anführen können. Und keiner der Anderen wollte ihren Posten.
     Deshalb war sie mehr als erleichtert, als Tann endlich in das Alter kam, den Stamm übernehmen zu können. Seitdem er verstanden hatte, dass er eines Tages wahrscheinlich Stammesführer werden würde, hatte er von nichts anderem mehr gesprochen. Und Luma konnte sich keinen besseren Nachfolger vorstellen. Er war stark und geschickt und hatte ein gutes Händchen für andere Menschen. Luma war vor allen Dingen froh, dass die friedliche Art seines Vaters auf ihn abgefärbt war. Tann würde er ein guter Anführer werden. Er würde den Stamm beschützen und ernähren, und Luma musste nicht befürchten, dass er sich demnächst mit einem der anderen Stämme anlegen würde.
     Dennoch war er auch noch immer sehr jung. Luma hätte es eigentlich gerne vermieden, ihn jetzt schon mit der Bürde des Anführers zu belasten, aber es ging nicht anders. Sie konnte dennoch nicht verhindern, dass die Sorge sich in ihr breitmachte, als ihr ältester Sohn an diesem Tag aufbrach, um von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang allein in der Wildnis zu verbringen. Nur er und sein Speer. Es war ein Teil des Stammesführerritus, in dem er beweisen musste, dass er stark und geschickt genug war, um allein und auf sich gestellt zu überleben.
     Luma konnte an diesem Morgen jedenfalls nichts anders tun, als ihrem Jungen zu vertrauen und darauf zu hoffen, dass er unversehrt zurückkehrte. Und dass er den Stamm trotz seines jungen Alters gut anführen würde. Alles was ihr blieb, war diese Hoffnung.


Tanns Initiationsritus nutzten derweil auch Sen und Tara, um ihren Jungen dazu zu zwingen, endlich auf die Jagd zu gehen. Ihrer Meinung nach war das längst überfällig, aber Lu hatte sich bislang glücklicherweise erfolgreich davor drücken können. Sicher, er sah die Notwendigkeit darin zu jagen, und er war dankbar, dass es die anderen Männer bislang immer übernommen hatten, aber er konnte sich einfach Besseres vorstellen, als loszugehen und Tiere zu töten. Es war nicht so, dass er keine Lust darauf hatte, er wollte nur einfach nicht töten. Aber das hatte er bislang lieber für sich behalten. Er wusste, dass er in diesem Aspekt einfach anders war als die Anderen.  


Bevor er jedoch auch nur in die Verlegenheit kam, sich erklären zu müssen, warum er keine Tiere töten wollte, gerieten sie an den Zoth-Stamm. Wie ihm schon zuvor aufgefallen war, waren sie sogar zielstrebig darauf zugegangen. Er hatte sich schon gewundert, was seine Eltern in dieser Gegend wollten. Hier gab es so überhaupt keine Tiere. Mal ganz davon abgesehen, dass keiner von ihnen einen Speer oder einen Bogen dabeihatte.
     Doch Lu wusste nicht, ob er sich jetzt darüber freuen sollte oder nicht. Denn als sein Vater sich nun mit einem Grinsen auf den Lippen näherte und ihn zu sich winkte, schwante ihm Übles. Er hatte schon davon gehört, dass Dala vom Zoth-Stamm gestorben war und sie jetzt eine neue Frau hatten.
     „Der Zoth-Stamm hat eine neue Frau“, erzählte sein Vater das Offensichtliche. „Ich hab gehört, dass Tuck auch noch keinen Anspruch auf sie erhoben hat. Na, wie findest du sie? Vielleicht wäre sie ja was für dich. Du solltest hingehen und mit ihr reden!“
     Lu zwang sich dazu, ein Lächeln aufzusetzen, auch wenn es arg schief wurde. Er hätte seinem Vater nur zu gerne gesagt, dass er gerade nichts weniger wollte, als sich eine Frau zu suchen und Kinder mit ihr zu bekommen. Außer Jagen vielleicht. Er war froh, dass seine und Tanns kleine Geschwister endlich aus dem Gröbsten raus waren, da brauchte er wirklich gerade keine eigenen Kinder. Aber er wusste, dass er auch da anders war als die Anderen. Tann jedenfalls sprach seit einer ganzen Weile von nichts anderem mehr, als baldmöglichst Vater von ganz vielen Kindern zu werden.
     Dennoch hatte er gehofft, dass seine Eltern ihm noch ein wenig Zeit geben würden, bevor sie versuchten, ihn zu verkuppeln. Aber anscheinend hatte er da Pech. Selbst seine Mutter, deren Augen bislang umhergewandert waren, als wäre sie auf der Suche nach etwas, grinste ihn in diesem Moment aufmunternd an, als sie seinen Blick auf sich bemerkte.


