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Mittwoch, 26. Mai 2021

Kapitel 140 – Versagen

 
Nach seinem Gespräch mit Isaac kehrte Tann umgehend nach Hause zurück und erzählte Malah von Isaacs Befürchtungen, und schon während des Erzählens wurde diese immer blasser.
     „Es ist gut, dass du verhindert hast, dass das überall breitgetreten wird“, stimmte sie letztlich gefasst zu. „Wir sollte das vorerst für uns behalten. Ich möchte nicht, dass irgendjemand etwas Voreiliges tut, bevor wir nicht sicher sind, dass die Anschuldigungen auch stimmen.“
     „Das sehe ich genauso. Soll ich die Berater zusammenrufen?“  
     „Nein, ich will zuerst mit Nila reden.“


„Egal, was Isaac auch erzählt, ich glaube nicht daran, dass er jemanden getötet hat“, war sich Tann sicher. „Nila hat einen schlechten Ruf, das wissen alle, und daran, glaube ich, wird es auch liegen, dass man ihm nun sogar einen Mord in die Schuhe schieben will. Lass mich mit ihm reden und besprich du das Ganze erstmal mit deinen Beratern.“
     „Nein, bitte Großvater, wenn ich wieder zurück bin, rufe ich sie sofort zusammen und wir kümmern uns darum, versprochen, aber ich will zuerst mit Nila sprechen. Allein. Bitte, lass mich das tun! Ich muss es tun!“
     Tann gefiel das nicht. Vor allem, da er selber aus Nilas Mund hören wollte, dass die Anschuldigungen nicht stimmten, aber er musste Malahs Entscheidung respektieren. Sie war schließlich die Stammesführerin.
     „In Ordnung“, sagte er also.


Malah brauchte gar nicht lange zu suchen. Sie fand Nila beim Wasserfall, wo er sich die letzte Zeit oft versteckt hielt, seitdem er Nara zur Abtreibung Gift hatte trinken lassen. Seitdem war er noch stiller und zurückgezogener geworden.  
     „Nila! Was hast du nur getan?“, überfiel sie ihn sofort. „Lin! Du… du… du hast ihn umgebracht!“
     Selbst wenn er es abgestritten hätte, hätte seine erschrockene Reaktion ihn sofort verraten.
     „Was? Woher weißt du das?“, rutschte es ihm raus.
     „Das ist doch egal! Du hast jemanden getötet, Nila! Wie konntest du das nur tun? Nach all dem! Ich habe dich in Schutz genommen, ich habe für dich gelogen, als du Nara beinahe umgebracht hast! Und ich habe unseren ganzen Stamm für dich in Gefahr gebracht!“ Sie ging zu ihm, packte ihn an den Schultern, sah ihm flehentlich ins Gesicht. „Reinard! Hat er dich dazu gebracht? Bitte, Nila, das ist wichtig! Sei nur einmal ehrlich zu mir!“


Doch Nila schlug ihre Hände weg und ging auf Abstand. Im nächsten Moment hatte er sein Messer in der Hand, die Augen weit aufgerissen. Die Klinge zitterte in seinen Händen.
     „Nein!“, rief er außer sich. „Reinard! Du! Ich bin es leid, von euch herumgeschubst zu werden! Wenn ihr nur alle verschwinden würdet! Du! Reinard! Nara! Ich hätte euch einfach alle abstechen sollen!“ Plötzlich machte sich ein wahnsinniges Grinsen auf seinem Gesicht breit. „Ja… ich sollte dich einfach abstechen. Wenn du erstmal weg bist, habe ich keine Probleme mehr. Dann kann ich den Stamm anführen und Reinard überrennen und machen was ich will.“
      Er fuchtelte mit dem Messer herum und kam gefährlich näher, während es nun Malah war, die zurückwich.
     „Nila, bitte, leg das Messer weg!“
     „Sag mir nicht, was ich tun soll!“, schäumte er wütend. „Du hast mir lange genug gesagt, was ich tun und lassen soll!“
     „Wir können das regeln. Wenn dich Reinard dazu gebracht hat, kann ich dich beschützen. Dann wird alles wieder gut.“
     „Sei ruhig!“


Da ging Nila schließlich auf sie los, und Malah konnte nichts anderes tun, als erschrocken dazustehen, und sich zu fragen, wann alles so schrecklich schiefgegangen war. Sie schloss die Augen und spürte die Tränen heiß über ihre Wangen laufen.
     „Bitte, Nila! Du bist doch mein Bruder…“
     Doch statt den Todesstoß zu spüren, hörte sie plötzlich Lärm.


