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Sonntag, 17. Juli 2022

Kapitel 13 - Lass und spielen!​


Warum hatten sie ihm das nur alle angetan?​




Sie wusste nicht, wie lange sie gelaufen war. Ein Gang war dem nächsten gefolgt, jeder wie der andere zuvor. Sie war nur gerannt. Gehetzt von ihrem Verfolger, den sie immer in ihrem Nacken spürte, obwohl ihn seine kleinen Beine sicher weit zurückgeworfen hatten.
Sie wusste auch nicht, wie sie hergefunden hatte. Die Tür war angelehnt gewesen, hatte leicht hin und her geschwungen, ein Spielball des Windes. Staub wirbelte ihr entgegen, als sei hier noch niemals jemand gewesen, Das Schmuckkästchen geschlossen, alles in Ruhe, bedeckt von einer lauernden Schicht der Vergessenheit.​


Sie durchquerte den kleinen Raum und öffnete die hölzerne Schatulle. Ihre Lungen brannten und sie fühlte sich ausgelaugt, betäubt.
Was tat sie hier eigentlich?
Dunkles Licht auf den widergespiegelten Perlen.
Wo sollte sie nur hin?​


Das Gold an ihren Fingern.
Sie musste hier weg!
Das schwere, kalte Metall an ihrer Haut.
Egal wohin!
Die Kette um ihren Hals.​


"Tun Sie das sofort wieder zurück!"
Hannahs Herz verkrampfte sich. Ein langer Streich durchfuhr ihren Magen, ihren ganzen Körper.
"Sie haben nicht das Recht, diese Kette zu tragen! Es ist nicht Ihre!"
Was war hier los?
"Ich habe Sie gewarnt, aber Sie wollten nicht hören! Ich habe Ihnen sooft gesagt, Sie sollen sich von meinem Bruder und den Sachen meiner Mutter fernhalten! Aber Sie wollten ja nicht hören! Also muss ich sie jetzt bestrafen!"
Ein irres Kreischen verließ die kleine Kehle und hallte an den hohlen Wänden wider.
Das konnte nicht sein!​


"Gabriel? Was tust du hier?"
Sie ging
unsicher auf den Jungen zu.
"Sie hätten hören sollen!", wiederholte er und machte einen Schritt nach vorn.
Hannah konnte nicht klar denken. Was meinte er?
"Gabriel! Wir müssen schnell hier weg! Aiden - er hat Jerret umgebracht!"
Wieder dieses irre Lachen.
"Verstehen Sie es immer noch nicht?" Er lachte ein dritten Mal und seine Stimme klang verzerrt. "Aiden - alles, was er jemals war, ist ein dummer Junge. Er hat doch gar nicht die Macht dazu, solche fantastischen Dinge zu tun. Nein, ich war es! Ich war alles, wofür man Aiden immer beschuldigte. Und jetzt lassen Sie uns spielen! Ich zähle bis zehn und dann müssen Sie versteckt sein!"​


Plötzlich trat er zur Seite und gab die Tür frei, bot ihren einen Fluchtweg. Bevor Hannah richtig nachdenken konnte, hatten sich ihre Beine in Bewegung gesetzt. Alles war wirr in ihrem Kopf. Sie konnte die Flut von neuen Informationen noch nicht ganz begreifen. Die Tür kam näher und plötzlich war sie um die Ecke gebogen.
"Sie sind zu früh losgelaufen! Das ist gegen die Spielregeln! Sie müssen bestraft werden, Fräulein Garner!", rief er mit einer tiefen Stimme, die nicht mehr seine eigene war.
Hannah war immer noch von ihrer letzten Verfoglungsjagd außer Atem. Ihre Lungen brannten wie Feuer und jeder ihrer Schritte wurde schwerer. Doch sie spürte ihn nah hinter sich. Gabriel - nein, dieses Monster - verfolgte sie und war unheimlich schnell, drohte, sie einzuholen.​


Plötzlich verlor sie den Halt unter den Füßen, stolperte und fiel. Die grausame Kälte des Bodens empfing sie und war doch so himmlisch verlockend. Ihre Kräfte verließen ihren Körper. In ihren Ohren ein Rauschen.
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