Also nickte er bloß und ging unwillig zu der Frau mit den ungewöhnlich hellen Haaren. Er konnte sich schon vorstellen, warum seine Eltern sie ausgesucht hatten. Bis auf Darla hatte er noch nie eine Frau mit solch hellen Haaren gesehen. Sie waren selten.
     Lu hatte keine Ahnung, was er zu ihr sagen sollte. Aber da er auch kein Interesse daran hatte, sie zu beeindrucken, war das weniger schlimm. 
     „Hallo! Ich bin Lu, vom Uruk-Stamm“, begann er und setzte dabei ein möglichst ehrliches Lächeln auf. „Das da hinten sind meine Eltern und sie wollen, dass ich mit dir rede. Und ich wäre dir ehrlich dankbar, wenn du einfach lächeln, ab und an nicken und irgendetwas sagen würdest, damit sie zufrieden sind und mich in Ruhe lassen.“


Manchmal war die Wahrheit eben am Besten. Zumindest schien es zu funktionieren. Ein mildes Lächeln legte sich auf ihr Gesicht und sie sagte: „Ja, das kenne ich nur zu gut. Meine Eltern haben auch immer versucht, mich mit jemandem zu verkuppeln. Deswegen bin ich von ihnen weggegangen. Ich bin übrigens Wanda.“
     Sie streckte ihre Hand aus, und Lu ergriff sie, um sie zu schütteln.
     „Lass dich nicht von ihnen unterkriegen!“, fügte Wanda hinzu. „Sag ihnen einfach, dass ich kein Interesse habe oder Tuck ein Auge auf mich geworfen hat. Dann lassen sie dich bestimmt in Ruhe.“
     Lu nickte dankbar und sein Lächeln wurde endlich ehrlich. Er bedankte sich bei seinem Gesprächspartner und wandte sich dann wieder seinen Eltern zu. Und erneut musste er dabei feststellen, dass seine Mutter abwesend wirkte.


Auch auf dem restlichen Rückweg war Tara überhaupt nicht sie selber. Ihr übliches Lächeln war erloschen und sie wirkte tatsächlich niedergeschlagen. Bevor Lu aber nachfragen konnte, was ihr fehlte, trafen sie auf jemand anderen, der so aussah, als wäre er lieber nicht von ihnen entdeckt worden.
     „Jin! Was machst du hier?“, schnitt die Stimme seines Vaters in seine Gedanken. 
     Und Jin sah aus, als wäre er in diesem Moment lieber ganz woanders. Das würde Ärger geben.


Eine Weile zuvor noch war Jin im Lager gewesen und es war seine Aufgabe gewesen, auf die beiden Jüngeren aufzupassen. Doch Lenn hatte schon anhand seines Gesichtsausdruckes gesehen, dass der Ältere bald etwas Unüberlegtes tun würde. Das tat er immer, wenn er so aussah.
     „Hier ist es sooo langweilig!“, begann er auch schon zu jammern. Es war aber auch nicht fair. Tann war auf seiner ersten eigenen Jagd, und sogar Lu-Langweiler war mit seinen Eltern jagen gegangen, und er musste hier im Lager bleiben und auf die Kleinen aufpassen. Dabei wollte er sich doch auch endlich mal beweisen! Wenn er nur wenigstens fischen gehen könnte. Er wäre sogar lieber mit Enn und Luma sammeln gegangen oder mit Tanna und ihrem Geistervater sonstwohin, anstatt hier den Aufpasser zu spielen.