Als sie die Augen öffnete, sah sie Nero vor sich, der gerade dabei war, Nila niederzuringen. Er hatte das Messer ihres Bruders in der Hand und saß im nächsten Moment auf ihm. Die Klinge blitzte gefährlich, als er sie zum Todesstoß hob, und in diesem Moment handelte Malah ganz instinktiv. Bevor er zustechen konnte, hatte sie Nero von ihrem Bruder gerammt. Er ging ohne Gegenwehr zu Boden, während Nila die Chance sofort nutzte, um zu fliehen.


Nero wollte ihm nachsetzten, aber erneut war Malah ihm im Weg. Sie klammerte sich an ihn, hinderte ihn am Fortkommen.
     „Nein! Bitte! Lass ihn!“
     „Warum verteidigst du ihn? Er hat dich angegriffen!“, fragte Nero verständnislos.
     „Er ist trotzdem mein Bruder…“


Sie ließ ihn entkräftet los, und auch wenn Nero kurz zögerte, als er sie weinen sah, setzte er Nila schließlich nach. Zurück blieben nur Malah, ihre Tränen und die Erkenntnis, dass sie versagt hatte.


Sie fühlte sich auch noch so, als sie kurz darauf eine Notfallversammlung ihrer engsten Berater einberufen hatte. Da waren Jana, Luis, Aan, die beiden Ältesten, Lu und Wulfgar, den sie auch gebeten hatte, zu kommen, da er einiges an Erfahrung über Leute aus der Außenwelt hatte. Und natürlich ihr Großvater, der noch einmal erzählen durfte, was er ihr heute schon einmal erzählt hatte. Malah hatte keine Kraft mehr dazu. Jeglicher Mut hatte sie verlassen.


Erst, als Tann fertig erzählt hatte, ergriff sie das Wort, verkündete gebrochen: „Es tut mir leid. Ich habe als Stammesführer versagt. Ich… ich wusste, dass Nila für das verantwortlich war, was Nara widerfahren ist, aber ich habe ihn trotzdem gedeckt.“
     „Du hast nicht versagt, du hast nur deine Familie und ein Mitglied deines Stammes beschützt“, versuchte Tann, zu beschwichtigen. „Das ist deine Aufgabe als Stammesführerin, Malah.“
     „Aber… zu welchem Preis? Reinard – “
     „Reinard ist ehrgeizig, das steht außer Frage, aber dass er die Macht an sich reißen will?“ Tann schüttelte den Kopf. „Das kann ich einfach nicht glauben.“
     „Die Theorie klingt aber sehr plausibel“, grätschte Aan dazwischen. „Sie würde die Vorkommnisse in letzter Zeit nämlich gut erklären.“
     „Blödsinn! Die Stämme standen schon zu Zeiten unserer Urväter zusammen! Wir konnten uns immer aufeinander verlassen! Das hat sich nicht so einfach geändert!“


„Ich weiß, dass du das nicht gerne hören willst, Tann“, mischte sich Wulfgar ein, „aber Dinge und Leute verändern sich. Nichts bleibt ewig gleich.“
     „Ich kenne diese „Leute“ da! Länger als du und wesentlich länger als Isaac und Wulf! Aber selbst sie hätten, wenn sie sich richtig umgehört hätten, erfahren, dass auch beim Ahn-Stamm nicht nur einer das Sagen hat. Selbst wenn Reinard vorhätte, „die Macht an sich zu reißen“, würde das nicht ohne die Zustimmung seiner Leute passieren. Und für die lege ich die Hand ins Feuer. Vor allen Dingen für Lenn, meinen Bruder. Ida kenne ich zwar noch nicht so lange und so gut, aber ich durfte sie kennenlernen, und bevor ich nicht selber mit ihr darüber geredet habe, will ich auch vorsichtig mit Anschuldigungen ihr gegenüber sein. Und was Nila angeht: Er soll für sich selber sprechen. Wo ist er eigentlich?“


Malah berichtete ihm zögerlich, was geschehen war, ließ aber den Part weg, in dem Nila sie mit einem Messer angegriffen hatte. Sie sagte nur, dass ihr Bruder ausgerastet sei. Sie konnte es einfach immer noch nicht lassen, ihren Bruder beschützen zu wollen, konnte nicht aussprechen, dass er sie tatsächlich angegriffen hatte.
     „Was? Und das erzählst du erst jetzt? In welche Richtung sind sie gegangen?“
     Malah wies ihm eine Richtung, woraufhin Tann ohne ein weiteres Wort die Runde verließ.  Nach seinem Verschwinden war es lange Zeit bedrückend still.  


