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Sonntag, 26. Juni 2022

Kapitel 157 - Elim


Nero wusste nicht, ob er dem Mann vertrauen konnte. Da er jedoch nicht verleugnen konnte, dass er ihn tatsächlich davor bewahrt hatte, von einem Pfeil ein neues Loch verpasst zu bekommen, half er ihm. Sie fesselten das Mädchen mit einem stabilen Seil und verlagerten sie und sich in den Stall, wo sie ungestört reden konnten.
     Das Mädchen war just wieder zu sich gekommen, aber da der Fremde ihr auch einen Knebel in den Mund gesteckt hatte, musste sie sich mit tödlichem Starren begnügen. Nero beobachtete beide ganz genau, eine Hand immer an seinem Messer.
     „Wer bist du also jetzt?“, fragte er den Fremden schließlich.


„Das ist keine so einfach zu beantwortende Frage, mein Junge. Wer ich bin? Nun, für die meisten existiere ich nicht einmal. Ich bin ein Niemand. Aber ich kann dir sagen, wer ich einst war.“


„Lass mich dir eine Geschichte erzählen: Es gab einmal einen Stamm, jenseits der Berge. Er war der größte Stamm weit und breit, und er wurde von einem großen, gefürchteten Mann namens Minos angeführt. Minos hatte viele Söhne, unter anderem seinen Zweitgeborenen, Lyca, der sich später Lycastus nennen sollte.“


„Lyca war ein Tunichtgut und ein Versager, den niemand leiden konnte, und da er nur der Zweite war, sah es auch niemals danach aus, dass er eines Tages die Stammesführung von seinem Vater übernehmen würde. Niemand wollte etwas mit ihm zu tun haben, und vor allen Dingen die Frauen mieden ihn wie die Pest.“


„Doch es gab diese Frau in seinem Stamm, hässlich wie die Nacht, die sich trotzdem unsterblich in ihn verliebte. Da ließ Lyca sich natürlich nicht zweimal bitten. Zur Gefährtin war sie ihm zwar nicht gut genug, aber das hielt ihn natürlich nicht davon ab, mit ihr in die Felle zu steigen.“


„Und siehe da, eines Tages wurde die Frau schwanger und gebar ihm einen Sohn. Nicht, dass Lyca je daran dachte, zu den beiden stehen. Nein, nicht einmal, als er bei seinem Vater in Ungnade fiel und gehen musste und die Frau trotzdem bedingungslos zu ihm stand und ihn begleiten wollte, änderte sich das. Stattdessen ließ er sie zurück. Die dumme, treue Frau lief ihm gar nach, suchte überall nach ihm und irrte durch die Gegend, bis sie und ihr Sohn beinahe starben vor Hunger und Kälte Doch das alles interessierte Lyca nicht.“


„Er ließ sie zurück, ließ sie im Stich, und tauchte eines Tages stattdessen mit einer fremden Frau wieder auf: Ida. Zu dem Zeitpunkt damals hatte sein Vater gerade seinen Erstgeborenen verbannt gehabt, sodass Lyca nun doch dessen Platz als Nachfolger einnehmen konnte. Natürlich mithilfe seiner intriganten, neuen Gefährtin Ida.“


„Derweil war die hässliche Frau mit dem gemeinsamen Sohn noch immer da, wartete geduldig, ja sie war sogar bereit, ihren Liebsten mit der anderen Frau zu teilen. Doch Lyca – und vor allen Dingen Ida – dachte nicht daran. Angewidert von der hässlichen Nebenbuhlerin, redete sie Lyca immer wieder ein, dass die beiden eine Schande für ihn seien. Ein Fehler der Vergangenheit, der ausgelöscht gehört.“


„Also ging Lyca eines Tages zu der hässlichen Frau, gab ihr ein Messer und befahl ihr, den gemeinsamen Sohn und dann sich aus der Welt zu schaffen. Dumm und treu wie sie war, tat sie, wie ihr befohlen. Sie brachte es zwar nicht übers Herz, den Sohn zu töten, warnte ihn nur, weit von Zuhause fortzugehen, aber sie rammte sich dennoch das Messer in den Hals. Vor dem Sohn, der kaum zweimal fünf Finger an Jahren zählte.“


„Zu Tode geängstigt, floh der Sohn unbemerkt und lebte von da an versteckt, mit dem einzigen Wunsch vor Augen, der ihn durchhalten ließ: Rache.“


„Er wuchs heran, kehrte in die alte Heimat zurück, die inzwischen ein reiches Königreich unter Herrschaft von König Lycastus und Königin Ida geworden war, und er tat alles, um in den Dienst des Königspaares zu gelangen. Und das mit Erfolg.“


„Bald schon war der verlorene Sohn unersetzlich für den Vater geworden, der ihn nicht erkannte. Selbst die Königin vertraute ihm, machte ihn zum Leiter ihres gefürchteten Geheimdienstes. Und er tat treu und gewissenhaft, was man von ihm verlangte. Viele, viele Jahre lang.“


„Eines Tages schließlich wurde König Lycastus krank und sein erster Sohn mit Ida übernahm daraufhin die Herrschaft. Doch er sollte nicht lange König bleiben. Einer nach dem anderen wurden die Söhne von Lycastus und Ida krank und starben. Welch Unglück!“