Also drehte er sich zu dem anderen Jungen um und schlug vor: „Hey, Lenn, wie wär’s, wenn wir losgehen und Tann oder so suchen?“
     „Ich glaube nicht, dass wir das tun, sollten. Wir werden nur Ärger kriegen.“
     Jin verzog das Gesicht. „Ach, Blödsinn! Wir werden längst wieder da sein, bevor sie merken, dass wir überhaupt weg waren.“ Er grinste herausfordernd. „Komm schon! Oder hast du etwa Angst?“


Jin wartete nicht einmal seine Antwort ab. Bevor der Jüngere ihn aufhalten konnte, hatte er sich umgedreht und war aus dem Lager gestürmt. 
     Zurück blieb Lenn, der momentan überhaupt nicht wusste, was er am besten tun sollte. Natürlich fühlte er sich von Jin herausgefordert, aber er wusste auch, dass vor allen Dingen Lulu nicht ohne die Erwachsenen draußen rumlaufen sollte. Sie war noch immer kleiner als sie eigentlich sein sollte und hatte oft mit irgendwelchen Erkältungen zu kämpfen. Deshalb konnte er sich nicht vorstellen, dass seine Eltern es gut finden würden, wenn er sie mitnehmen würde. Und das musste er. Er konnte sie schließlich nicht allein lassen.
     Andererseits hatten seine Eltern aber auch gesagt, dass sie auf Jin hören sollten. Also war es wahrscheinlich besser, wenn er dem Älteren folgte. Jin würde schon wissen, was zu tun war.


Also ging er zu Lulu, die sofort ihr kaum zu hörendes Trommelspiel unterbrach und mit großen Augen zu ihm aufschaute. Sie würde ihn kaum an die Hand nehmen und mit ihm gehen, das wusste er. Wahrscheinlich konnte sie nicht laufen oder so. Vermutete er zumindest. Also hievte er das Mädchen nach oben und sah zu, dass er seinem Aufpasser nachlief. Er war nur froh, dass Lulu noch so leicht war.


Kurze Zeit später konnte Lulu laufen und sie fanden sich in einem Wald wieder. Zumindest nahm Lenn das an. Es waren auf jeden Fall überall Bäume. Wohin er auch sah. Nur Jin sah er nirgends. Von ihm fehlte jede Spur. Und da alles so gleich aussah, wusste Lenn leider auch überhaupt nicht, wo sie sich eigentlich gerade befanden oder wo sich auch nur irgendwas befand. Mit Schrecken musste er feststellen, dass sie sich verlaufen hatten. Wie nur sollten sie den Rückweg finden? Sie würden bestimmt nie wieder zurück ins Lager finden! Als Lenn bewusst wurde, dass sie wahrscheinlich für immer in diesem Wald bleiben mussten, kamen ihm mit einem Mal die Tränen.


Als hätte Lulu seine Gedanken gelesen, fing sie plötzlich an zu weinen. Ihr Heulen war scheinbar das einzige Geräusch weit und breit, so laut, wie es durch den Wald hallte. Lenn zuckte erschrocken zusammen, brachte sich dann aber dazu, sich zusammenzureißen. Er war momentan der Größere und als Größerer musste er auf Lulu aufpassen und dafür sorgen, dass sie keine Angst hatte. Also setzte er sein mutigstes Lächeln auf und sagte: „Hab keine Angst, Lulu!“
     Lulu brauchte einen Moment, um die Lautstärke zu drosseln. Dann sah sie mit tränennassen Augen zu ihm auf. „Telt?“
     Lenn nickte. „Ich weiß, wo die Zelte sind.“ Das wusste er nicht. Aber das konnte er ihr ja schlecht sagen.
     „Telt! Telt!“, forderte Lulu jetzt energischer.
     Wie nur sollte er sie hier wieder rausbringen?


Im nächsten Moment wurden seine Gedanken jedoch auf etwas anderes gelenkt. Ein Rascheln hinter ihm erregte seine Aufmerksamkeit und als er herumwirbelte, sah er doch tatsächlich einem Panther ins Gesicht. Einem riesigen Panther, der so überhaupt nicht lieb und nett aussah wie Wonn, Hund oder Wuff. Die Zähne, die er zeigte, sahen auch sehr viel schärfer und größer aus.
     Lenn rutschte bei diesem Anblick das Herz in die Hose. Er wusste, dass dieses Tier ganz sicher nicht nur spielen wollte. Und er hatte keine Ahnung, was er jetzt tun sollte. Ihm war nur noch nach Weglaufen und Heulen zumute. Die ersten Tränen rollten bereits über seine Wangen. Aber dennoch erinnerte er sich auch an die kleine Lulu. Sie war da und wenn er weglief, würde sie ihm niemals folgen können. Heulend und mit klopfendem Herzen stellte er sich also vor sie. Er wollte etwas sagen, wollte dem Panther Angst einjagen, aber all seine Worte gingen in seinem erbärmlichen Schniefen unter. Die Tränen verschleierten ihm die Sicht zunehmend und der Rotz machte ihm das Atmen schwer.


In dem Moment ging ein ohrenbetäubender Lärm los, der nicht nur Lenn zusammenzucken ließ. Für einen Augenblick dachte der verängstigte Junge, dass es jetzt bereits um ihn geschehen war, dann jedoch erkannte er, dass es Lulu war, die so schrill und durchdringend schrie und heulte, wie er es noch nie zuvor gehört hatte. Ja, er hätte nicht einmal gedacht, dass dieses kleine, schmächtige Mädchen dazu imstande wäre, solch einen schrecklichen Lärm zu verursachen.
     Doch zu seiner Verwunderung zeigte ihr Geschrei nicht nur bei ihm Wirkung. Auch der Panther war verunsichert zurückgewichen und hatte die Ohren angelegt. Vollkommen überrumpelt, schien er überhaupt nicht zu wissen, was er eigentlich tun sollte.


Als dann auch noch ein Wolf auf der Bildfläche erschien, der sich auf die Seite seiner vermeintlich leichten Beute stellte, sah er lieber zu, dass er wegkam. Lenn war zuerst über das Auftauchen des Wolfes erschrocken, aber als er dann Wuff erkannte, fiel ihm ein unendlicher großer Stein vom Herzen. Auch Lulu hatte ihren Retter inzwischen erkannt und war verstummt. Stattdessen war sie an ihm vorbeigetrippelt und ihrer Mutter in die Arme gefallen.


Dennoch war sein Vater der Erste, der ihn erreichte. Und er sah so überhaupt nicht glücklich aus, sie zu sehen. „Lenn! Was, um Himmels willen, tust du hier allein im Wald? Und das auch noch mit Lulu!“
     Man konnte ihm ansehen, dass er nicht wusste, ob er wütend oder einfach nur erschrocken sein sollte. Das würde er jetzt wohl von Lenns Antwort abhängig machen. Der jedenfalls befürchtete Schlimmes. Aber eigentlich konnte es nicht mehr schlimmer kommen, als beinahe von einem Panther gefressen zu werden, sagte er sich. Also erzählte er die Wahrheit. Und danach sahen sowohl sein Vater, als auch seine Mutter wütend aus. Auch wenn sich ihre Wut nicht auf ihn richtete.