„Wir sollten uns vielleicht der Frage zuwenden, was wir wegen dieser ganzen Situation mit dem anderen Stamm tun sollen“, erinnerte Aan an das, was sie lieber vergessen wollte. „Tann sagt zwar, dass wir Reinard trauen können, aber selbst wenn wir das tun können, bleibt immer noch diese fremde Frau. Ich glaube, dass es das Beste wäre, bei ihr anzusetzen und erst einmal etwas über sie in Erfahrung zu bringen. Über diese… wie war noch gleich ihr Name?“
     „Ida“, antwortete ihm Rahn.
     „Und wie finden wir etwas über sie heraus?“, wollte Lu wissen. „Ich habe sie bislang nur mit Tann sprechen sehen.“
     „Wir könnten Marduk „fragen““, schlug Wulfgar vor.

 
Alle wussten, dass er mit fragen eigentlich bezahlen meinte. Marduk war schließlich ein Händler durch und durch. Er wusste deshalb so einiges, und dieses Wissen ließ er sich teuer bezahlen.
     „Wir können nur leider nichts erübrigen, um ihn zu „fragen“.“
     „Und sonst wissen wir gar nichts über sie?“, fragte Aan in die Runde. „Nichts?“


 
„Als ich klein war, war sie schon einmal in dieser Gegend“, erzählte Rahn. „Damals war sie bei meinem alten Stamm zu Gast. Das hat sie zumindest erzählt. Aber ich glaube nicht, dass das wirklich hilfreich ist.“
     „Wenn du sie kennst, musst du doch einen Eindruck von ihr haben.“
     „Leider nicht. Ich erinnere mich nicht an sie.“
     „Gar nicht?“


„Nein. Ich hatte als Kind einen Unfall, nach dem ich mich an einiges nicht mehr erinnern konnte. So auch an sie nicht. Bis sie mir davon erzählt hat, wusste ich nicht mal, dass ich sie überhaupt schon einmal gesehen hatte. Tut mir leid.“


„Und von deinem alten Stamm? Vielleicht erinnert sich davon noch jemand an sie.“
     „Nun, Ana vielleicht. Sie ist zumindest die Einzige von meinem alten Stamm, die noch lebt.“
     „Könntest du sie vielleicht fragen?“, bat Malah ihn. „Aber so, dass Reinard nichts davon mitbekommt.“
     „Ich kann es versuchen.“


„Gut. Bis dahin möchte ich, dass sich alle von dieser Frau mit den Giften fernhalten und vor allen Dingen nichts von ihr annehmen.“
     „Ach, wir sollten einfach rübergehen, Reinard in den Hintern treten und ihr gleich dazu!“, fand Jana.
     „Ich glaube nicht, dass das so eine gute Idee ist“, meinte Aan. „Die Situation erfordert wohl ein bisschen mehr Fingerspitzengefühl.“


Lu verstand nur zu gut, wie Tann sich fühlte. Dass er nicht sehen wollte, dass die Welt in ihre ruhige Gegend vorgedrungen war und sich alles veränderte. Er wünschte ja, er hätte das auch nie gesehen. Aber viel mehr machte es ihm sorgen, wie ernst Luis gerade aussah.    
      Einen Moment überlegte er, ihn unter vier Augen darauf anzusprechen, aber dann fragte er schließlich: „Was ist los, Luis? Was hast du gesehen?“
      Luis schien nicht einmal überrascht, dass man ihn plötzlich ansprach. Er stand nur da und sah finster drein.


„Gar nichts“, eröffnete er. „Die Götter verweigern mir seit ein paar Tagen jegliche Sicht.“
     Und das allein war Grund zur Sorge. Lu hatte schon immer befürchtet, dass die Götter sie verlassen hatten. Und wenn sie nun nicht einmal mehr zu ihrem erwählten Seher sprachen, war das ein böses Zeichen.


Auf eine Versammlung folgte am darauffolgenden Tag gleich die nächste. Man hatte einstimmig beschlossen, dass die Situation ernst zu nehmen war und alle eingeweiht gehörten, weshalb es diesmal eine Vollversammlung des Stammes war.
      Tann war inzwischen zurückgekehrt, ohne Nila gefunden zu haben, und dementsprechend schlecht war seine Laune. Sie war beinahe vergleichbar mit der von Nero, der ebenfalls mit leeren Händen wiedergekommen war und der absolut nicht darüber sprechen wollte, warum das so war oder warum er überhaupt gestern zugegen gewesen war, um Nila davon abzuhalten, seine Schwester abzustechen.
     Neben ihnen war auch Wulf, sehr zu Isaacs Verdruss, wieder nach Hause zurückgekehrt. Auch Letzterer war anwesend, aber nicht so sehr, um hier Schutz zu suchen, sondern eher um heimlich auf seinen leiblichen Sohn achtzugeben. Er war jedoch auffällig still und in sich gekehrt.


„Wir sollten einfach da rübergehen und ihnen zeigen, wer hier das Sagen hat“, meinte Jana gerade wieder.
     „Wir können nicht einfach „da rübergehen“ und einen Kampf vom Zaun brechen“, widersprach Aan ihr erneut. „Wir wissen ja nicht einmal, ob die Anderen im Ahn-Stamm überhaupt von Reinards Machenschaften wissen.“
     „Wir sollten überhaupt nicht kämpfen. Gewalt erzeugt nur wieder Gewalt“, merkte Lu an.
     Und von Jin kam: „Na und? Lass die doch kommen! Wir sind viel mehr als die!“


„Wir müssen etwas unternehmen, das steht außer Frage“, übernahm Malah die ausufernde Diskussion. „Aber wir müssen erst herausfinden, ob das allein Reinards Werk ist oder aber der gesamte Stamm dahintersteht. Denn wenn es allein Reinards Werk war, sind die Anderen unschuldig und in diesem Fall können wir sie nicht einfach angreifen, nur weil ihr Anführer etwas verbrochen hat.“
     „Die Frage ist, wie finden wir das heraus?“, merkte Rahn an. „Es war schon wahnsinnig schwierig, mit Ana zu sprechen, ohne zu verraten, weshalb ich das eigentlich alles über Ida wissen wollte.“
     Und am Ende hatte sie ihm auch nichts neues verraten können.
     „Habt ihr nicht wen im anderen Stamm, um euch umzuhören?“, schlug Wulf vor.
     „Nun, ja, wir haben Lenn und Jade dort“, sagte Malah.
     Was Dana, die schon die ganze Zeit verzweifelt aussah, laut jammern ließ.


„Wenn Lenn nicht mal mit drinsteckt!“, meinte Jana verstimmt. „Der ist ja schon ewig dort!“
     „Hey, mein Vater ist vielleicht treulos, aber ganz sicher nicht ehrlos!“, verteidigte Alek ihn.
     „Das glaubt auch niemand“, beschwichtigte Malah. „Aber ich würde trotzdem zunächst erstmal mit Jade sprechen. Als seine Frau kann sie Reinard sicherlich besser auf den Zahn fühlen, als dass Lenn es tun kann.“


„Bitte lasst doch Jade da raus! Sie ist jetzt schon in Gefahr!“, bat Dana verzweifelt.
     „Ich hau Reinard in Stücke, wenn der meiner Kleinen was antut!“
     Jin hatte, wie Malah befürchtet hatte, sofort zum Ahn-Stamm stürzen und seine Tochter retten wollen. Nur mit viel Mühe, Geduld und dem Argument, dass er Jade erst recht damit in Gefahr brachte, hatte sie ihn davon abhalten können.
     „Was sollen wir also sonst tun?“, gab Malah in die Runde. „Vorschläge?“


Da ergriff Tann das Wort, der bislang nur grimmig geschwiegen hatte und schlug vor: „Wir verlangen den Blutschwur“
     „Was ist ein Blutschwur?“


„Es ist ein uraltes Ritual. Ich selber habe nie einem beiwohnen können und meine Mutter auch nicht. Aber sie erzählte, dass ihr Vater ihr davon berichtet habe. Wenn es damals Probleme unter den Stämmen gab und jemand einer Untat beschuldigt wurde, die die Versammlung der Stämme nicht regeln konnte, wurde der Blutschwur einberufen. Zum Neumond, wenn die Geister der Ahnen sich an geheiligter Stelle befinden, versammelten sich alle Beteiligten und der Beschuldigte musste mit seinem Blut auf seine Ahnen schwören, dass er die Wahrheit spreche. Und tat er das nicht, zog er einen Fluch auf sich.“
     „Was ist dann passiert?“


„Ich weiß es nicht. Meine Mutter sagte, dass nie jemand bei einem Blutschwur gelogen hat. Es entehrt schließlich nicht nur sich selbst, sondern auch die Ahnen, und das ist ja eines der schlimmsten Dinge, die man tun kann. Aber es gibt Geschichten von Leuten, denen auf der Stelle das Haar ausgefallen sein soll oder denen die Hände verkümmerten, deren Kinder tot umfielen in dem Moment, als sie gelogen haben. Gesehen habe ich das natürlich selber nie, aber nichtsdestotrotz ist die uralte Praktik noch immer in unseren Gebräuchen verankert. Wenn wir Reinard zum Blutschwur auffordern, wird er sich dem nicht verweigern können. Und wenn er das doch tut, beweist das seine Schuld.“
     „Das könnte funktionieren!“, rief Malah aufgeregt. „Wenn wir Reinard zu diesem Blutschwur auffordern und dazu noch alle anderen aus seinem Stamm einladen, werden wir anhand der Reaktionen vielleicht sogar sehen können, wer von seinem Vorgehen wusste und wer unschuldig ist.“
     „Das ist der Plan.“


„Das Problem dabei ist nur, wenn Reinard diesen Schwur leisten sollte. Also, wenn er ihn leistet und nichts passiert, meine ich.“ Aan glaubte sowieso nicht daran, dass etwas passieren würde. Aber der Glaube, dass etwas passieren könnte, machte diesen Unsinn von Blutschwur zu einem wirkungsvollen Instrument. „Wenn das passiert, dann stehen wir nämlich als diejenigen da, die ihm nicht vertrauen. Die dem gesamten Ahn-Stamm misstrauen. Das könnte unsere ganzen Beziehungen zu dem anderen Stamm zerstören, was wir momentan nun wirklich nicht gebrauchen können.“
     „Wir brauchen einen Ankläger, der nicht von unserem Stamm kommt“, schlussfolgerte Malah.      
     „Jemanden von außerhalb.“
     „Ja, das wäre das Beste.“  
     „Und wer soll das sein? Wir können schlecht jemanden bitten, diese Gefahr auf sich zu nehmen.“


Ohne zu zögern trat Isaac in die Runde und bot an: „Ich werde euer Ankläger sein.“
     „Bist du dir sicher? Wenn Reinard sich als unschuldig herausstellt, müssen auch wir uns von dir distanzieren, um das Gesicht zu wahren“, gab Malah zu bedenken. „Wir können dir dann nicht mehr helfen.“
     „Ja, dessen bin ich mir durchaus bewusst. Ich hatte ohnehin vor, im Frühjahr abzureisen, und sollte sich Reinard als unschuldig herausstellen, werde ich eben jetzt schon gehen.“
     „Du kannst jetzt unmöglich gehen. Das Wetter ist viel zu schlecht dafür, um mit deinem kleinen Boot loszufahren“, erinnerrte Wulfgar ihn.


„Wenn es sich bis dahin nicht verbessert hat, werde ich mein Boot hierlassen und zu Fuß nach Norden gehen. Die Hauptsache ist, dass ihr endlich Sicherheit darüber bekommt, ob nun wirklich Gefahr vom anderen Stamm ausgeht oder nicht. Ich bin sowieso nur ein neugieriger Fremder und wenn ich mit Anschuldigungen daherkomme, wird sich keiner etwas dabei denken. Niemand wird es auf euch zurückführen.“
      „Nun, dann danken wir dir für diese Großmütigkeit“, sagte Malah.
     Isaac neigte das Haupt, bevor er sich wieder zurückzog. Doch Tann wusste, dass das nicht nur Großmütigkeit war. Er wusste den wahren Grund, warum Isaac sich als Ankläger vorgeschlagen hatte.


Deshalb bat er später, als gerade alle damit beschäftigt waren, zu ergründen, wann denn nun der nächste Neumond war, Wulf nach draußen.
     „Was gibt es denn?“, fragte der ihn.
     „Ich habe mich gefragt, warum du deinen Vater eigentlich so sehr hasst?“
     „Ich hasse Lu doch nicht.“
     „Nun gut, warum hasst du Isaac so sehr?“
     Wulf verengte seine Augen zu Schlitzen. „Ich wüsste nicht, was dich das angeht.“


„Dir ist bewusst, warum er sich vorher als Ankläger zur Verfügung gestellt hat, oder? Weil er weiß, dass du hierbleiben wirst und er will, dass du in Sicherheit bist. Selbst wenn das heißt, dass er sich dafür in Gefahr begeben und gehen muss.“
     „Das geht mir sowas von am Arsch vorbei. Soll er sich doch eine Klippe runterstürzen, ist mir egal!“
     Tann wurde wütend ob dieser Ignoranz. Er sah all die Dinge, die Isaac für Wulf tat – die er bereit war zu opfern, weil er seinen Sohn liebte – aber der wollte das gar nicht sehen.


„Das solltest lieber aufhören, so arrogant zu sein, erwachsen werden und ein bisschen Dankbarkeit für die Dinge zeigen, die jemand für dich tut.“
     „Du solltest lieber mal aufhören, dich in Dinge einzumischen, von denen du keine Ahnung hast und die dich nichts angehen.“
     Tann platzte der Kragen. Er ging zu dem Jüngeren, packte ihn am Kragen und funkelte ihn wütend an. Wulf erwiderte das auf gleicher Ebene, bevor er Tanns Hand einfach wegschlug.
      „Du bist vielleicht älter als ich, aber glaub bloß nicht, dass du mir was zu sagen hättest“, knurrte er.


Tann war so kurz davor, dem Anderen eine zu verpassen, aber da bewies Lu mal wieder sein Talent, in genau den richtigen Momenten aufzutauchen, um zu verhindern, dass der alte Stammesführer etwas unüberlegtes tat.
     „Was macht ihr denn da?“
     „Gar nichts“, tat Wulf ab, bevor er sich den Gefallen tat, die Szene zu verlassen und nach drinnen zu gehen.


Zurück blieben Tann und Lu, der sich nun seinerseits an seinen Freund wandte und ein bisschen vorwurfsvoll sagte: „Musste das denn sein, dass du ihn unbedingt jetzt mit seinem alten Vater konfrontierst? Du weißt doch, dass er gerade eine schwere Zeit durchmacht.“
     „Er kann nicht ewig vor Isaac davonlaufen wie ein kleines Kind. Irgendwann ist es nämlich vielleicht zu spät dazu, weil Isaac dann aus seinem Leben verschwunden sein wird.“
     „Das mag sein, aber noch ist er ja da. Hör mal Tann, ich weiß ja, dass du dich scheinbar gut mit diesem Isaac verstehst“, fing er an, und Tann konnte genau die Missbilligung darüber in seiner Stimme hören. „Aber mit einem hat Wulf recht: Das geht dich eigentlich nichts an. Ich verstehe sowieso nicht, warum du – und auch Wulfgar – diesem Isaac-Kerl andauernd helfen wollen. Es ist nicht so, dass er keine eigene Stimme hätte.“


‚So ist das also‘
, ging Tann auf. ‚Lu ist eifersüchtig auf Isaac wegen Wulfgar.‘
     Weil er aber befürchtete, in ein böses Fettnäpfchen zu treten, behielt er das lieber für sich und sagte stattdessen: „Wie du schon richtig erkannt hast, sind er und ich Freunde. Und ich helfe meinen Freunden, wenn sie Hilfe nötig haben. Das würde ich bei dir auch nicht anders machen.“
     „Ich weiß ja“, lenkte Lu ein. „Aber ich möchte dich trotzdem darum bitten, es gut sein zu lassen. Überlass das bitte mir, ja?“
     Tann gab nur ein Brummen als Antwort, da er das Gespräch so schnell wie möglich beenden wollte, um sich nicht doch noch vor Lu zu verraten, dass er Isaac nicht nur aus reiner Freundschaft heraus helfen wollte.


Obwohl er wusste, dass die anderen im Stamm das wahrscheinlich nicht gern sehen würden, ging Wulf am späten Nachmittag noch heimlich zum Ahn-Stamm hinüber und legte sich auf die Lauer.   
     Beinahe eine Ewigkeit lang musste er sich die Zehen in der Kälte abfrieren, bis das Haus schließlich einen hellen Fleck ausspuckte, den er schon von weitem als Jade erkannte. Er fing sie ab, als sie gerade auf dem Weg zum Austreten war. Sie stieß einen kleinen, spitzen Schrei aus, der aber sofort erstickte, als sie sah, wenn sie vor sich hatte. Da sah sie sich hektisch um, griff nach seinem Arm und zog ihn hinter sich in den Stall, der dank der Körperwärme der Tiere mollig warm war.


Einen Moment brachte er damit zu, auf der Stelle zu tänzeln, um wieder Gefühl in die erfrorenen Zehen zu bekommen, dann weihte er sie grob in die neuesten Geschehnisse ein.
     Er wusste, dass sie kein sehr vertrauenswürdiger Charakter war, aber er wusste auch, dass sie nicht mit ihrem Mann unter einer Decke steckte. Zumindest nicht im übertragenden Sinne. Das hatte er gesehen, als sie damals beide entführt worden waren. Sie hatte nichts davon gewusst, hatte wirklich um ihr Leben gebangt. Er konnte es ihr deshalb nicht einmal verdenken, dass sie es ihrem Mann übel nahm und hinter seinem Rücken arbeitete. Dass sie immer wieder etwas angeboten hatte zu tun, zu dem er sie heute hoffentlich bringen würde.


„Das ist ja furchtbar!“, rief Jade erschrocken, als er geendet hatte. „Und Reinard? Sie planen, ihn diesen Blutschwur leisten zu lassen?“
     „Ja. Aber es wird nichts bringen. Du weißt besser als alle anderen, dass er keine Skrupel haben wird, den Schwur zu leisten und dabei zu lügen, dass sich die Balken biegen.“
     „Ich weiß…“
     „Es wird, im Gegenteil, nur dazu führen, dass er misstrauisch wird. Dass er wissen wird, dass wir von seinen Machenschaften wissen. Es wird überhaupt nichts bringen, dass sie einen auswärtigen Kläger vorschieben.“
     „Wer wird denn der Ankläger sein?“, wollte sie wissen.
     Er fluchte innerlich. Er hatte gehofft, dass sie nicht nachfragen würde.


„Der alte Mann.“
     Jade sah ihn forschend an, was ihm überhaupt nicht gefiel. Er wusste, was sie dachte, aber so war es wirklich nicht. Er war nicht hier, weil er sich Sorgen um den alten Mann machte und verhindern wollte, dass ihm was passierte oder er wegging. So war das wirklich nicht.
     „Wir müssen verhindern, dass es überhaupt zum Blutschwur kommt, richtig?“, ritt sie glücklicherweise nicht weiter auf dem ihm unliebsamen Thema herum.
     „Ja. Wir müssen Reinard dazu bringen, seine Machenschaften zuzugeben.“
     „Ich werde das erledigen!“
     „Nah, ich glaube nicht, dass das eine gute Idee ist“, spielte Wulf den Ablehnenden.


Da sah sie ihn so ernst an, dass sie ihn ein bisschen an seine Mutter erinnerte.
     „Du brauchst mir nichts vorzumachen“, kam sie ihm auf die Schliche. „Ich weiß, dass du nur deswegen hergekommen bist. Du sorgst dich nicht um mich, und du hast auch keine Skrupel, mich auf Reinard anzusetzen. Du benutzt mich nur, das ist mir vollkommen bewusst. Also tu nicht so, als wäre es nicht so! Versuch gar nicht erst, mich zu manipulieren! Ich weiß, dass du nicht so unscheinbar bist, wie du tust. Ich weiß, dass du viel mehr bist, als du andere glauben lässt. Du bist clever, gerissen und raffiniert. Und weißt du was? Dafür bewundere ich dich.“  


„Na gut, wenn du mit offenen Karten spielen willst, bitte! Du brauchst gar nicht denken, dass mich das in irgendeiner Art und Weise beeindruckt, dass du glaubst, zu wissen, wie ich ticke. Ich vertraue dir nach wie vor nicht, aber du bist die Einzige, die momentan helfen kann. Also: Wie willst du es anstellen?“
     „Ich habe schon meine Mittel und Wege“, wich sie enttäuscht aus. „Ich bin schließlich seine Frau.“
     „Stell dich nicht so an und sag’s mir einfach! Wir können es uns nicht leisten, dass was schiefgeht!“
     Sie zierte sich noch einen Moment länger, aber dann sagte sie schließlich: „Reinard ist gerade nicht da, aber wenn er wieder da ist, werde ich ihn betrunken machen, verführen und glauben lassen, dass ich ihm zu Füßen liege und es ganz toll fände, wenn er der König der Welt wäre, und hoffen, dass er in seinem betrunkenen Zustand redselig wird. Zufrieden mit meinem Plan?“
     Er sah sie einen Moment lang schweigend an, seine Augen so undurchdringlich, dass sie nicht sagen konnte, was er dachte. Sie konnte nicht verhindern, nach irgendwelchen Anzeichen zu suchen, dass es ihm nicht passte, dass er eifersüchtig war oder sich doch irgendwie Sorgen um sie machte. Aber das war natürlich eine törichte Hoffnung.
     „Das könnte funktionieren“, befand er schließlich. „Gut, dann machen wir das so.“