„Als schließlich nur noch die unehelichen Söhne da waren, die Lycastus mit seinen Nebenfrauen hatte, lag er bereits im Sterben. Das war der Moment, in dem der Leiter des Geheimdienstes ihm einen Besuch abstatte, um sich als der verlorene Sohn zu offenbaren, der er war. Oh, und es war ihm eine Genugtuung, dem Sterbenden zu sagen, dass er der Tod war, der die anderen Söhne ereilt hatte. Und dass er der Tod sein würde, der auch seine restliche Blutlinie ereilen würde, bis sie ausgelöscht war. Seine und die seiner Frau Ida.
     Es war dem bald einzig verbliebenen Sohn ein Genuss, dem verhassten Vater dabei in die Augen zu sehen, als er erkannte, wen er da vor sich hatte, als er verstand, was das bedeutete, und dabei zuzusehen, wie er mit diesem Wissen um seinen friedlichen Tod betrogen wurde. Zu sehen, wie die Angst ihn begleitete, bis er starb.“


„Natürlich machte der Tod danach sein Versprechen wahr und einer nach dem anderen starben die zahlreichen Söhne von Lycastus. Der Tod leistete sich nur einen einzigen Fehler: Er unterschätzte die gerissene Schlange mit dem Namen Ida. Sie kam ihm auf die Schliche, als nur noch drei Söhne übrig waren, von denen sie nicht einmal die Mutter war. Da wollte sie ihn festnehmen und bezahlen lassen, aber der Tod war schneller. Es war schließlich seine Expertise, immer und alles zu wissen, was vor sich ging. Er floh, tauchte unter, und die ehemalige Königin lebte seitdem in Angst und Schrecken, dass er eines Tages zurückkehren und auch sie ereilen würde.“


„Und das wird er. Sie kam hierher, um mich herauszulocken, aber eigentlich bin ich es, der sie herausgelockt hat. Ich habe sie lange genug warten lassen, sie lange genug in Sicherheit gewiegt und genossen, welche Angst sie dabei hatte. Jetzt wird es Zeit, zuzuschlagen. Und du wirst mir dabei helfen.“


„Ich? Warum sollte ich dir bei deinem komischen Rachefeldzug helfen?“, fragte Nero den Mann, der ihm noch immer nicht seinen Namen genannt hatte, verständnislos.
     „Um Ida tot zu sehen, nicht wahr? Ohne sie wird es schließlich auch keinen Krieg geben.“
     „Und das weißt du so sicher, weil?“, blieb Nero skeptisch.
     „Hast du mir nicht zugehört? Oder hast du nicht verstanden, wer ich bin? Nun, sei’s drum, du musst mir wohl glauben müssen, wenn ich dir sage, dass Idas Tod bedeutet, dass es keinen Krieg geben wird. Deine – lass mich überlegen – Tante Roah, die die neue Königin von Goldhain ist, wird dafür sorgen. Aber solange Ida lebt, wird sie machtlos sein.“
     „Roah ist Königin von Goldhain? Du glaubst doch nicht, dass ich dir das abkaufe?“
     Der Blick seines Gegenübers glitt zu der Gefesselten hinüber. „Dann lass uns sie doch fragen.“


Er ging zu ihr, kniete sich vor sie und sagte: „Ich habe diese Geschichte nicht nur für unseren jungen Freund hier erzählt, sondern auch für dich, junge Dame. Ich habe ja so sehr gehofft, mal an dich heranzukommen. An dich oder deinen Vater. Aber Ida hat wie ein Wachhund auf euch aufgepasst. Damit ich dir nicht die Wahrheit über deinen Großvater und deine Mutter erzählen kann. Ah ja, das interessiert dich, nicht wahr? Gut, dann lass mich den Knebel rausnehmen. Du wirst ja nicht schreien, nicht wahr? Du weißt ja, was dir sonst blüht.“


„Was hast du zu erzählen?“, fauchte die Gefangene sogleich feindselig, als sie wieder sprechen konnte. „Aber glaub bloß nicht, dass ich dir auch nur ein Wort glaube! Ich weiß schließlich, wer du bist, Elim!“
     „Es wundert mich nicht, dass Ida euch gegen mich aufgehetzt hat.“ Er lachte. „Da habe ich Glück, dass ich dich in die Finger bekommen habe, junge Dame. Du bist noch nicht so lange Teil ihrer Leibwache. Die Indoktrination dürfte bei dir noch nicht allzu tief sein.“
     „Spuck’s endlich aus, was du zu sagen hast!“


„Du glaubst, dass dein Großvater mit deiner Mutter zusammen durchgebrannt ist und sie ihre Familien im Stich gelassen haben, sodass du, dein Vater und deine Großmutter auf die Barmherzigkeit von Ida angewiesen wart, um zu überleben, nicht wahr? Aber die Wahrheit ist viel simpler. Dein Großvater war ein lüsterner Trunkenbold, das stimmt. Und eines Tages machte er den Fehler, Ida im Suff anzumachen. Nun, da entschied die Königin sich dazu, ihn verschwinden zu lassen, wenn du verstehst, was ich meine. Ihn und deine Mutter, die gerade das Pech hatte, mit ihm den Marktstand hüten zu müssen.“
     „Du lügst doch! Das ist schließlich deine Spezialität!“