Jin war derjenige, der kurz darauf die ganze Wut der Erwachsenen abbekam. Er hatte sich schon einiges geleistet, aber nichts von dem war damit zu vergleichen, was er heute getan hatte. So wie es aussah, würde er das Lager wohl nicht mehr verlassen dürfen, bevor er ausgewachsen war. Vielleicht würden sie ihn auch gleich aus dem Stamm werfen, wenn er alt genug war, um allein klarzukommen. Da war er sich gerade nicht so sicher.
     Lu derweil fühlte sich ziemlich an sich selber erinnert, als er dabei zusah, wie sein jüngerer Bruder die Schimpftiraden über sich ergehen ließ, die ihm einst ebenfalls zuteil geworden waren. Mit dem Unterschied, dass er damals von Tann gerettet worden war. Aber Tann war momentan nicht da. Und Lu blieb nichts anderes übrig, als sich zu fragen, was sein bester Freund wohl in dieser Situation getan hätte. Sicher, Jin hatte etwas Schlimmes getan, das beinahe dazu geführt hätte, dass Lulu und Lenn gefressen worden wären, aber das hätte bei ihm damals genauso laufen können. Doch Tann hatte ihm geholfen. Er hatte sich vor ihn gestellt, hatte die Schuld auf sich genommen und Lu hatte daraus gelernt. Er war Tann dafür so dankbar gewesen, dass er nie wieder seine Aufgaben vernachlässigt hatte.
     Es stellte sich nur die Frage, ob Jin das ebenso sehen würde. Zumindest schien das andauernde Ausschimpfen überhaupt nichts bei ihm zu bewirken. Er sah vielleicht jedes Mal schuldbewusst aus, aber er hatte bislang nie etwas an seinem Verhalten geändert.


Deswegen tat Lu etwas, das er nie gedacht hatte zu tun. Er stellte sich neben seinen jüngeren Bruder und erzählte endlich die Wahrheit, die ihn seit Jahren belastete. Das was er als Kind verbrochen hatte und wofür Tann damals die Schuld auf sich genommen hatte.
     Natürlich war die Reaktion vorhersehbar. Er konnte geradezu sehen, wie in den einzelnen Gesichtern Überraschung von Wut abgelöst wurde. Oh, und da war natürlich noch die Enttäuschung. Die traf ihn immer am meisten. Aber er würde es ertragen. Denn wie erhofft, verlagerte sich die Wut nun teilweise von Jin auf ihn.


Nachdem die Anderen eine Weile stumme Blicke ausgetauscht hatten, trat schließlich Luma vor. „Da du inzwischen ausgewachsen bist, können deine Eltern dich nicht mehr bestrafen, Lu. Aber als Stammesführerin erwarte ich von dir, dass du die nächste Zeit im Lager bleibst und deinem Bruder beibringst, was Verantwortung heißt! Und ich hoffe, dass du nie wieder lügen wirst! Dass wir im Stamm einander vertrauen können, ist essentiell wichtig, um zu überleben!“
     Lu nickte demütig. Dann bekam Jin noch einen bösen Blick von Luma und zuckte darunter zusammen, bevor sie schließlich abdrehte. Jin nutzte die Chance sofort, um sich schnell aus dem Staub zu machen. Natürlich hatte Lu keinen Dank erwartet. Er konnte nur hoffen, dass der Jüngere aus der ganzen Sache lernen würde. Und dass er von nun an weniger an sich, sondern auch mal an andere denken würde.


Kurz darauf kehrte Tann zurück und sie waren alle froh darüber, ihn unversehrt zu sehen. Luma ließ es sich, entgegen Jins Hoffnung, natürlich nicht nehmen, ihn auf den neuesten Stand zu bringen. Offiziell war er zwar noch nicht das Oberhaupt ihres Stammes, aber dennoch war es wichtig, dass er solche Dinge erfuhr. Denn bald schon würde das Lumas vorrangige Aufgabe sein: Den neuen Stammesführer zu beraten und von jeglichen Neuigkeiten zu unterrichten. 
     Doch Tann sah glücklicherweise davon ab, Jin noch einmal zu rügen. Worüber der sehr erleichtert war.


Dann wurde Nachricht an die anderen beiden Stämme in der Gegend geschickt und drei Tage später fand das Fest zu Tanns Ernennung zum neuen Anführer des Uruk-Stammes statt. Er schüttelte fleißig Hände, begrüßte Leute und knüpfte Kontakte zu den anderen Stammesführern.
     Wie immer amüsierten sich alle Anwesenden prächtig. In letzter Zeit hatte es zu wenig Anlässe gegeben, um ein Fest zu veranstalten. Selbst Tara, die seit ihrer Rückkehr vom Zoth-Stamm merkwürdig ruhig gewesen war, sah man das erste Mal seit Langem wieder lächeln. Nur Luma wusste, dass dies jedoch weniger am Fest, sondern vielmehr an dem jungen Mann namens Rahn lag, den sie an diesem Abend nicht ein einziges Mal aus den Augen ließ und der ihr inzwischen wie aus dem Gesicht geschnitten war.


