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Mittwoch, 3. Oktober 2018

Kapitel 67 - Was getan werden muss


‚Wenn ich nur wieder ein Teil von euch sein könnte.

 
 
 


‚Ich will doch nur meine Familie zurück.‘


Es war ein lauer Winterabend. Die Kälte und der Schnee hatten die Welt noch immer fest in ihrem Griff, sodass man sich zu dieser späten Stunde lieber drinnen an einem gemütlichen Feuer versammelt aufhielt. Auch im Uruk-Stamm war das nicht anders. Überall standen die Stammesmitglieder in kleinen Grüppchen, mit ihren Familien und Liebsten beisammen, und rege Unterhalten erfüllten die noch immer nach dem Abendessen duftende Luft.
     Diana hatte den Abend bislang bei ihren Eltern verbracht, war dann aber zu ihrer Schwester rübergegangen, die gerade ihre Älteste auf ihren Füßen tanzen ließ. Das Mädchen quietschte aufgeregt, als sie herumgewirbelt wurde und als Jana sie wieder runterließ, war ihr inzwischen sicherer Gang ein kleines bisschen schwankend geworden. Trotzdem brachte sie das nicht davon ab, zu ihren Großeltern zu wackeln.
     Diana wusste nicht, ob ihr ein bisschen mulmig bei dem Anblick der Kleinen sein oder ob sie sich doch lieber freuen sollte. In letzter Zeit war sie da ziemlich zerrissen, wann auch immer sie eines der Kinder sah.


„Ich bin echt froh, dass alle so gut zu Nyota sind“, schlich sich Janas Stimme in ihre Gedanken und brachte sie in die Realität zurück.
     „Weshalb sollten sie denn nicht?“
     „Naja, du weißt ja, von wem sie kommt…“ Janas Stimme brach. Es war nicht so, dass sie nicht darüber reden konnte, wie Diana wusste. Sie redete nur nie über ihn, wenn Nyota in Hörweite war. Auch jetzt sandte sie einen verstohlenen Blick zu ihrer Tochter, als würde die verstehen, über was sie sprachen.
     „Ich finde es viel großartiger von dir, dass du Nyota so unbefangen behandelst“, sagte Diana.
     „Das Kind kann ja nix für!“
     „Trotzdem…“ Diana brauchte eine ganze Weile, um die richtigen Worte zu finden. „Ich weiß nicht, ob ich da so drüberstehen könnte…“, meinte sie unbehaglich.
     Es war manchmal auch schwer für Jana, mit Nyota, Akara oder Malah zu tun zu haben. Sie waren Dia Hell wie aus dem Gesicht geschnitten. Dennoch würde sie es nie zulassen, sie für etwas verantwortlich zu machen, für das sie überhaupt nichts konnten. Sie wusste ja, dass Akara beispielsweise schon genug darunter zu leiden hatte. Deshalb hatte sie sich anfangs auch gezwungen, bewusst mit der Tochter zu sprechen, die Dia Hell am ähnlichsten sah. Sich mit ihr zu umgeben. Um zu verinnerlichen, was sie schon wusste: Akara war nicht Dia Hell. Und ebenso wenig war es Malah oder Nyota.
     „Es ist jedenfalls großartig von dir, finde ich.“
     Da stahl sich tatsächlich ein liebevolles Lächeln auf Janas Gesicht. „Sie ist auch ein gutes Kind. Ich hätt ja nie gedacht, dass ich es überhaupt mal mögen würde, Mama zu sein. Ich wollte ja nie so früh Kinder haben.“ Sie zuckte mit dem Schultern. „Ich wusst, es wird irgendwann passieren, aber ich wollt mir Zeit damit lassen.“


Diana begann, nervös an ihren Fingern zu nesteln. Sie brauchte eine ganze Weile, bis sie fragen konnte: „Tut sowas eigentlich wirklich sehr weh? Eine Geburt, meine ich…“
    „Oh, du hast ja keine Ahnung“, lachte Jana. „Ich hatt noch nie in meinem Leben so fies Schmerzen! Ich dachte, ich würd sterben!“
    Dann jedoch kehrte das Schmunzeln auf ihr Gesicht zurück und Diana, zuvor erstarrt, entspannte sich wieder, als sie das sah. Sie kannte das schon. Die Liebe einer Mutter. Sie hatte es die letzte Zeit oft gesehen. Bei Anya. Bei Jana. „Aber das Ergebnis war es wert.“


Plötzlich wanderte Janas Blick von Nyota, die gerade von Dana und Jade empfangen wurde, fort, und er blieb hinter ihnen an Aan hängen. Wie so oft seit Alistairs Geburt, war er mit seinem Jungen beschäftigt, der gerade vor ihm auf einer Bank lag und verhalten gluckste. Das war noch immer ein ungewohnter Anblick, nachdem der kleine Junge seit seiner Geburt kaum einen Mucks von sich gegeben und mehr tot als lebendig geschienen hatte. 
     Aber vor zwei Tagen hatte er schließlich die Augen aufgeschlagen und hatte das erste Mal lauthals geschrien. Es war, als ob er mit einem Mal zum Leben erwacht wäre. Seitdem war er beinahe so ein normaler Säugling wie der kleine Nila auch. 
     Trotzdem war Janas Lächeln sofort Sorge gewichen, als sie ihn sah.
     „Ich wünscht nur, dass ich Aan auch so glücklich hätte machen können“, sagte sie mehr zu sich als zu Diana.
     „Bewegt er seine Beine immer noch nicht?“
     „Ich hab Aan gesagt, dass er abwarten soll, dass er seine Beine schon noch benutzen wird. Aber er tut’s einfach nicht.“ Sie sah bestürzt auf ihre Finger hinab. „Ich hab Armin gefragt. Alistair wird wahrscheinlich nie laufen können.“
     „Das… tut mir leid für euch…“, entgegnete Diana betroffen.


„Ich wünscht nur, dass auch Aan es kapieren würde. Ich mein, er ist schlau genug, um sowas zu wissen, aber er will es nicht einsehen.“
     Sie beobachtete ihn noch einen Moment mit ihrem leeren Blick, den sie seit Alistairs Geburt öfter trug und der Diana immer erschreckte, dann aber kehrte glücklicherweise das Leben in ihre Augen zurück. „Ach, verdammt! Ich geh jetzt da rüber und klär das mit ihm!“


Gesagt, getan. Jana stapfte entschlossen zu Aan, der inzwischen einen halben Kopf größer war als sie und der sich erhob, als sie ihn nicht gerade leise rief. Kurz darauf waren die meisten Gespräche verstummt, da Jana das ihre mit Aan doch recht laut führte und beide Gemüter scheinbar erhitzt waren. Diana war schon versucht, zu Hilfe zu eilen, aber sie wusste, dass sie Jana lieber nicht in die Quere kam, wenn sie wütend war. Da hatten die beiden Schwestern immer gut harmoniert. Sie wussten genau, wie sie miteinander umgehen mussten.


Doch obwohl Diana das Schlimmste befürchtete, beruhigte sich der Streit kurz darauf wieder. Sie sah die Erkenntnis über Aan hereinbrechen und dann sah sie, wie er und Jana zusammenbrachen. Zumindest emotional. Sie glaubte, Jana tatsächlich weinen zu sehen und deswegen hatte Aan sie wohl kurz darauf auch in die Arme geschlossen. Doch es war nicht nur er, der sie hielt, auch er suchte Trost bei seiner Frau, das konnte Diana genau sehen. Und als sie das sah, ihre Schwester und Aan, die sich Halt und Trost gaben, die zusammen durch schwere Zeiten gingen, wurde ihr schwer ums Herz.


Bevor sie es verhindern konnte, zuckte ihr Blick zu Rahn hinüber, der neben Armin am Feuer saß und sich mit dem Medizinmann unterhielt.
     ‚Wie soll ich es dir nur sagen?‘, fuhr es ihr durch den Kopf.
     Sie hatte so eine Angst davor. Angst vor dem, was kommen würde, Angst vor seiner Reaktion, sodass sie lange Zeit nur verleumdet hatte, was inzwischen offensichtlich war. Aber davon würde es auch nicht weggehen. Und wenn sie Jana und Aan jetzt zusammen sah, wusste sie, dass sie es Rahn endlich sagen musste. Akara hatte ihr das auch immer wieder gesagt und es war ja auch nur richtig. Wenn sie nur nicht so eine verdammte Angst gehabt hätte!
     Sie ignorierte also ihre kalten Füße, die am Boden festfrieren wollten, sprach sich selber noch einmal Mut zu und ging dann zu Rahn hinüber.


 „R-Rahn?“, stammelte sie unbeholfen.
     Als Rahns grüne Augen sie streiften, zuckte sie zusammen und plötzlich sah auch er besorgt aus. „Was ist denn los? Du siehst blass aus. Bist du krank?“
     Diana schüttelte den Kopf. „N-Nein. Ich will nur… kann ich dich mal kurz sprechen? Unter vier Augen?“
     Rahn nickte und erhob sich, um ihr nach draußen zu folgen. Die Kälte in Dianas Füßen kroch nun ihre Beine hoch und schien sich in ihrem ganzen Körper breitzumachen. Und das lag nicht nur an den eisigen Temperaturen, die sie draußen begrüßten und der Tatsache, dass sie, verstreut wie sie war, ihre Jacke drinnen gelassen hatte.


Kurz darauf erfuhr Rahn, dass er Vater werden würde. Und alles, was er tat, war, Diana eine ganze Weile überfordert anzustarren.
     „Bist du sicher?“, rang er sich schließlich durch, zu sagen.
     Diana streckte ihren kleinen Bauch vor, den man noch kaum sehen konnte. Behutsam legte sie eine Hand auf die winzige Wölbung. „Ja, das bin ich.“
     Rahns Reaktion war: „Oh… oh… oh…“ Wobei sein Kopf bei jedem „Oh“ ein Stück weiter sank.


„Tut mir leid“, sagte Diana da wieder. Sie hatte sich schon ein paarmal zuvor entschuldigt. Gleich, nachdem sie es ihm gesagt hatte und er noch mit Starren beschäftigt gewesen war.
     „Entschuldige dich nicht dauernd!“, winkte Rahn ab. Dann holte er tief Luft und strich sich über den Nacken. „Jetzt können wir es sowieso nicht mehr ändern.“
     „Also bist du nicht sauer?“
     „Naja, es ist schon ein Schock, aber jetzt müssen wir das Beste draus machen.“ Dann, als er Dianas freudestrahlendes Gesicht bemerkte, erklärte er ernst: „Ich werde mich natürlich um unser Kind kümmern, aber das heißt nicht, dass sich sonst etwas zwischen uns ändert.“
     Was Dianas Laune ein wenig dämpfte. Sie nickte schwerfällig.
     „Hast du es sonst noch jemandem erzählt?“, wollte Rahn jetzt wissen.
     „Nein.“


„Oh… Dann freue ich mich jetzt schon, das deinen Eltern zu erklären“, scherzte Rahn und zog dabei den Kopf ein. Diana quälte sich daraufhin ein Lächeln auf die Lippen. Sie war Rahn einfach nur dankbar, dass er versuchte, die angespannte Situation mit einem Scherz zu erleichtern, obwohl ihm bestimmt gerade alles andere als zum Lachen zumute war.
     Trotzdem war Rahn ganz froh, dass nicht Jin Dianas Vater war. Der würde ihm den Kopf abreißen dafür, dass er seine Tochter angefasst hatte, das wusste er. Es wunderte ihn ja schon, dass Aan seinen Kopf noch hatte. Nicht, dass Jin ihn nicht auch schon mit dem ein oder anderen tödlichen Blicken abgeschossen hatte.


Am Ende des Tages wurde Tann dann zwar für einen kurzen Moment aus seiner Einsamkeit herausgerissen, aber als er die Neuigkeiten hörte, schien ihm ein einsamer und ereignisloser Tag plötzlich doch verlockender zu sein, als die Nachricht, dass sein kleines, geliebtes Mädchen bald Mutter werden würde.
     Aber vielleicht konnte er wenigstens am Leben dieses seines Enkels teilhaben.


Und Diana konnte Rahn nur wieder dafür bewundern, dass er Danas Schimpftiraden wortlos über sich ergehen ließ. Und dass er mit keinem Wort erwähnte, dass nicht er die Schuld daran trug, dass sie nun schwanger war. Dass er die Schuld für sie beide trug. Auch dafür war sie ihm überaus dankbar.


‚Schau dir nur dieses falsche Grinsen an! Als ob da irgendjemand drauf reinfallen würde!‘, dachte Elrik, den Blick voller Abscheu auf den Händler gerichtet, der gerade dabei war, schon wieder mit Akara über diese verdammten Stoffballen zu verhandeln, die sie schon seit Ewigkeiten haben wollte. Elrik hatte ihr schon von Anfang an gesagt, dass sie ruhig ein paar der Sachen aus der Vorratskammer dafür hergeben konnte, aber Akara hatte sein Angebot abgelehnt, da sie den Preis, den Alin angeschlagen hatte, für zu hoch hielt.
     ‚Stoffballen, natürlich! Dieser Mistkerl verlangt nur so viel dafür, weil er will, dass du hierher kommst! Er will dir doch bloß unter den Rock, das sehe ich doch!‘
     In dem Moment ließ Akara ihr sägendes Lachen hören, das alle anderen merkwürdig fanden. Nur Elrik nicht. Für ihn war es Musik in seinen Ohren.
      ‚Und du fällst natürlich auch noch drauf rein!‘, dachte er bitter. ‚Ich sehe es schon kommen, dass er dich bald um den Finger gewickelt hat. So, wie die anderen Frauen der Gegend auch. Was hat der nur an sich, dass alle Frauen ganz begeistert von ihm sind? Ich wünschte, ich hätte es auch. Dann würdest du vielleicht zu mir zurückkommen. Aber das willst du ja immer noch nicht.‘


Plötzlich war es ihm, als würde die Sonne, die seit Wochen das erste Mal an einem wolkenfreien Himmel strahlte, hinter einer finsteren Wolke verschwinden.
      ‚Dabei bin ich extra für dich Stammesführer geworden, obwohl ich das doch gar nicht mehr gewollt hatte. Ich weiß nicht mal, warum ich es eigentlich noch bin. Ich habe jedenfalls keinen Grund mehr dazu, es zu sein, und ich will es, ehrlich gesagt, auch nicht mehr sein.
     Trotzdem werde ich es bleiben. Weil, wenn ich es nicht bin, wer würde es dann sein? Ich habe oft darüber nachgedacht, diese ganze Stammesführersache einfach an den Nagel zu hängen, aber mir ist partout niemand eingefallen, der übernehmen könnte. Die Einzigen, die in Frage kämen, wären Aan und Lu. Aber Lu ist schon Schamane und Aan will alles andere als ein Anführer sein. Er traut es sich nicht zu und dabei wäre er wohl besser geeignet als ich.
     Ich könnte auch meinem Vater die Führung wieder übertragen, aber wozu habe ich dann gegen ihn gekämpft? Ich wollte auch den Frieden bewahren, den Vater gefährdet hat. Sicher, er hat inzwischen bewiesen, dass er sich geändert hat, aber irgendwie traue ich ihm trotzdem noch immer nicht über den Weg.‘ 
     Elrik seufzte schwer. ‚Nein, egal, wie schlecht ich auch als Anführer bin und wie wenig ich es auch sein will, momentan bin ich einfach alternativlos. Mir bleibt wohl nichts anderes übrig, als durchzuhalten, bis Malah alt genug ist, um zu übernehmen. Wenn das überhaupt mal so einfach werden wird.‘


‚Ich bin ja froh, dass Anya sich um Malah kümmert, als wäre sie ihre eigene Tochter. Sie tut das mehr noch, als ihre eigentliche Mutter. Malah nennt sie ja inzwischen sogar Mama. Aber ich weiß dennoch nicht, wie sie reagieren wird, wenn Malah die Stammesführung übernehmen soll, die ihr ja so wichtig war, und nicht ihr eigener Sohn. Es ist ja nicht mal so, dass es unbedingt mein Erstgeborenes sein muss, das meine Nachfolge antritt, auch wenn es in der Vergangenheit immer so gewesen war. Nur deswegen wurde ich ja von klein auf für diesen ganzen Mist vorbereitet.
     Hm, vielleicht sollte ich mal eine Versammlung einberufen, um klarzustellen, dass jeder Stammesführer werden kann‘, schweiften seine Gedanken ab. ‚Das muss ich aber noch mit Lu absprechen. Ich trau mir immer noch nicht so ganz zu, irgendwas ohne seinen Rat zu entscheiden. Ich bin ja echt froh, dass der Schamane da ist. Dass er seinen Posten niederlegen kann, wann er will. Er hat viel mehr Erfahrungen mit diesem ganzen Stammeskram als ich. Ich hoffe nur, dass ich es allein hinbekomme, bis Luis dann als Schamane übernehmen wird. Dann bin ich es, der den neuen Schamanen einweisen und der ihm mit seiner Lebenserfahrung zur Seite stehen muss. Das wird heiter werden!‘


„Elrik? Elrik!“, drang eine Stimme endlich zu ihm durch, die schon eine ganze Weile versuchte, ihn zu erreichen. Als er den Kopf drehte, sah er Anya ins Gesicht, das wieder immerzu fröhlich zu sein schien.
     Er wandte sich ihr zu. „Entschuldige. Ich war in Gedanken. Was hast du gesagt?“
     „Ich sagte, dass…“, begann sie fröhlich, aber Elrik war schon wieder in seine Gedanken verschwunden und hörte ihr nicht mehr zu.


‚Anya ist so anders als Akara. Ich habe so gut wie nie Zeit für sie, aber anstatt zu Hause auf mich zu warten, folgt sie mir einfach. Selbst jetzt, wo Nila da ist, macht sie das noch immer. Sie nimmt den Jungen wirklich überall mit hin. Ich bin ja froh, dass sie die Geburt überstanden hat und sie so glücklich mit ihm ist. Es war so beängstigend, als sie nicht mehr dauernd gelächelt hat.
     Ich habe trotzdem so ein schlechtes Gewissen ihr gegenüber. Ich glaube nämlich, dass sie sich mehr von mir erhofft, als dass ich ihr geben könnte. Auch, was die Familienplanung angeht. Sie spricht ja immer noch davon, Kinder mit mir zu bekommen, aber ich will das nicht. Es ist ja schon ein Wunder, dass sie überhaupt diese ganzen Fehlgeburten überlebt hat.
     Ich hatte ja gehofft, mich ihr ein bisschen verbundener zu fühlen, wenn unser Kind erst einmal da ist, aber es hat nichts geholfen. Ich habe ja nicht einmal was für den Kleinen übrig. Ich weiß ja, dass er mein Sohn ist, aber ich fühle mich ihm gegenüber einfach so fremd. Als wäre er nicht meins. Bei Malah ist das ganz anders. Ich fühle mich, als hätte ich immer noch nur ein Kind. Das ist einfach nicht richtig. Warum kann ich Nila und Anya einfach nichts abgewinnen?
     Und dabei ist es ironischerweise gerade Anya, die als einzige sieht, wenn es mir schlecht geht. Wenn ich mal wieder zweifele und mit mir hadere, kommt sie immer auf mich zu, nimmt mich in den Arm und streicht mir über den Kopf, als wäre ich ein kleines Kind. Es ist mir ja ein bisschen peinlich, das zuzugeben, aber es beruhigt mich unheimlich, wenn sie das tut.
     Sie hat mir mal erzählt, dass ihre Mutter das immer mit ihr getan hat, wenn ihr Vater, dieser Mistkerl, zu ihr gekommen und ihr wieder „wehgetan“ hatte, wie sie es immer nennt. Sie spricht noch immer nicht gerne über ihre Vergangenheit, aber ich glaube, mit mir spricht sie mehr darüber als mit den Anderen. Trotzdem bin ich froh, wenn sie es nicht tut. Denn wenn sie es tut, dann zerbricht immer ihr Lächeln, das sie für gewöhnlich trägt. Dann ist sie immer so traurig und ich will sie nur noch beschützen.‘

    
‚Verdammt! Ich bin ihr so viel schuldig, aber ich kann ihr einfach nichts dafür geben. Ich habe ihr versprochen, bei ihr zu bleiben, doch ich wünsche mir immer noch nichts sehnlicher, als dass Akara wieder zu mir zurückkommen würde. Das ist alles, woran ich denken kann. Ich bin so ein verdammt schlechter, egoistischer Mensch!‘
     Es war ein sonniger Tag, der Erste seit Wochen. Der Schnee hatte angefangen zu schmelzen und grüne Flecken auf die Wiese gemalt. Doch für Elrik war der Tag so grau wie alle anderen in seinem Leben auch, seitdem Akara ihn verlassen hatte. 
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Hier weiterlesen -> Kapitel 68 

Ich wollte immer mal reinbringen, wie es jetzt eigentlich in Elrik aussieht in Sachen Herz und Stammesführung, deswegen heute mal ganz viel Elrik-Jammergedanken (Elriks Gedanken bezüglich Alin müssen übrigens nicht unbedingt der Wahrheit entsprechen. Er ist halt eifersüchtig.). Es bricht mir auch jedes Mal das Herz, wenn ich über ihn und Anya schreibe. Anya tut sich so um ihn bemühen, was er ja auch sieht, aber einfach nicht erwidern kann. Es ist einfach bitter.

Derweil hat der kleine Alistair es zwar über den Berg geschafft, scheint aber Probleme mit seinen Beinen zu haben. Jetzt, wo klar ist, dass er bleiben wird (wars das nicht irgendwie schon immer ^^'?), kann ich auch mal von seinem Alter-Ego erzählen, der mich zu seinem Namen inspiriert hat. Es ist, wie vielleicht einige von euch schon ahnen, Alistair aus Dragon Age Origins. Da das meiner Umgebung aber schon aus den Ohren hängt, erzähl ich nur, dass er einer der süßesten Romanzen in Spielen ist, die ich je erlebt habe. Trotzdem verbindet mich mit ihm ein bisschen eine Hassliebe, woran (u.a.) auch seine Auftritte in den Nachfolgeteilen schuld sind. Warum? Tja, ich sag euch nur, spielt es selber! Ich will jetzt keine Werbung für Dragon Age 2 und Inquisition machen (weil ich hasse Inquisition ><), aber Dragon Age Origins lege ich jedem ans Herz. Es ist definitiv eines meiner Lieblingsspiele!

Ich habe Nila, Alistair und die anderen Geburtstagskinder (Elrik, Aan, Tanna und Wirt) bei den Charakteren aktualisiert, einen neuen Stammbaum, Gruppenbild und Outtakes gibts auch. Nach langem Überlegen hab ich mich übrigens dazu entschlossen, Aan die Augenklappe abzunehmen, weil ich genug davon hatte, auf die Kamerawinkel zu achten, weil es sonst so aussah:


Wenig überraschend ist Diana also tatsächlich schwanger von Rahn (wer hätt's geahnt XD?), deshalb befassen wir uns nächstes Mal mit ihrer Schwangerschaft. Und es wird eine Frage geklärt, die scheinbar einigen von euch noch immer unter den Nägeln brennt: Was ist jetzt eigentlich zwischen Anya und Rahn gewesen?

 Bis dahin, danke fürs Vorbeischauen und ich verabschiede mich!

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