Neuigkeiten

Hallo und herzlich willkommen in meiner (Sims-)Wortschmiede!
Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen!
Neu hier? Dann hier anfangen.
Wulfgars Geschichte jetzt komplett online!

Sonntag, 17. Juli 2022

Das bessere Leben - Kapitel 10


Stefan blickte mit Entsetzen dem Mädchen ins Gesicht, dass er von weitem für seine Miriam gehalten hatte. Ihre toten Augen blickten ihn nur trübe an. Aber leider war Dolly nicht tot.
     "Wo ist sie? Was hast du mit ihr gemacht?"
     Er packte das Mädchen an den Schultern und schüttelte es verzweifelt. Dolly wehrte sich nicht, vielmehr blieb sie gelassen wie immer und genau das machte ihn nun wahnsinnig.
     "Wo ist sie?", wiederholte er mit mehr Nachdruck in der Stimme.


Dolly neigte den Kopf zur Seite und sah ihn unwissend an.
     "Wen meinst du?", fragte sie zuckersüß.
     Was tat sie nur hier? Warum war sie mitten in der Nacht an diesem gottverlassenen Ort, nachdem man ihn angerufen und hierher zitiert hatte? Eine dunkle Vorahnung drängte sich plötzlich in den Vordergrund und ließ sein Herz einen Schlag aussetzen.
     "Wo-ist-Miriam?"
     Plötzlich zitterte er am ganzen Leib, als Dolly ihn einen wütenden Blick zuwarf.
     "Miriam? Du bist wegen Miriam hier?" Ihre Unterlippe bebte gefährlich. "Nun, sie wird uns nicht mehr stören."
     "Was meinst du damit?"
     "DASS SIE UNS NICHT MEHR STÖREN WIRD!", schrie sie plötzlich, räusperte sich dann aber und fuhr wieder ruhig fort: "Ich bin doch hier, mein Liebling!"


Sie trat näher, ein Lächeln auf den Lippen. Doch auch wenn sie äußerlich wie Miriam aussah, war es nicht dasselbe Lächeln. Es war kalt und leblos und widerte ihn einfach nur an. Er stieß das Mädchen angeekelt von sich. Dollys Lächeln gefror mit einem Schlag. Doch anstatt eines ihrer üblichen wütenden Blicke, trat nun ein Hass in ihre Augen, den er noch niemals zuvor bei ihr gesehen hatte.
      "So? Du schätzt meine Gesellschaft also nicht? Du denkst also, dass diese dumme Kuh dich liebt? Warum ist sie dann nicht hier? Warum hat sie nicht die ganze Zeit im Regen hier auf dich gewartet?", begann sie ruhig.
     "Wo.. was hast du mit ihr gemacht?"
     Plötzlich stieg Panik in ihm auf, als er Dolly Lächeln wieder sah. Er konnte es nicht mehr aushalten. Die Angst vor Dolly war groß, doch die Angst um Miriam größer. Mit einem Ruck stieß er Dolly zur Seite und stürzte in das Lagerhaus hinter ihr.


Eine muffige Luft schlug ihm entgegen, als er das Innere des Lagerhauses das erste Mal betrat. Er zitterte immer noch am ganzen Körper, gelähmt, unfähig sich auch nur einen Milimeter zu bewegen. Doch Dollys wütende Schreie hinter ihm machten ihn wieder wach. Er musste sich beeilen - musste Miriam retten.
     Blindlings stolperte er los. Eine Wolke hatte sich vor den Mond geschoben und er sah die Hand vor Augen nicht mehr. Mit jedem Schritt, den er weiter ging, wurde seine Anspannung größer. Mit jedem Schritt hatte er Angst, sie zu finden. Eine kalte Brise strich ihm über den Nacken und bereitete ihm eine Gänsehaut.


Doch es war nicht nur der Wind, der ihn erschauern ließ. Seine Kehle schnürte sich zusammen, als er näher trat. An den leblosen Haufen, der da vor ihm lag. Die Wolke draußen zog weiter und der Mond gestattet ihm nun einen Blick, als er ihre elfenbeinerne Haut beschien.
____________________________________
 
 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen