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Sonntag, 17. Juli 2022

Das bessere Leben - Kapitel 1


Stefan stieg aus dem alten Auto seiner Eltern und sah sich missmutig um. Ein übler Gestank lag in der Luft, den er nicht richtig bestimmen konnte.


Wahrscheinlich waren es die vielen Müllsäcke, die überall an den Straßenrändern rumstanden. Aber was hatte er erwartet? Von vorneherein war klar gewesen, dass auch ihre nächste Wohnung nicht besser sein würde, als ihre alte.


Er stand vor dem hässlichen kleinen Haus mit den billigen Holzverkleidungen, das für eine unbestimmte Zeit sein neues zu Hause sein würde. Aber es war sicher, dass dies nicht lange dauern würde, bis sie auch hier wieder wegziehen würden. Denn sie waren bis jetzt niemals irgendwo länger als zwei Jahre geblieben. Wie die Nomaden zogen sie schon seit er sich erinnern konnte von Stadt zu Stadt, von einem armseligen Häuschen zu nächsten.


Seine Mutter Irene erschien neben ihm. Sie blieb neben ihrem Sohn stehen und blickte mit ihm hinauf zum Haus. Minutenlang standen sie im allseitigen Schweigen nebeneinander.
      "Es ist wirklich hässlich", begann sie mit einem herausfordernden Unterton in der Stimme.


Stefan hob eine Augenbraue und sah sie an. Sie schwenkte den Koffer wie ein kleines Mädchen durch die Luft.
      "Aber zumindest die Nachbarschaft stimmt schon mal, findest du nicht?", sagte sie zwinkernd und deutete dabei nach hinten zu dem Mädchen, das gerade des Weges kam.
      Stefan schlug sich die Hand vor die Augen und sah seiner Mutter nach, die nun ins Haus ging. Sicher, Irene war noch eine junge Frau, aber manchmal zweifelte er wirklich daran, dass sie seine Mutter war. Sprachlos folgte er den anderen ins Haus.


Es war bereits wieder dunkel, als Stefan endlich zur Ruhe kam. Er lag auf seinem Bett und dachte nach. Eine provisorische Lampe erhellte den Raum nur spärlich. Sowieso glich sein Zimmer immer noch einer Baustelle. Aber auch das war er ja schon gewohnt.
      Vor zehn Minuten noch hatte er sich mit seinen Eltern wieder gestritten. Oder besser gesagt, er hatte es versucht. Denn sie hatten einfach gelächelt und ihn meckern lassen, so, wie sie es immer taten. Manchmal hasste er ihre ruhige und friedvolle Art wirklich. Warum konnte er nicht einfach normale Eltern haben?


Alles hatte er wieder einmal aufgeben müssen. Gerade jetzt, nachdem alles so gut gelaufen war in seiner alten Heimatstadt. Selbst seine Freundin Viola hatte er verlassen müssen. Eine Fernbeziehung wäre doch auch etwas schönes, hatten seine Eltern nur gesagt. Doch er bezweifelte, dass seine Beziehung so auf Dauer halten würde.

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