Am Ende des Abends dann legte Luma die Farben des Stammesführers ab und übergab sie und die Aufgabe an ihren ältesten Sohn. So wurde Tann zum neuen Oberhaupt des Uruk-Stammes. Ab jetzt würde es Luma alles wieder etwas langsamer angehen lassen können. Sie hatte ihre Aufgabe erfüllt.
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Damit wären wir am Ende von Generation 1. Ab nächstem Kapitel übernimmt Generation 2, unter Tanns Führung, das Zepter. Wie gesagt, war diese Generation etwas kurz (ich hab sie, ehrlich gesagt, schon mehr gestreckt, als ich geplant hatte), aber die nächste Generation wird ausführlicher. Da werfe ich auch nicht jedes Kapitel mit drei neuen Charakteren um mich ^^'... zumindest meistens XD. 
Was Tann übrigens während seines Tages allein in der Wildnis erlebt hat, erfahren wir wann anders ;).

 Was ich übrigens noch zur Alterung erwähnen wollte: Meine Protagonisten sind Sims und altern demnach auch wie Sims. Heißt, dass sie auch storytechnisch von einem Moment auf den nächsten aufwachsen. Das ist zwar manchmal etwas gewöhnungsbedürftig, aber wir kennen das ja alle, nicht wahr?
Oh und was ich schon von Anfang an schreiben wollte: So, wie die Kinder schon früh mitarbeiten mussten, gelten meine Teenies als vollwertige Erwachsene. Und als solche werden sie auch gehandhabt.

Wie immer gibt es Updates bei den Outtakes und Charakteren. Ich habe jetzt einige der Kinder final überarbeitet (vor allen Dingen Lu und Tann). Oh und ich hab mal Rahn unterm Zoth-Stamm extra hinzugefügt, weil er ja Taras Sohn ist, und damit man ihn sich mal ansehen kann.

Diesmal haben wir mal einen Panther als wilden Antagonisten. Ich dachte mir, dass ich nicht andauernd Wölfe benutzen kann. Vor allen Dingen, da Wölfe ja eigentlich in Rudeln unterwegs sind... Deshalb diesmal eine einzelgängerische Raubkatze. Mit empfindlichen Ohren, damit Lulus Geschrei noch mehr weh tut. Den hab ich übrigens auch nicht selber gemacht, sondern samt Slider von hier. Ich hab nur die Größe etwas angepasst, da sie mir doch zu groß war. Danke an Sil Sharkie für den Panther und die anderen tollen Downloads. Der Blog ist wirklich Gold wert, wenn man Fantasy- oder Geschichts-CC sucht.



Mir war irgendwie danach XD

So, das war's aber erstmal von mir. Vielen Dank fürs Vorbeischauen und ich verabschiede mich! Wir sehen uns dann in Generation 2!

2 Kommentare:

  1. Yay, nun noch eine Raubkatze =D. Auf dem zweiten Bild deucht mich der Verdacht, dass diese lächelt ;P .
    Mich wunderts außerdem, dass sie nicht noch versucht haben die Katze zu schnappen & zu braten. Oder noch mehr hatte ich gehofft, dass Tann aus dem Unterholz hüpft & seine erste selbst gelegte Beute machen wollte am Panther.
    Jedoch durften offensichtlich hierbei keine Panther zu Schaden kommen, nicht wahr ;) ???

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    1. Grüß dich!

      Katzen lächeln immer. Wahrscheinlich belächeln sie uns, weil sie die eigentlich Herrchen sind und wir nur ihre Diener ö.Ö!
      Tja, also Wolf hatten sie ja schon. Vielleicht kommt ja noch eine Katze irgendwann ;)?
      Also, dass Tann plötzlich auftaucht, darauf bin ich gar nicht gekommen. Das wäre richtig gut gewesen, wenn er nicht schon andernweitig beschäftigt/verplant gewesen wäre.
      Hehe, ja. Müssen eher aufpassen, dass keine Sims bei mir zu Schaden kommen ;P.

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