„Glaub doch, was du willst, junge Dame. Aber du weißt, wie Ida ist. Du hast sicherlich auch schon einiges gesehen, was sie getan hat. Allein hier hat sie versucht – lass mich nachzählen – eins, zwei, drei, vier, fünf Leute zu vergiften. Und eines ihrer Opfer ist sogar gestorben. Und das allein aus gekränkter Eitelkeit. Was glaubst du, was sie wohl sonst noch so alles getan hat? Du hast meine Geschichte gehört, und ich weiß, dass es selbst unter euch schon Gerüchte über mich gibt. Und lass mich dir versichern, dass sie alle wahr sind, meine Liebe.“
     Sie verstummte, weil sie ganz offensichtlich nicht wusste, was sie glauben sollte. Dafür stieg Nero jetzt wieder ins Gespräch ein.


„Okay! Okay! Wir wollen Ida also tot sehen. Ich habe keine Ahnung, ob du die Wahrheit erzählst, aber ich weiß, dass du zumindest nicht Idas Freund bist. Ich weiß, dass sie dich sucht. Isaac hat schließlich gehört, wie sie ihre Leute deswegen angegangen ist, dass sie dich nicht finden können.“
     „Ich weiß. Ich habe es gehört. Wundervoll, nicht wahr?“
     „Wie willst du es aber anstellen, sie zu töten? Weißt du überhaupt, wo sie ist? Und warum brauchst du meine Hilfe dazu?“
      „Brauchen ist vielleicht ein bisschen… übertrieben. Sagen wir, ich werde einen Heidenspaß daran haben, in ihr dummes Gesicht zu sehen, wenn sie sieht, dass ihr Mörder irgendein Sohn von irgendeinem Kerl ist, der mal ihre Eitelkeit so sehr gekränkt hat, dass sie seine Frau vergiftet hat.“
      Als Nero sich daran erinnerte, dass Ida mal Akara vergiftet hatte, war er dem Plan, die Giftmischerin zu töten, plötzlich sehr viel weniger abgeneigt.


„Jedenfalls“, fuhr Elim fort, „hatte ich geplant, dass einer von uns – ich vorzüglich – sie aus ihrem Versteck lockt, während der Andere ihr einen Pfeil irgendwohin verpasst, wo es wehtut. Deswegen auch du. Weil du recht gut mit dem Bogen sein sollst. Aber jetzt, wo wir unsere Freundin Milva hier haben, wird das vielleicht gar nicht mehr nötig sein. Wenn sie so freundlich ist, uns zu verraten, wo Ida sich versteckt hält.“
     Die Gefangene mit dem Namen Milva antwortete, indem sie auf den Boden spuckte. Elim rümpfte die Nase darüber, und irgendwie war sich Nero plötzlich sicher, dass es nicht so gesund für Milva enden würde, wenn er nicht eingriff.


Also ging er schnell vor ihr in die Hocke, bevor Elim sich ihrer annehmen konnte, sagte zu ihr: „Hör mal, ich weiß nicht, was deine Umstände sind, aber –“
     Weiter kam er nicht, da Milva jetzt ihn anspuckte. Elim hinter ihm kicherte amüsiert.
     „Du musst noch einiges lernen, wenn es um Verhöre geht, mein Junge“, sagte er. Nero schwieg grimmig und wischte sich die Spucke von der Wange. „Am besten gehst du nach draußen und lässt mich mit ein bisschen mit ihr allein. Ich werde sie schon zur Kooperation überreden.“
     Elim grinste, dass er Nero an ein Raubtier erinnerte. Doch obwohl ihm das ein kleines bisschen Angst einjagte, wich er kein Stück. „Ich werde dich ganz sicher nicht allein mit ihr lassen. Ich will gar nicht wissen, was du mit ihr machst, wenn ich kein Auge auf dich werfe. Lass mich einfach mit ihr reden.“


„Wie du willst. Aber meine Geduld ist begrenzt“, knurrte Elim plötzlich böse. „Wenn du es nicht schaffst, wende ich meine Methoden an, und vergiss nicht, die kann ich auch bei dir anwenden.“
     Nero verstand schon, was er damit andeutete. Also wandte er sich schnell wieder Milva zu.


„Weißt du, ich würde es sehr bevorzugen, wenn du uns einfach von dir aus helfen würdest. Ich will wirklich nicht herausfinden müssen, ob ich gegen ihn ankomme, wenn es hart auf hart kommt. Und mit einem hat er recht: Ida ist kein guter Mensch. Wir sind alle besser dran, wenn sie nicht mehr da ist.“
     „Und du glaubst, er ist besser?“, fragte sie und ruckte mit dem Kinn in Elims Richtung. „Er hat jahrelang ihre Drecksarbeit verrichtet, das hat er selber zugegeben. Was glaubst du also, was er alles schon verbrochen hat? Gegen ihn ist Ida beinahe eine Heilige. Und mit so einem willst du zusammenarbeiten?“
     „Beim besten Willen nicht!“, erwiderte er und kramte sein Messer hervor. „Er erinnerte mich viel zu sehr an jemanden, dem ich genauso sehr den Tod wünsche, wie Ida, aber als zukünftiger Stammesführer muss ich abwägen: Ida bedroht uns mit Krieg, er wiederum bietet mir ihren Tod an. Er ist ein Übel, ja, doch momentan ist er das kleinere. Ich habe keine andere Wahl, als mit ihm zusammenzuarbeiten.“


„Aber das heißt nicht, dass ich all meine Prinzipien deshalb gleich über Bord werfe“, fügte er hinzu, schob das Messer in ihre Fesseln und begann sie zu zerschneiden. „Ich werde dich nicht zwingen, uns zu helfen. Ich werde dich losmachen, und dann steht es dir frei, zu gehen, wo auch immer du hingehen willst.“
     „Bist du bescheuert? Ich wollte dich umbringen!“, merkte sie an.
     „Und dass du nicht einfach ruhig bist und mich machen lässt, zeigt mir, dass du ein wesentlich besserer Mensch bist als er“, erwiderte er mit Blick auf Elim.


Sobald er die Fesseln zerschnitten hatte, sprang Milva auf, ging auf Abstand und rieb sich die Handgelenke. Die Feinseligkeit verschwand jedoch nicht aus ihrem Gesicht. „Soll mich das jetzt etwa beeindrucken? Deine Nettigkeit ist doch reines Kalkül! Darauf falle ich nicht herein!“
     „Bevor du aber gehst, habe ich noch eine Frage an dich“, ignorierte er ihre Anschuldigung einfach. „Warum hast du mich verfolgt?“
     Sie lachte höhnisch. „Ich habe nicht nur dich verfolgt, ich habe so einige eurer Leute verfolgt. Da brauchst du dir gar nichts drauf einbilden!“
     „Du hast die Frage nicht beantwortet.“


Da sah sie ihn an, als wäre das doch klar, aber es war Elim, der für sie antwortete. Nero war ja überrascht, dass er ihn bislang hatte machen lassen. Dass er sogar zugelassen hatte, dass er die Gefangene befreit hatte. Er hatte jedenfalls mit mehr Widerstand seinerseits gerechnet.
     „Du bist bald eine wichtige Person in dieser Gegend, mein junger Freund. Es ist immer weise, wichtige Personen zu beschatten, wenn man an Informationen interessiert ist.“
     „Ja, aber du hast mich auch davor schon verfolgt“, war sich Nero sicher. „Bevor klar war, dass ich der nächste Stammesführer sein werde. Du warst das doch damals im Wald, der den Wolf erschossen hat, oder?“


„Das stimmt“, erwiderte sie hochnäsig. „Aber damit du es weißt: Du warst zu diesem Zeitpunkt nicht meine Zielperson. Ich wurde durch euren Hokuspokus nur von meiner Zielperson getrennt, das war alles.“
     „Du hast den Pfeil aber bestimmt nicht abgeschossen, um uns zu retten und damit auf dich aufmerksam zu machen. Du hast auch etwas im Irrlicht gesehen, nicht wahr?“
     Er musste es wissen. Er musste wissen, ob er ihr tatsächlich sein Leben schuldete oder nicht.
     „Warum sollte ich dir das erzählen?“, lachte sie aber nur böse. „Das geht dich nichts an, und die Fragestunde ist hiermit auch vorbei! Ich gehe!“


Sie ging. Und obwohl Nero Sorge hatte, dass Elim das nicht zulassen würde, sagte er nur: „Und wohin willst du gehen?“, und Milva erstarrte.
     „Du hast versagt, indem du von uns gefangen wurdest“, setzte er hinzu, „und du weißt doch, wie deine Herrin auf Versagen reagiert, oder? Darauf steht der Tod. Du könntest natürlich fortlaufen, aber du weißt genauso gut wie ich, dass, selbst wenn dir das gelingen sollte, es den Tod deines Vaters bedeuten würde. Deswegen heuert Ida ja auch so gerne mehrere Mitglieder einer Familie an, nicht wahr? Um immer ein Faustpfand der Treue ihrer Untergebenen in der Hinterhand zu haben. Also, du hast die Wahl zwischen deinem Tod oder dem Tod eines dir geliebten Menschen.“


Milva schoss jetzt einen Blick zu Elim, der dafür aber nur ein müdes Lachen übrig hatte. „Oh, schlag dir das aus dem Kopf“, warnte er sie. „Gegen mich kommst du sowieso nicht an, also kannst du vergessen, mich deiner Herrin ausliefern zu wollen. Nein“, fügte er hinzu und zeigte wieder sein Raubtiergrinsen, „ich biete dir stattdessen einen dritten Ausweg an: Hilf uns, Ida unschädlich zu machen.“
     Milva hielt Elims Blick noch einen Moment länger trotzig stand, bis sie ihre Augen schließlich geschlagen zu Boden richtete. „Es hat sowieso keinen Sinn“, resignierte sie. „Sie weiß doch schon längst, dass ich versagt habe und wird dementsprechend ihren Aufenthaltsort verlegt haben, damit ich euch eben nicht hinführen kann.“
     „Was glaubst du eigentlich, mit wem du hier sprichst, Mädchen? Ida, die gerissene Schlange, hat mich nicht umsonst all die Zeit über nicht gefunden. Denn wo immer ich auch bin, ist sie blind. Aber das wird sie nicht ewig sein. Also entscheide dich endlich für uns, oder geh in deinen eigenen Tod!“
     Wieder sah sie ihn lange an, und wieder sah sie danach zu Boden, überlegte. Aber schließlich traf sie eine Entscheidung.


„Was ich mich nur frage, ist: Warum sollte man für jemanden wie Ida arbeiten, der einen tötet, wenn man ihren Erwartungen nicht gerecht wird?“, wollte Nero wissen, als sie das Tal verlassen hatten und zu dritt unterwegs zum Versteck der alten Königin waren.
     „Wenn der Bauch knurrt und man verzweifelt ist, hat man auch weniger Skrupel, zu versuchen, einem Bären sein Mittagessen zu stehlen“, antwortete Elim ihm. „Ida hat eine Vorliebe, ihre Leute aus den unteren Schichten, aus den Armen und Verzweifelten, zu rekrutieren. Sie verfügen auch bereits über gewisse Fähigkeiten, die ihnen in ihrer Arbeit als Schatten der Königin zugutekommen.“
     „Welche denn?“


„Klauen, ein Talent darin, sich zu Verstecken und nicht aufzufallen, um zu klauen, Einbrechen und Schlösser knacken, um zu klauen, Informationen sammeln, um zu klauen, und wissen, wo man was erfährt – um zu klauen“, zählte Milva auf. „Du bist echt noch nie hier aus deiner Provinz rausgekommen, was? So einem wie dir würden sie in der Stadt noch die Hosen klauen, während du sie anhast.“
     Nero ignorierte ihre Gehässigkeit, sagte: „Wenn es dort so schlimm zugeht, will ich auch gar nicht dorthin. An deiner Stelle würde ich überhaupt nicht dorthin zurückkehren.“
     „Wo soll ich denn sonst leben? Hier?“, prustete sie.
     „Warum nicht? Du könntest bei uns im Stamm leben. Wenn du aufhören würdest zu klauen, meine ich. Du bist eine gute Bogenschützin. So jemanden wie dich können wir immer gebrauchen.“
     „Nein, danke. Nichts gegen dich – obwohl, eigentlich doch – aber dieses Landleben ist nichts für mich.“


Elim hob die Hand, um sie zum Schweigen zu bringen, und beendete die Diskussion damit.
     „Es ist Zeit. Wir sollten uns vorbereiten“, bestimmte er, obwohl eigentlich Milva sie führen sollte.


Kurz darauf hockte Nero gut versteckt in einem Busch auf einer Erhöhung, unter der sich eine weitflächige, aber gut versteckte Mulde befand. Sein Versteck war ein perfekter Spähposten und als solcher war er bis vor kurzem wohl auch benutzt worden. Eines musste man Elim jedenfalls lassen: Er verstand sein Handwerk.
     ‚Er hat diese Leute, die hier Wache standen, wahrscheinlich getötet‘, konnte Nero nicht aufhören, zu denken.
     Elim war vorausgegangen und hatte „die Gegend ausgekundschaftet“, wie er gesagt hatte, und als er zurückgekehrt war, hatte er erklärt, dass die Luft jetzt rein für ihn war, zu dem für ihn vorgesehenen Posten zu gehen.
     ‚Das hier war todsicher ein Aussichtspunkt. Ida und ihre Leute wären völlig unfähig, wenn sie ihn nicht als solchen benutzen würden. Im Gegenteil, wenn sie diesen Vorsprung hier unbewacht gelassen hätten, wären sie nur Gefahr gelaufen, dass passiert, was jetzt passiert: Einem Scharfschützen eine gute Schussposition zu bieten.‘
    Außerdem hatte er Spuren gefunden, dass vor kurzem noch jemand hier gewesen war. Und das länger.


Doch Nero hatte nicht die Zeit, sich jetzt mit seinem Gewissen zu befassen. Er zerstreute seine Zweifel, fokussierte seine Aufmerksamkeit auf die Mulde unter sich, spähte die Lage aus. Inmitten der Mulde hatten sie tatsächlich einen kleinen, hölzernen Verschlag errichtet, der solide genug aussah, um Pfeile mindestens abzumildern. Wenn unter dem Holz nicht sogar noch eine weitere Verstärkung versteckt war.
     ‚Dort drin wird sich mit ziemlicher Sicherheit wohl Ida aufhalten.‘
     Nero konnte schon verstehen, warum Elim bislang nicht an sie herangekommen war. Der Ort war gut versteckt, sie saß in einer gepanzerten Hütte, umgeben von ein paar Zelten und zahlreichen Wachen. Er konnte auf Anhieb fünf Stück sehen, und er war sich sicher, dass da noch weitaus mehr waren, die er nicht sehen konnte. Sein Herz begann, aufgeregt zu klopfen.


Er beobachtete das gemächliche Treiben in der Mulde, bis der routinerte Ablauf abrupt gestört wurde und Bewegung in die Leute unter ihm kam. Er musste gar nicht nachsehen, um zu wissen, dass seine Komplizen endlich angekommen waren. Da war Milva, die Elim vor sich herführte, der die Hände auf dem Rücken zusammengebunden hatte. Nero hatte sich wirklich gewundert, dass er das mit sich hatte machen lassen – dass er sich so offen in Gefahr begab und den Köder spielte – aber er hatte sich nicht darüber beschwert.


Nero drückte sich gegen den Baumstamm in seinem Rücken, beruhigte seinen Herzschlag. Er zückte den Bogen, legte einen Pfeil in die Sehne.
     „Ich habe Elim gefangen!“, wusste er mehr, dass Milva es sagte, als dass er es wirklich hörte.
     Es lief alles nach Plan. Hektische Bewegung, einer löste sich von den Anderen, ging nachschauen.
     „Ida hat eine perverse Freude daran, bei Exekutionen persönlich zugegen zu sein und den Leuten beim Sterben in die Augen zu sehen“, erinnerte er sich an Elims Worte.
     Und seinen Tod – Elims Tod – den sie so lange gesucht und gefürchtet hatte, würde sie sich nie und nimmer nicht entgehen lassen. Sie würde aus ihrem Schutzhaus kommen, und das war dann der Moment für Neros großen Auftritt. Er hatte nur einen Schuss. Nur eine Chance.


Es lief alles nach Plan, zumindest, bis Ida sich dazu entschied, vom Plan abzuweichen. Er hörte ihr schrilles Lachen selbst bis zu seinem Versteck hinauf, und es bereitete ihm eine Gänsehaut.
     „Glaubst du etwa wirklich, dass ich so dumm bin, auf dein Spielchen hereinzufallen?“, lachte sie. „Ich hätte dich wirklich für schlauer gehalten, Elim! Tötet ihn!“
      Milva wirbelte herum, aber da war schon längst kein Elim mehr. Obwohl sie ihn gefesselt hatten, hatte er sich befreit und aus dem Staub gemacht, und Milva hatte es nicht einmal mitbekommen. Auch Nero hatte das kaum.
     ‚Mist! Er hat uns hängen lassen!‘, erkannte er erschrocken.


Er war ganz automatisch in Deckung gegangen, riskierte nun einen Blick und sah natürlich, dass unter ihm das Chaos ausgebrochen war. Ein Teil der Wachen hatte sich Elim an den Fersen gehängt, der Andere hatte Milva, die wohl ebenfalls versucht hatte, zu fliehen, eingefangen und niedergerungen. In diesem Moment drehten sie ihr die Arme auf den Rücken und sie wurde gefesselt.


Als auch noch drei neue Wachen aus ihren Verstecken hinzukamen, ging Nero wieder in Deckung, fluchte durch zusammengebissene Zähne hindurch und überlegte. Es war alles schief gegangen, und er befand sich hier in einer brenzligen Situation. Milva war in Schwierigkeiten, das war wohl offensichtlich. Wahrscheinlich würde sie es nicht überleben. Was also sollte er tun? Sie hatten ihn noch nicht bemerkt, wie es schien.
     ‚Ich bin mir sicher, dass ich ungesehen davonkommen würde, aber ich kann sie doch nicht einfach im Stich lassen.‘
     Er kannte sie nicht. Er wusste nicht, was sie für ein Mensch war, aber er wusste, dass er sie nicht einfach sterben lassen konnte.
     ‚Nur, was soll ich tun? Ich kann vielleicht einen von denen ausschalten, doch danach wissen sie, dass ich da bin. Vielleicht schaffe ich es noch, ein, zwei mehr zu erwischen, aber das wird nie reichen, dass Milva fliehen kann.‘


„Ach, Milva, ich bin enttäuscht von dir. Dass gerade du mich verraten würdest“, hörte er wieder Idas Stimme.
     „Ida hat eine perverse Freude daran, bei Exekutionen persönlich zugegen zu sein und den Leuten beim Sterben in die Augen zu sehen“, kamen ihm Elims Worte wieder in den Sinn, und da ging ihm plötzlich ein Licht auf.
     „Ich an ihrer Stelle würde bestimmt nicht das Risiko eingehen, aus meinem Versteck zu kommen und jemandem gegenüberzutreten, der mich töten will. Wie kannst du dir also sicher sein, dass sie auftauchen wird?“, hatte er selber angemerkt.
     Und Elim hatte geantwortet: „Weil sie eitel ist.“


Er lugte aus seiner Deckung, und tatsächlich, da erschien die alte Königin. Sie tauchte aber nicht etwa aus der Schutzhütte auf, sondern aus einem unscheinbaren Zelt unter vielen. Als ihr heller Haarschopf über dem Rand seines Vorsprunges auftauchte, legte er auf sie an. Zielte. Und zögerte keine Sekunde, zu schießen.
     ‚Du wirst niemanden mehr vergiften‘, dachte er und verpasste Ida einen Pfeil mitten durch die Schläfen hindurch.    


Das Chaos, das sich beim Erscheinen der alten Königin geordnet hatte, brach sofort wieder los, als sie getroffen zu Boden ging. Idas Leute waren wirklich Meister ihres Faches, das musste man ihnen lassen. Nero musste sofort in Deckung gehen und hörte die Pfeile schon im nächsten Moment in den Baumstamm hinter sich einschlagen, spürte, wie sie das verbergende Blattwerk durchlöcherten und an ihm vorbeischossen. Ein Pfeil streifte sogar seinen linken Arm, dass es böse brannte.


Erst ein lautes, schallendes Lachen, das wie ein Messer in die Szene fuhr, stoppte den Beschuss.
     „Die Königin ist tot, es lebe die Königin!“, war Elims Stimme zu hören. „Meine Freunde, auf Beschluss von König Minos II. und Königin Roah untersteht ihr mit sofortiger Wirkung wieder meinem Befehl. Also steckt die Waffen weg und baut diesen Schandfleck ab. Es geht nach Hause.“


„Dieser Drecksack hat uns benutzt, um bei einem verdammten Staatsstreich zu helfen“, spie Milva sauer und schnürte den Knoten von Neros Verband so fest zu, dass der Schmerz in seinem Arm wieder aufflammte.
     Nero hatte gedacht, dass Elims Plan schiefgelaufen gewesen war, aber die Wahrheit war, dass er alles genau so von Anfang an geplant hatte. Weil er gewusst hatte, was auch Nero schon angemerkt hatte: Ida würde nicht herauskommen, wenn er – ihr größter Feind – vor ihr stehen würde. Sie war vielleicht eitel, aber nicht dumm.
     Deshalb hatte Elim geplant, sie mittels eines Verräters herauszulocken, und seine Wahl war dabei auf Milva gefallen, da sie als jüngstes Mitglied von Idas Schattengarde am leichtesten zu beeinflussen und zum Verrat zu bewegen war. Er hatte Neros Hilfe niemals nötig gehabt. Nero war bloß mit hineingeraten, weil er der Köder gewesen war, um Milva zu fangen. Und da er schon mal dabei gewesen war, hatte er ihn eben als doppelte Versicherung eingesetzt, um Ida zu töten. Nero war ein bisschen schneller gewesen, doch hätte er Ida nicht getötet, hätte Elim es getan.  


Das war aber nicht einmal die größte Überraschung gewesen, sondern der Moment, in dem plötzlich Adelaides Mutter und Idas Schwester Cordelia aufgetaucht war. Nero hatte sie noch niemals auch nur lächeln gesehen, doch an diesem Tag war er Zeuge davon geworden, wie sie über der Leiche ihrer Schwester in schallendes Gelächter ausgebrochen war, dass er ein bisschen befürchtet hatte, dass sie den Verstand verloren hatte.
     „Jetzt ist dir nicht mehr so zum Lachen zumute, Schwester, hm?“, hatte sie böse zu der Toten gesagt. „Oh, was ich nur dafür gegeben hätte, dein Gesicht zu sehen, wenn du erfahren hättest, dass ich es war, der Elim die ganze Zeit versteckt hatte. Du dachtest, du hättest vollkommene Macht über mich, wüsstest alles, aber ich bin nicht länger dein Spielzeug! Du wirst nie wieder mein Leben kontrollieren und dich an meinem Leid ergötzen! Jetzt bin ich es, die sich an deinem Tod ergötzt! Das ist für Erik, meinen Mann, den du getötet hast und Erik, seinen Sohn, den du in die Sklaverei verkauft hast. Und für Aida – meine Aida – du hast vielleicht geschafft, dass sie mich hasst, hast es geschafft, dass ich sie in dem Glauben lassen musste, dass ich sie hasse, weil ich dachte, dass du dich dann nicht um sie scheren würdest, aber ich werde niemals zulassen, dass du sie ebenfalls zu deinem Spielzeug machst!“
     Dass Adelaide niemals von ihrer Mutter gehasst worden war, sondern sie sie, im Gegenteil, nur vor Ida hatte schützen wollen, war für Nero völlig unerwartet gekommen. Aber er war nicht mehr dazu gekommen, Cordelia darauf anzusprechen, da sie kurz darauf in den Wirren verschwunden war. Milva hatte ihm erzählt, dass sie mit Elim gegangen und damit nach Goldhain war.


„Ich hätte nie gedacht, dass das neue Königspaar sich Elims bedienen würde, um Ida loszuwerden“, schimpfte Milva ungebrochen weiter. „Wo König Minos doch angeblich einen Pakt mit Ida hatte, damit er der neue Thronfolger wird. So hat er sich also seiner „Verbündeten“ entledigt.“
     „Was ich nur nicht verstehe, ist, warum Elim jetzt plötzlich dem neuen Königspaar dient. Ich meine, ich blicke da sowieso nicht so ganz durch, aber wenn Roah die neue Königin ist – sie ist doch auch Idas Tochter. Und Elim ist doch auf einem Rachefeldzug gegen Idas ganze Blutlinie. Müsste er sie nicht eigentlich auch töten wollen?“
     „Was weiß ich! Ist mir auch egal! Die können mir alle gestohlen bleiben mit ihren Intrigen!“
     „Also willst du nicht mit deinen Leuten zurückgehen?“


„Doch. Mein Vater und meine ganze Familie sind schließlich noch da.“
     „Und ich dachte schon, du würdest mein Angebot doch annehmen.“
     „Tja, so sehr du dir das auch wünschen magst, muss ich dich leider enttäuschen. Das Landleben ist nichts für mich. Aber…“


Sie kam an und gab ihm völlig unvermittelt einen Kuss auf die Wange. „Danke trotzdem, dass du mir geholfen hast. Jeder andere in deiner Situation wäre wohl einfach abgehauen – ich hätte das zumindest gemacht. Naja, zukünftiger Anführer, ich hoffe, dass du ein langes Leben führen wirst und wir uns niemals wiedersehen.“


Sie hob die Hand zum Abschied und ließ ihn dann stehen. Nero wusste immer noch nicht, was er von ihr halten sollte – was er überhaupt von dem allen und seiner Rolle darin halten sollte – aber er wusste, dass sie tief drinnen wohl in Ordnung war. Er hoffte nur, dass sie nicht wieder auf die schiefe Bahn geriet.
     Und egal, was letztendlich auch geschehen war und was er getan hatte, es hatte dazu geführt, dass ihre ruhige Gegend von einem Krieg verschont blieb.
     Und das war doch gut, nicht wahr?
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Nero war in einer ähnlichen Situation wie sein Vater Rahn damals, als er die Möglichkeit hatte, auf Dia Hell zu schießen, doch im Gegensatz zu seinem Vater, hat Nero nicht gezögert. Er hat geschossen und damit einen anderen Menschen umgebracht. Er hat es zwar getan, um einen Krieg zu verhindern, aber trotzdem zeigt es hoffentlich, was ich schön länger über Nero geschrieben habe: Dass er nicht weit davon entfernt ist, ein Rächer wie Garrus damals zu werden. Und ob das so gut ist, wo er doch bald Stammesführer werden soll? Andererseits wird der Stamm damit wahrscheinlich einen starken Anführer haben, der seine Leute vor Gefahren beschützen kann, wie es keiner seiner Vorgänger getan hat. Ob das gut ist oder schlecht, wird sich wohl noch zeigen müssen.
 
Jetzt ist also auch herausgekommen, wer der ominöse Elim ist, den Ida damals gesucht hat. Sein Sim wird übrigens vom meinem Marduk-Sim aus meiner Wulfgar-Geschichte gespielt, weil ich ihn einfach zu süß fand, um ihn nicht mal vorkommen zu lassen. Aber natürlich haben die beiden nichts miteinander zu tun.
     Übrigens ist mir bewusst, dass er mit seiner schwarzen Kleidung wie ein bunter Hund in der Winterlandschaft auffallen würde, aber das ist einfach sein Markenzeichen und zeigt, wie sehr er es eigentlich draufhat als Spion... oder so... Übrigens ist mir ein kleiner Fehler unterlaufen bei den Außenaufnahmen (also nachdem sie das Tal verlassen hatten, um Ida zu töten). Ich habe Elim nämlich nur als junger Erwachsener abgespeichert gehabt anstatt als Erwachsener, wie er ursprünglich auftrat, und habe den Fehler erst bemerkt, als ich die Bilder schon gemacht hatte. Aber naja, ist hoffentlich nicht so arg aufgefallen, dass er zwischendrin eine Verjüngungskur erfahren hat. Überseht zudem bitte, dass Milva eine Maske anstatt eines Knebels trägt, weil ich einfach keinen Knebel finden konnte.
      Ich hoffe, dass aber vielleicht jemandem das Easter Egg aufgefallen ist, was ich in Elims Rückblick im Hintergrund versteckt habe. Da war nämlich die junge Tara zu sehen, die auf das Feuer aufpassen sollte und im nächsten Bild dann eingeschlafen ist, woraufhin das Feuer erlöschen ist und sie ja fliehen musste. Vielleicht erinnert sich ja noch jemand daran, dass sie damals aus Minos' Stamm kam. Das kam ziemlich am Anfang von Rahns Geschichte vor

Apropos Rahns Geschichte: Daher kommen übrigens auch Milvas Großeltern Ren und Rika. Ren war damals ein Bruder von Lann und Rin, und Rika die Schwester von Rins Mann. Rika war ja zuerst an Rahn interessiert gewesen, war dann aber mit Ren gegangen. Wie man sieht, ist diese Beziehung zwar nicht kinderlos geblieben, hat aber kein glückliches Ende genommen, da Ren letztendlich von Ida getötet worden ist, während Rika dachte, er sei mit seiner Schwiegertochter durchgebrannt. 
     Hier vorne sieht man die beiden nochmal:
 
 
Das war dann das zweite und letzte großte Finale von Zeitalter. Es werden natürlich noch ein paar Dinge geschehen, aber es wird nichts mehr allzu großes und weltbewegendes sein. Um einen Krieg sind sie jetzt auf jeden Fall garantiert herum gekommen. Nächstes Mal kehren Malah und Co. in die Gegend zurück, Luis hat eine weitere Vision und Lu erfährt endlich, wie es wohl damals wirklich mit Julius/Samuel und Samuela und seiner Entführung zuging.

Bis dahin, danke euch fürs Vorbeischauen, und ich verabschiede mich! Passt auf euch auf!

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