„Singen will ich von Kämpfen und von dem Mann, der zuerst von Trojas Gestade, vom Schicksal verbannt, zu Laviniums Küste, nach Italien kam; über Wasser und Lande verschlug ihn Göttergewalt, aus unversöhnlichem Grolle der Juno; der viel auch im Kriege erlitt, bis die Stadt er gegründet, Götter nach Latium brachte, woher das Latinergeschlecht ward, Albas Urväter auch und du, hochragende Roma.“
- Anfang der "Aeneis" von P. Vergilius Maro (Vergil) -
Eine Woche waren sie inzwischen unterwegs. Eine Woche auf See, sodass Lu inzwischen beinahe glaubte, dass das Meer tatsächlich unendlich war. Land, das sie nur aus der Ferne sahen oder viel zu kurz betraten, um Vorräte aufzufrischen. Sie hatten Glück, dass sie nicht einmal in einen Sturm gerieten, der sie zum länger Anhalten gezwungen hätte.
Als Lu die Dunkelheit des Schiffbauches verließ, in die
er erst vor kurzem entflohen war, biss ihm die strahlend helle Sonne böse in
die Augen und ließ ihn für einen Moment blind werden.
Die ohnehin schon
drückende Hitze wechselte jetzt mit einem brennenden Inferno, kam es ihm vor,
aber immerhin wehte wieder ein seichter Wind. Die letzten Tage hatte sich kaum
mal ein laues Lüftchen in ihre Segel verirrt und sie hatten die Ruder in die
Hand nehmen müssen, um überhaupt vorwärts zu kommen.
Die Planken unter seinen Füßen schwankten bedrohlich – wie seit einer Woche ununterbrochen schon – sodass es wieder unangenehm in seinem Magen brodelte, aber er ignorierte es diesmal. Schritt stattdessen unbeirrt voran, bis er seine beiden Reisegefährten vorne am Bug erreicht hatte.
„Wir sind endlich da?“, fragte er atemlos.
Wulfgar
warf ihm ein Lächeln zu und nickte, aber Lu hatte seinen Blick nur auf
das fremde Land vor sich gerichtet.
Am Anfang noch hatte er ein bisschen Angst davor gehabt, unbekannten Boden zu betreten, aber inzwischen konnte er es nicht mehr abwarten, dieses Ungetüm von schwimmender Todesfalle zu verlassen. Er wusste wirklich nicht, was Wulfgar der Seefahrt abgewinnen konnte. Er jedenfalls würde froh sein, wenn er nie wieder ein Schiff betreten musste.
Am Anfang noch hatte er ein bisschen Angst davor gehabt, unbekannten Boden zu betreten, aber inzwischen konnte er es nicht mehr abwarten, dieses Ungetüm von schwimmender Todesfalle zu verlassen. Er wusste wirklich nicht, was Wulfgar der Seefahrt abgewinnen konnte. Er jedenfalls würde froh sein, wenn er nie wieder ein Schiff betreten musste.
Nachdem das andauernde Schwanken endlich aufgehört hatte, konnte er sich auch gleich dem nächsten Problem widmen: Es war noch heißer geworden. Da es bei ihnen Zuhause kalt gewesen war, hatte er nicht wirklich für sommerliche Temperaturen gepackt gehabt.
Als Wulfgar jetzt neben ihm anhielt, hatte er dieses wissende Lächeln auf den Lippen, das er schon die ganze Reise über immer wieder trug. Trotz der hohen Temperaturen hatte er seinen dicken Fellmantel nicht abgelegt. Das tat er eigentlich nie. Selbst im Sommer nicht.
„Sag mal, wie hältst du diese Hitze nur aus?“, fragte Lu ihn.
„Ach, ich hab da mal so ein paar Jahre auf einer kuschelig warmen Insel gewohnt, erinnerst du dich? Da war es noch heißer.“ Er zuckte mit den Schultern. „Gewöhnt man sich dran.“
„Das ist Claudius“, stellte Alin den Fremden vor, der sich darauf beschränkte, mit einem dezenten Kopfnicken zu grüßen. „Er ist ein alter Freund von mir, der euch übersetzen und helfen wird, euch hier zurechtzufinden. Es wird nämlich das Beste sein, denke ich, dass wir uns aufteilen.“ Er nickte in Wulfgars Richtung. „Das haben wir ja vorher so besprochen.“
„Welche Besprechung?“, mischte Lu sich ein.
„Ich habe mit Wulfgar besprochen, wo wir am besten suchen sollten“, erklärte Alin. „Marduk hat Anya zwar hier abgesetzt, aber das heißt ja nicht, dass sie auch hier in der Gegend geblieben ist. Deswegen habe ich vorgeschlagen, dass einer hier sucht, während sich die Anderen in den größeren Städten der Umgebung umhören. Ich würde Richtung Ostia segeln und mich in Rom umschauen. Die Stadt ist groß und verwinkelt, aber ich habe dort gute Kontakte.“
„Ich werde mit dir kommen“, pflichtete Wulfgar ihm bei, „und dann Richtung Osten aufbrechen, wenn ich ein Schiff dorthin ergattern kann. Vielleicht finde ich dort ein paar Leute, die ich kenne. Und, Elrik, du wirst dich hier umsehen?“ Er wartete Elriks Nicken ab. „Gut. In einem Monat treffen wir uns dann wieder hier.“
„Na los, Lu, komm!“, rief sein Gefährte ihm im Vorbeigehen zu.
Doch Lu sah gar nicht ein, dass er scheinbar überhaupt
nicht gefragt wurde.
„Wieso? Wir wollten uns aufteilen, also
werde ich mich auch hier umschauen“, stellte er sich quer. „Elrik kann die eine
Himmelsrichtung abdecken, ich die Andere. Ich finde es nämlich nicht so unwahrscheinlich,
dass Anya noch irgendwo hier ist. Und wenn nicht, dann finden wir bestimmt
jemanden, der sie gesehen hat.“
„Ich lass dich ganz sicher nicht
allein hier rumlaufen“, erwiderte Wulfgar. „Das ist viel zu gefährlich.“
„Was soll das denn heißen? Ich
kann sehr gut auf mich allein aufpassen!“
Wulfgar sah jetzt aus, als würde er ihn
gar nicht richtig ernst nehmen, und Lu wusste, dass es auch genau so war. Und das
ärgerte ihn.
„Du hast überhaupt keine Ahnung, wie es
hier draußen zugeht. Komm lieber mit mir. Ich werde auf dich aufpassen.“
Wulfgar wollte seinen Gefährten nur
beschützen, und es war auch ein bisschen so, dass er es sich immer gewünscht
hatte, einmal allein mit Lu die Welt zu bereisen. Er hätte ihm gerne ein paar
Orte gezeigt, die er schon besucht hatte und neue Orte mit ihm zusammen
entdeckt.
Aber Lu sah nur, dass Wulfgar ihn nicht ernst nahm. Dass er ihn wie ein kleines, hilfloses Kind bevormundete. Seitdem Wulfgar ihm von seiner Reise erzählt hatte schon und verstärkt seit dieser ganzen Sache mit Lulu, war eine Distanz zwischen den beiden, die vorher nicht dagewesen war. Vor allen Dingen bei Lu. Er war noch immer sauer auf seinen Gefährten.
Aber Lu sah nur, dass Wulfgar ihn nicht ernst nahm. Dass er ihn wie ein kleines, hilfloses Kind bevormundete. Seitdem Wulfgar ihm von seiner Reise erzählt hatte schon und verstärkt seit dieser ganzen Sache mit Lulu, war eine Distanz zwischen den beiden, die vorher nicht dagewesen war. Vor allen Dingen bei Lu. Er war noch immer sauer auf seinen Gefährten.
Deshalb machte er jetzt auch dicht und sagte sauer: „Wir wollten uns aufteilen, also tun wir das! Wir sollten lieber zusehen, dass wir Anya finden, bevor sie noch weiter fort geht.“
Dann wandte er sich ab und ging einfach davon. Und Wulfgar konnte nichts anderes tun, als ihn gehen zu lassen und darüber enttäuscht zu sein, dass sein
Gefährte scheinbar einfach nicht mit ihm gehen wollte.
Der Hafen hatte ihn schon ein bisschen beeindruckt. So viele kleine Boote waren dort vertäut und obwohl Alins Schiff angelegt hatte, hatte es sogar noch Platz für weitere Schiffe dieser Größe gehabt.
Aber als er nun auf den angrenzenden Hof lief, der auf zwei Seiten von einer steinernen Mauer umgeben war, stolperte er beinahe dreimal, weil er nicht wusste, wo er seine Augen zuerst hin richten sollte. Da war ein kleineres Gebäude zu seiner Linken, ganz aus rötlichen Steinen errichtet. Und rechterhand befand sich ein zweistöckiges Haus mit schneeweißer Fassade und rotem Dach! Selbst der Brunnen in der Mitte war aus Stein und hatte so ein kleines Dach!
Es war sauber und ordentlich, nur der salzige Geruch von Meer und Fisch lag in der Luft. So etwas hatte Lu noch nie gesehen. Im Vergleich dazu wirkte ihr Hof Zuhause geradezu erbärmlich klein, schmutzig und schäbig.
Er war noch immer mit Staunen
beschäftigt, als zu seiner Rechten plötzlich eine Tür aufflog und zwei Männer
lauthals streitend daraus hervorbrachen. Der Eine, eine Axt in der Hand, zerrte
den Anderen überaus ruppig und wütend die Treppe hinunter, quer über den Hof zu
einer Ecke, in der sie scheinbar das Feuerholz spalteten.
Lu war stehen geblieben und
beobachtete das Geschehen zunächst nur. Er hatte eigentlich nicht vor, sich
unnötig einzumischen, doch als ihm klar wurde, dass heute kein Feuerholz,
sondern eine Hand auf dem Hackblock landen sollte, ging er ganz automatisch
dazwischen.
„Sachte! Sachte! Warum willst
du den armen Mann denn um seine Hand erleichtern?“, fragte er beschwichtigend.
Doch er verstand leider kein Wort von dem,
was der Mann mit dem Hackebeil vor ihm äußerst aufgebracht antwortete.
Hilflos warf er einen Blick über seine
Schulter zu dem anderen Mann und fragte: „Um was geht es hier eigentlich?“
„Nichts hab ich gemacht!“, gab der,
glücklicherweise in Lus Sprache, wütend zurück.
Dann sprach auch er in
der Landessprache. Der Hackebeil-Mann fiel wütend mit ein, der Mann hinter Lu
antwortete lachend. Und Lu verstand einfach mal überhaupt nichts.
„Einen Scheiß werde ich tun!“, war das
Erste, das er wieder verstehen konnte.
„Ich werde dir ganz sicher
nichts dafür bezahlen! Der Wein war ja nicht mal gut!“
Lu warf dem Mann hinter sich einen irritierten Blick zu. Er hatte eine dunkle Haut, dunkle Augen und einen unordentlichen Schopf schwarzes Haar auf dem Kopf. Wie der Mann vor ihm, trug auch er so ein komisches Kleid, das auch Claudius schon getragen hatte. Aber das seine wirkte abgerissen und schmutzig, und sein Bart sah ungepflegt aus. Er trug nicht mal Schuhe. Seine rotadrigen Augen sprachen dafür, dass er dem Alkohol nicht abgeneigt war, um den es hier wohl ging. Wahrscheinlich hatte er versucht, zu stehlen, mutmaßte Lu.
Er hatte keine andere Wahl,
als zu versuchen, mit dem Dieb zu reden. Also drehte er sich zu ihm und schlug vor: „Nun, wenn
du kein Geld hast, dann wirst du aber sicherlich dafür arbeiten, nicht wahr?“
„Ganz sicher nicht!“, sagte der jedoch
nur.
Der Mann mit dem Hackebeil machte
daraufhin einen bedrohlichen Schritt auf ihn zu.
„Wer wird denn gleich überreagieren? Ich
bin sicher, dass wir eine Lösung finden werden, die alle zufriedenstellt und in
der niemand seine Hand verliert“, versuchte Lu es weiter.
Wieder unverständliche Worte von
dem Mann mit dem Hackebeil.
„Von mir kriegst du nix!“, kam von dem
Dieb angriffslustig. „Aber du spuckst nur so große Töne, weil du das Ding da
hast. Ohne es würdest du dich gar nicht gegen mich trauen.“
Er war bereits ein bisschen betrunken, wie
es schien. Der andere Mann schien nun genug zu haben. Er schob Lu einfach zur
Seite und stapfte nun wieder auf den Betrunkenen zu. Der hob die Fäuste und es
sah tatsächlich so aus, als ob er vorhabe, sich mit dem Bewaffneten anzulegen.
Lu schob sich daraufhin erneut zwischen die
beiden Streithähne. „Ganz ruhig! Ganz ruhig! Ich werde für ihn bezahlen.“ Er
zeigte auf das Armband, das er trug. „Wie viel schuldet er dir?“
Kurz darauf war Lu um ein
kostbares Armband ärmer. Luis hatte es damals für ihn angefertigt, als er noch
ein Kind gewesen war. Er hatte gesagt, die Götter würden ihn schützen, wenn er
es tragen würde. Es war nur aus bunt bemalten, hölzernen Perlen gewesen, aber
Lu hatte es trotzdem immer getragen, wenn er als Schamane gearbeitet hatte, bis
es beinahe zerfallen war. Da hatte er es von Griswold teuer mit einer dünnen Schicht Gold überziehen
lassen, um es davor zu bewahren. Es war das Einzige von seiner Schamanenmontur,
das er noch immer trug. Das Einzige, das er behalten hatte.
Es war heute nicht mehr allzu viel wert, aber sein
sentimentaler Wert war unbezahlbar für ihn. Doch Luis würde es bestimmt
verstehen, dass er es fortgegeben hatte, um jemandem in Not zu helfen, nicht
wahr?
Trotzdem war Lu etwas schlecht überrascht,
um es milde auszudrücken, als er den Winzer ausgezahlt hatte und von dem Dieb
jegliche Spur fehlte. Er hatte nicht einmal den Anstand gehabt, um dazubleiben
und sich für seine Hilfe zu bedanken. Nicht, dass Lu das erwartet hätte.
Nachdem er sich dann mit Händen und Füßen davon vergewissert hatte, dass Anya nicht auf dem Hof des Winzers war, machte er sich ein bisschen ernüchterter auf den Weg. Er hatte
ja schon gehört, dass es in „der Außenwelt“, wie Wulfgar sie immer düster
genannt hatte, rauer zuging, aber ein bisschen erschreckte ihn schon, wie
harsch es wirklich war. Und wie undankbar. Vor allen Dingen machte ihm die
Sprachbarriere ein bisschen zu schaffen.
Schlecht überrascht war er
auch, als er über den nächsten Hügel gelaufen war und plötzlich den
verschwundenen Dieb erblickte, der unweit entfernt am Wegesrand saß und schlief.
In der Ferne sah er Mauern auf einem kleinen Berg, ansonsten war hügelige
Wiesenlandschaft zu sehen soweit das Auge reichte, unterbrochen nur von ein
paar knorrigen Bäumen.
Sprich: Er hatte keine Ahnung, wo er eigentlich
hingehen sollte. Elrik samt Claudius waren auch nirgends mehr zu sehen, also
ging er zu dem Dieb hinüber. Vielleicht würde er ihm wenigstens einen Weg weisen können.
Als er näherkam, merkte er,
dass der Andere leise und jammervoll stöhnte. Also nahm er sich die Freiheit
heraus, an dem Halb-Bewusstlosen zu rütteln, bis er mit einem lauteren Grummeln
antwortete und versuchte, seine Hand wegzuschlagen.
„He, du! Steh auf oder willst du von Pferden
niedergetrampelt werden?“
„Würde ich ja, aber wenn du jetzt zu Tode getrampelt wirst, wäre es irgendwie sinnlos, dass ich vorhin für dich bezahlt habe.“
„Du bist das“, stellte der Fremde genervt fest. „Was willst du von mir? Wenn du Geld willst, kannst du das vergessen. Ich hab nix. Und danken werde ich dir auch nicht. Ich hab dich schließlich nicht drum gebeten, dich einzumischen. Ich hätte das schon allein geschafft.“
„Ja, nachdem du eine Hand verloren hättest…“
„Ich hätte den platt gemacht,
hätte ich, und mir was zu Trinken besorgt.“
Er runzelte verwirrt die Stirn und
plötzlich schien ihm irgendwie ein Licht aufzugehen, das aber nur er sah. Er sprang
wütend auf die Beine, schwankte eine Weile beträchtlich und richtete dann den
Finger auf Lu.
„He, du hast mich um meinen Wein gebracht!“, meinte er
anklagend.
„Du solltest vielleicht mal lieber ein
bisschen weniger trinken.“ Lu schüttelte den Kopf. „Es ist nicht einmal Mittag
und du hast nichts Besseres zu tun, als irgendwo einzubrechen und zu
stehlen.“
Der Mann vor ihm war noch ziemlich jung.
Lu schätzte ihn ungefähr so alt wie seinen eigenen Sohn ein. Und es
erschreckte ihn, dass jemand so junges schon so offensichtlich ein
Alkoholproblem hatte.
„Du brauchst ganz eindeutig Hilfe. Und es ist meine Pflicht, den Hilfsbedürftigen zu helfen.“
Der Andere lachte abfällig. „Was bist du? Ein Priester oder was?“
„So könnte man es sagen.“ Er stockte, korrigierte sich: „Nun ja, es ist wohl korrekter zu sagen, dass ich es mal war.“
„Großartig! Noch ein Priester!“, stöhnte der Andere genervt. „Ich will deine Hilfe nicht! Geh irgendwo anders hin und such dir eine andere „arme Seele“, Opa!“
„Wozu, wenn du „arme Seele“ doch hier bist? Also sag mir, was ist der Grund, warum du trinkst?“
„Pff! Das geht dich nichts an!“,
schmetterte der Fremde ihn ab. „Lass mich in Ruhe!“
Er ging davon, aber Lu sah gar nicht ein,
ihn einfach gehen zu lassen. Er wusste, dass er Anya suchen musste, und wenn
der andere Mann jetzt ohnehin unterwegs war, konnte es ja nicht schaden,
ihn zu begleiten und sich dabei nach Anya durchzufragen, nicht? Außerdem war es
ganz praktisch, jemanden bei sich zu haben, der die Leute hier verstand.
Also beeilte er sich, aufzuholen. „Ich heiße Lu. Wie ist dein Name?“
„Geht dich nichts an!“
Unvermittelt blieb der Fremde stehen
und funkelte seinen Verfolger wütend an. „Ich warne dich, geh mir nicht auf den
Sack, Opa, oder du kannst mich mal ganz anders kennenlernen!“
Lu war klar, dass er keine Chance gegen den
Jüngeren haben würde, wenn es hart auf hart kam, aber er hatte trotzdem keine
Angst vor ihm. Die Götter würden ihn beschützen, da war er sich sicher.
Außerdem wirkte der Andere nicht so, als würde er ihm wirklich wehtun.
„Nun, ich erwarte keinen Dank
von dir, aber wo ich doch für dich bezahlt habe, würdest du mir vielleicht
helfen?“, versuchte Lu es anders. „Ich suche nämlich jemanden. Eine Frau namens
Anya. Hast du sie vielleicht gesehen?“
Lu wollte sie beschreiben, aber der Andere
fiel ihm barsch ins Wort und sagte: „Wenn du wen suchst, dann geh halt zum Gasthaus. Da
kommen schließlich die meisten Reisenden vorbei.“
„Und wo ist das? Würdest du mich
vielleicht hinbringen?“
„Als ob ich nix Besseres zu tun habe!“
Und
weg war er wieder. Aber diesmal ging er nicht weit.
Keine drei Schritte später war
er wieder stehen geblieben. „Na schön! Bin eh dahin unterwegs. Aber danach lässt
du mich gefälligst in Ruhe. Und keine dämlichen Fragen derweil, kapiert?“
Lu nickte und als sein Begleiter
voranging, folgte er ihm lieber schnell, bevor der launische Jüngere es sich doch
noch anders überlegte.
Ihre gemeinsame Reise war, nicht
wenig verwunderlich, schweigsam. Sie gingen eine Weile die ausgetretenen
Wege entlang, bis sie einen Pfad erreichten, der ganz und gar aus Steinen gelegt
worden war. Dem folgten sie, bis Lu anhand des Sonnenstandes annahm, dass es
Mittag war. Er hatte sich längst damit abgefunden, dass seine Kleidung
inzwischen überall an seinem Körper klebte.
Schließlich erklommen sie ein
höhergelegenes Plateau, das beinahe gänzlich von einer Mauer eingerahmt war
und auf dem sich das erste Gebäude befand, das sie seit ihrem Aufbruch gesehen hatten.
Es war nicht so sauber, hell
und ordentlich wie das Hafengebäude, aber es war nicht minder beeindruckend.
Vor allen Dingen den Brunnen, der sich davor befand und aus dem Wasser wie aus
einer Quelle von einer Säule in ein steinernes Becken floss, fand er
faszinierend. Er musste sich doch sehr zusammenreißen, nicht hinüberzugehen und
wie ein kleines Kind zu starren. Das war wie Zauberei! Als würde ein Gott darin
wohnen! Wahrscheinlich war es auch genau so.
Er überlegte gerade, seinen
Begleiter danach zu fragen, als der plötzlich vor ihm stehenblieb und
unbehaglich aussah. Immer wieder rieb er sich unbehaglich den Nacken, bevor er schließlich
herausbrachte: „Ähm… da in dem Gasthaus wohnt gerade eine Priesterin… könntest
du ihr gegenüber vielleicht nicht erwähnen, dass ich… naja… Wein stehlen
wollte?“
Lu konnte nicht verhindern, wissend zu grinsen, bevor er nickte. Doch sein Grinsen sollte ihm bald schon im Halse stecken
bleiben.
„Wulfgar!“, ertönte plötzlich die
Stimme einer Frau.
Lu war irritiert, diesen Namen hier
zu hören, aber als er die Frau bemerkte, zu der die Stimme gehörte, wurde
er davon abgelenkt. Sie kam gerade aus dem Gasthaus gerannt und im nächsten Moment
hatte sie seinen Begleiter fest im Griff.
„Da bist du ja endlich!“, rief
sie erleichtert. „Ich habe mir Sorgen um dich gemacht. Du warst heute Morgen einfach
weg. Wenn dir auch was passiert wäre…“
Lu blieb beinahe das Herz stehen, als er
ihr Gesicht sah. Dieses Gesicht, so vertraut und doch so fremd. Konnte das
sein?
„Entschuldige! Ich wollte
nicht, dass du dir Sorgen machst.“
„Wo bist du eigentlich gewesen?“, fragte
sie jetzt vorwurfsvoll. „Du hast nicht mal deine Sandalen an! Und… hast du etwa deine Sachen abgeschnitten? Du hast dich doch nicht etwa wieder betrunken?“
Sein Begleiter zog schuldbewusst den Kopf
ein. Er sah aus wie ein kleiner Junge, der von seiner Mutter gescholten wurde,
schoss es Lu unsinnigerweise durch den Kopf.
„Oh, nein! Ich hab nicht getrunken!“,
sagte der Mann, der wohl ebenfalls Wulfgar hieß, hastig. „Ich hab jemandem geholfen. Er hier sucht nach einer Frau, deshalb habe ich
ihn hergebracht.“
Die Frau wandte sich ihm zu, und da war es schließlich unverkennbar. Er hatte so oft in dieses Gesicht
gesehen. Das Gesicht, das dem seiner Zwillingsschwester so ähnlich war. Es war, als würde er Greta vor sich haben. Mit so hellem Haar, dass es beinahe weiß war
und ebenso hellen blauen Augen. Es war so unheimlich.
„Oh, ich habe dich gar nicht bemerkt“,
sagte sie ihm. „Das tut mir leid! Ich bin Luna. Und du suchst jemanden?“
Lu erstarrte, als er das
hörte. Zuerst der Name seines Gefährten, dann eine Frau, die aussah wie die
Zwillingsschwester seines Gefährten und jetzt hatte sie auch noch den Namen der
Frau, die seinem Sohn das Herz gebrochen hatte. Das konnte doch nicht sein! Das
konnte doch kein Zufall sein! Luis hatte auch erzählt, dass diese Luna eine
Priesterin gewesen war. Eine Priesterin wie diese Frau hier.
Und dann war da ja noch die Sache, dass
sie aussah wie Wulfgar in weiblich. Er kannte die Geschichten inzwischen, das,
was sein Gefährte auf seiner Reise erlebt hatte. Die Leute, die er getroffen hatte.
Die Frau mit dem beinahe weißen Haar, mit der er versucht hatte, ein Kind zu bekommen, was angeblich nicht
geklappt hatte. Wie war ihr Name doch gleich gewesen? Iris? Es war auf der
Insel gewesen, glaubte er. Dort, wo einer der Eingeborenen auch seinen
Sohn nach ihm, Wulfgar, benannt hatte.
Irritation auf dem Gesicht vor ihm. „Ähm…
stimmt etwas nicht? Fehlt dir etwas?“
Doch obwohl er all das
wusste, war jetzt nicht die Zeit, um dem nachzugehen. Nicht jetzt, wo Anya sich
vielleicht immer mehr von ihnen entfernte. Er riss sich zusammen und rang sich
ein schiefes Lächeln ab. Vielleicht sah er doch nur Geister. Ja, das war es
bestimmt.
„Nein, Entschuldigung, ich dachte nur
gerade, dass du mir sehr bekannt vorkommst“, schwindelte er ein bisschen. „Ich
suche eine Frau namens Anya. Sie hat schwarzes Haar, graue Augen, ist jünger
als ich und normalerweise ist sie sehr lebhaft und fröhlich.“
Er wollte noch ihre Kleidung
beschreiben, aber da sah er in dem Gesicht, das ihm so vertraut vorkam, dass
das nicht mehr nötig war.
„Oh ja! Sie war in der Tat hier und hat
eine Herberge gesucht. Aber weil sie kein Geld mehr hatte, ist sie wieder
abgereist.“
„Weißt du, wo sie hingegangen ist?“
„Ja. Sie ist Richtung Westen gegangen. Dort
gibt es einen Hof, der öfter Arbeiter sucht. Auch wenn ich ihr davon abgeraten
habe. Ich kann dir jedenfalls zeigen, wo das ist, wenn du möchtest. Es ist nicht allzu weit von hier.“
Er wusste nicht, ob er unbedingt mit
dieser Frau reisen wollte, aber er hatte wohl keine andere Wahl, wenn er Anya finden wollte.
Lu fühlte sich schon jetzt
unbehaglich und das wurde nicht besser, als seine beiden neuen Begleiter kurz
darauf mit Pferden zurückkamen. Nicht zweien, nein, sondern ganzen dreien.
„Ähm… ihr wollt doch nicht damit reisen, oder? Wir gehen doch zu
Fuß, nicht?“
Luna kicherte amüsiert. „Bist du etwa
noch nie auf einem Pferd gesessen?“
„Also...“ Er warf einen verunsicherten
Blick zu den wartenden Tieren. „Weißt du, auf solch göttlichen Tieren sollte ich als Schamane lieber nicht reiten…“
„Du bist ein Schamane?“, fragte Luna überrascht.
„Bis vor kurzem...“, korrigierte sich Lu schnell.
„Du bist ein Schamane?“, fragte Luna überrascht.
„Bis vor kurzem...“, korrigierte sich Lu schnell.
Er hatte das Luna eigentlich nicht erzählen wollen. Doch bevor er in die Verlegenheit kam, weiter darüber reden zu müssen, kam der jüngere Wulfgar hinzu, auf seinen Lippen ein höhnisches Grinsen.
„Was? Hast du etwa Angst, Opa?“, lachte er.
Lu antwortete ihm nicht. Er
schluckte schwer und ging dann tapfer zu dem grauen Pferd ganz außen, das ihm am
ruhigsten aussah.
Während seine Begleiter nun ebenfalls zu ihren Reittieren gingen und
sich mühelos auf deren Rücken schwangen, versuchte Lu herauszufinden, wie man
eigentlich auf sowas draufkam. Das Pferd war so riesig! Das war ja, als würde
man versuchen, ein Haus zu besteigen! Und wie leicht es ihn doch niedertrampeln
könnte!
„Brauchst du Hilfe?“, hörte er Luna
fragen, und da riss er sich zusammen.
Er rutschte dreimal ab, weil
seine Hände ganz feucht waren, aber schließlich schaffte er es irgendwie,
sich auf den Rücken seines Reittieres zu hieven. Glücklicherweise erschien in diesem Moment Luna auf ihrem Pferd neben ihm, um ihn davon abzulenken, dass er sich
eigentlich gerade in die Hose machen wollte vor Angst.
„Bist du sicher, dass du zurechtkommst?“,
fragte sie. „Wir können auch gerne zu Fuß gehen. Auch wenn wir den Hof dann
heute nicht mehr vor Sonnenuntergang erreichen werden.“
Lu wusste nicht, warum, aber er fühlte
sich plötzlich so stur. Ein bisschen so wie vorhin, als Wulfgar, sein Gefährte, ihn nicht ernst
genommen hatte. Lag wahrscheinlich daran, dass sie jenem so ähnlich sah.
„Ich schaffe das schon“, sagte er also.
Doch als sich das Pferd
schließlich in Bewegung setzte, war es sich da nicht mehr so sicher. Es war ein
bisschen, als wäre er wieder auf dem Schiff. Nur schlimmer. Das Schwanken, der
unstete Boden.
Es führte jedenfalls dazu,
dass Lu, nachdem sich sein Magen die Seereise über endlich ein bisschen beruhigt hatte,
erneut seekrank wurde. Und das ganz schön böse.
Sie waren keine zehn Minuten
unterwegs, als er seinen Begleitern signalisieren musste, anzuhalten. Er fiel
beinahe von seinem Pferd, und danach hatte er alle Mühe, seinen Mageninhalt
drinnen zu behalten.
„Alles in Ordnung? Willst du dich
vielleicht hinsetzen?“
Da war diese Luna schon
wieder und sie ging ihm langsam auf die Nerven.
Obwohl ihm zum Kotzen übel
war, konnte er nicht anders, als erneut den Starken zu spielen. „Nein, wir
sollten lieber weitergehen.“
„Sicher? Du siehst nämlich ziemlich blass
aus.“ Sie musterte ihn einen Moment lang, dann fragte sie plötzlich: „Ich habe dich
gar nicht nach deinem Namen gefragt.“
Er wollte ihn
ihr am liebsten auch nicht sagen. Er wollte gar nicht mit ihr reden. Da war so eine
ungeheure Abneigung gegen diese Frau in ihm.
„Lu.“
„Lu.“
Sie musterte
ihn erneut so merkwürdig. Lu wusste, dass Luis überhaupt nicht nach ihm kam, und
er war sich ziemlich sicher, dass Luna keine Ähnlichkeit zwischen ihnen hätte
erkennen können. Wenn es denn
überhaupt die Luna war, die seinem Sohn das Herz gebrochen hatte.
Worüber er sich aber nicht mehr so unsicher war, denn er hatte sich inzwischen daran erinnert, dass damals in dem Dorf, in dem sie Luis abgeholt hatten, auch eine Frau mit sehr hellem Haar gewesen war. Und die hatte auch so ein Kleid getragen wie diese Luna jetzt. Nur hatte er leider ihr Gesicht nicht gesehen. Er hatte sie für eine alte Frau gehalten, erinnerte er sich.
Worüber er sich aber nicht mehr so unsicher war, denn er hatte sich inzwischen daran erinnert, dass damals in dem Dorf, in dem sie Luis abgeholt hatten, auch eine Frau mit sehr hellem Haar gewesen war. Und die hatte auch so ein Kleid getragen wie diese Luna jetzt. Nur hatte er leider ihr Gesicht nicht gesehen. Er hatte sie für eine alte Frau gehalten, erinnerte er sich.
„Ich habe es versäumt, nachzufragen“, war Luna plötzlich
ernst, „aber was hat es eigentlich mit der Frau, die du suchst, auf sich?
Ich möchte dir nichts unterstellen, aber ich möchte sie nicht in
Schwierigkeiten bringen.“
„Anya ist die Frau
unseres alten Oberhauptes. Sie ist plötzlich fortgegangen und wir wissen nicht
warum und sind in Sorge. Aber ich versichere dir, dass wir sie nicht zur
Rückkehr zwingen werden, wenn sie das nicht möchte.“
„Ich hoffe,
dass du die Wahrheit sprichst. Die Göttin möge über dich richten, wenn du
es nicht tust!“
Lu war einen
Moment zu überrumpelt von dieser Aussage, aber da trat der Dritte in der Runde
hinzu und sagte: „Jaja! Alles
schön und gut, aber können wir endlich weitergehen?“
Er fuhr sich übers Gesicht und wirkte fahrig, also nahm
Lu allen Mut zusammen, um sich erneut auf sein Pferd zu hieven. Er würde sich
wohl nie ans Reiten gewöhnen.
Bis auf den Streich, den Lunas Begleiter sich mit ihm
erlaubte, sein Pferd anzutreiben, woraufhin Lu den restlichen Weg wie ein
kleines Mädchen lauthals schreiend zurücklegte, passierte glücklicherweise
nichts weiter Erwähnenswertes. Sie kamen schnell voran und da Lu so sehr mit Schreien
beschäftigt war, hatte er auch gar keine Zeit dafür, auf seinen rebellierenden
Magen zu achten.
Oder auf sonst irgendetwas. Sie ritten in einen weiteren
Hof, von dem Lu zuallererst den schön festen Boden zu würdigen wusste.
Während jemand kam, um ihnen die Pferde abzunehmen und Luna
mit Hilfe ihres Begleiters ein paar Worte mit jemand anderem wechselte, hatte
Lu schließlich Zeit, sich umzusehen. Und als er seiner Umgebung jetzt richtig
gewahr wurde, war auch jegliche Übelkeit vergessen.
Wenn er schon von den
anderen Häusern beeindruckt gewesen war, war das hier einfach nur überwältigend. Es war
alles so riesig und weitläufig, und in einer Ecke stand das Abbild eines
geflügelten Pferdes aus Stein. Aus Stein!
So etwas konnten doch keine Menschen schaffen. Hier
mussten wahrlich Götter hausen!
Und als der Hausherr schließlich kurz darauf ankam, war sich Lu felsenfest sicher, tatsächlich einen Gott vor sich zu
haben.
__________________________
Hier weiterlesen -> Kapitel 102
Damit beginnt also die Reise, und sie beginnt schon ziemlich turbulent für Lu. Er trifft einen Dieb, der wie sein Gefährte Wulfgar heißt, und eine Frau, die nicht nur so heißt wie die Frau, die seinem Sohn das Herz gebrochen hat, sondern die auch noch aussieht wie sein Gefährte. Obwohl Lu ohne Wulfgar losgegangen ist, scheint sein Gefährte ihn dennoch zu verfolgen.
Ich hoffe, es war nicht allzu verwirrend, vor allen Dingen was das angeht, dass da jetzt noch ein zweiter Wulfgar aufgetaucht ist. Er wird in Zukunft auch nur noch Wulf genannt werden, während sein älterer Namensvetter Wulfgar bleibt. Der jüngere Wulf ist übrigens auch der übelgelaunte Herr, den Nero und Akara im Wald getroffen haben, als sie für Rahn Medizin geholt haben. Ihn hier meine ich:
Da war Wulf der Jüngere nur noch ein bisschen gepflegter und weniger betrunken. Seitdem ist ja nicht nur Zeit vergangen, indem sie auf Marduks Rückkehr gewartet haben, damit der ihnen sagen kann, dass Anya fort ist, sondern auch die Woche, die Elrik, Lu und Wulfgar unterwegs waren. Und in der Zeit sind wohl auch Luna und ihr Begleiter aus Bärenwald abgereist und hier angekommen.
Was es genau mit Lus beiden neuen Begleitern auf sich hat und wer sie wirklich sind, wird sich dann zu gegebener Zeit noch zeigen. Lu jedenfalls glaubt, dass Luna Wulfgars Tochter ist und der jüngere Wulfgar der Sohn eines Mannes, den er auf seinen Reisen getroffen hat (Isaac).
Zum Schluss noch ein paar Credits: Die Welt, die ich hier (und auch für alle Bärenwaldaufnahmen) verwendet habe, ist diese hier: Ulokea.
Das Gasthaus stammt von hier, ich habe lediglich den Stall und den Brunnenplatz davor hinzugefügt. Alle anderen Bauten stammen von mir, Inspiration für den letzteren Hof habe ich von hier.
Zu den Häusern und der zu kurzen Kleidung der Ortsansässigen habe ich nächstes Mal auch noch ein bisschen was zu schreiben.
Nächstes Mal dann werden wir erst einmal erfahren, wer der Hausherr ist, der Lu so den Kopf verdreht hat und wo genau jetzt Anya ist. Und Lu wird eine riskante Mission bestreiten, um jemanden in Not zu retten.
Bis dahin, danke fürs Vorbeischauen, und ich verabschiede mich!
Hier weiterlesen -> Kapitel 102
Damit beginnt also die Reise, und sie beginnt schon ziemlich turbulent für Lu. Er trifft einen Dieb, der wie sein Gefährte Wulfgar heißt, und eine Frau, die nicht nur so heißt wie die Frau, die seinem Sohn das Herz gebrochen hat, sondern die auch noch aussieht wie sein Gefährte. Obwohl Lu ohne Wulfgar losgegangen ist, scheint sein Gefährte ihn dennoch zu verfolgen.
Ich hoffe, es war nicht allzu verwirrend, vor allen Dingen was das angeht, dass da jetzt noch ein zweiter Wulfgar aufgetaucht ist. Er wird in Zukunft auch nur noch Wulf genannt werden, während sein älterer Namensvetter Wulfgar bleibt. Der jüngere Wulf ist übrigens auch der übelgelaunte Herr, den Nero und Akara im Wald getroffen haben, als sie für Rahn Medizin geholt haben. Ihn hier meine ich:
Da war Wulf der Jüngere nur noch ein bisschen gepflegter und weniger betrunken. Seitdem ist ja nicht nur Zeit vergangen, indem sie auf Marduks Rückkehr gewartet haben, damit der ihnen sagen kann, dass Anya fort ist, sondern auch die Woche, die Elrik, Lu und Wulfgar unterwegs waren. Und in der Zeit sind wohl auch Luna und ihr Begleiter aus Bärenwald abgereist und hier angekommen.
Was es genau mit Lus beiden neuen Begleitern auf sich hat und wer sie wirklich sind, wird sich dann zu gegebener Zeit noch zeigen. Lu jedenfalls glaubt, dass Luna Wulfgars Tochter ist und der jüngere Wulfgar der Sohn eines Mannes, den er auf seinen Reisen getroffen hat (Isaac).
Zum Schluss noch ein paar Credits: Die Welt, die ich hier (und auch für alle Bärenwaldaufnahmen) verwendet habe, ist diese hier: Ulokea.
Das Gasthaus stammt von hier, ich habe lediglich den Stall und den Brunnenplatz davor hinzugefügt. Alle anderen Bauten stammen von mir, Inspiration für den letzteren Hof habe ich von hier.
Zu den Häusern und der zu kurzen Kleidung der Ortsansässigen habe ich nächstes Mal auch noch ein bisschen was zu schreiben.
Nächstes Mal dann werden wir erst einmal erfahren, wer der Hausherr ist, der Lu so den Kopf verdreht hat und wo genau jetzt Anya ist. Und Lu wird eine riskante Mission bestreiten, um jemanden in Not zu retten.
Bis dahin, danke fürs Vorbeischauen, und ich verabschiede mich!
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