Er wandte sich ab, und sie fühlte sich plötzlich so elend. So schäbig. Und es wurde nicht besser, als er ihr noch ins Gesicht warf: „Ich habe übrigens kein anderes Vorgehen von dir erwartet. Hinterlistiges Verführen. Das ist ganz schön widerwärtig, und es passt zu dir.“
    Ein Kloß bildete sich in ihrem Hals, wanderte zäh zu ihrem Herzen hinab. Sie hätte am liebsten geheult, aber alles, was sie tun konnte, war, sich vom Scheitel bis zu ihren Zehenspitzen entblößt zu fühlen.
     „Aber… ich weiß, dass du das auch mit mir hättest machen können“, gab er zögerlich zu. „Dass du meine Schwäche für Alkohol hättest ausnutzen können. Aber du hast es nicht getan. Und dafür danke ich dir. Du… bist vielleicht doch nicht so schlecht, wie ich gedacht habe.“


Das Gefühl allumfassenden Elends wich schlagartig einer Hitze, die ihr die Spitzen ihrer Ohren glühen ließ. Dieses Gefühl – dieses wundervolle, aufregende und belebende Gefühl, dass nur er in ihr auslösen konnte. Sie liebte es so sehr, in ihn verliebt zu sein.
     Als sie eifrig und mit hochrotem Kopf nickte, fiel auch ihm auf, dass er ihr ungewollt ein Kompliment gemacht hatte, und das war wohl der Grund, warum er im Folgenden beinahe fluchtartig den Stall verließ und eine überglückliche, glühende Jade allein zurückließ. Ja, sie würde ihr Bestes geben, um Wulf nicht zu enttäuschen! Selbst wenn es hieß, dass sie etwas tun musste, das sie eigentlich nicht tun wollte…


Als Wulf, ein bisschen fluchend, nach draußen ging, war ihm noch mehr zum Fluchen zumute, als er geradewegs in Eris hineinlief. Wie nicht anders zu erwarten, hellte sich ihr stets übelgelauntes Gesicht auf, als sie ihn bemerkte, und er kam nicht schnell genug weg, um ihrer erdrückenden Umarmung zu entkommen.
     „Großer Stern!“, benutzte sie eine abgewandelte Form des Kosenamens, mit dem seine Mutter ihn immer zu rufen gepflegt hatte. Er hasste es, wenn sie das tat. „Bist du etwa hergekommen, um mich zu sehen?“
     Er hatte nicht mal gewusst, dass sie überhaupt hier zu finden gewesen war. Oder was sie überhaupt hier machte. Ihre Augen glitzerten jetzt selber wie Sterne, als sie ihn so voller Hoffnung ansah, dass ihn sofort der Fluchtdrang packte, den er immer hatte, wenn er sie um sich hatte.
     „Hab mich wohl verlaufen“, sagte er mit Absicht in der Ortssprache, die sie so sehr hasste. Er mochte es, sie zu ärgern. Es war das einzig lustige an ihr.  


Wie erhofft, kehrte der sauertöpfische Ausdruck auf ihr Gesicht zurück. Nur blieb er leider nicht sehr lange dort. Stattdessen schlich sich jetzt Irritation auf ihr Gesicht, und dann schlich sich ein ungutes Gefühl an ihn heran. Ganz langsam. Von hinten. Er hatte da eine Kleinigkeit vergessen, wie ihm plötzlich gewahr wurde.


Tatsächlich stand Jade hinter ihm, und sie sah so überrascht aus, wie es auch Eris tat. Während er dazwischenstand und von der Erkenntnis erschlagen wurde, dass er ganz schön in der Klemme steckte. Was sollte er jetzt sagen? Wie sollte er plausibel erklären, dass er sich mit Jade in einem Stall getroffen hatte? Er warf einen vorsichtigen Blick zu Eris und überlegte, ob er sie vielleicht einfach in alles einweihen sollte. Immerhin war sie seine Cousine. Sie gehörte zur Familie. Sie würde sie also bestimmt nicht an Reinard verraten, oder? Es kam wohl auch ganz darauf an, was Jade jetzt tat oder sagte.


Seine Gedanken schwirrten, und das völlig unnötig, wie sich kurz darauf herausstellte. Denn kurz darauf wurde er Zeuge von etwas, das noch viel beängstigender war als die Sorge, dass ihr Plan auffliegen könnte. Beinahe gleichzeitig verengten beide Mädchen ihre Augen zu Schlitzen und fingen an, sich böse anzustarren, dass ihm angst und bange wurde. Er wollte sicherheitshalber aus der Schusslinie gehen, aber er konnte trotzdem nichts tun, als überfordert dazustehen. Er traute sich nicht einmal, etwas zu sagen. Da war so eine unheimliche Spannung in der Luft, dass sich ihm am ganzen Körper die Haare aufstellten. 

Als Jade schließlich den langen Zopf über die Schulter warf, die Nase in die Höhe reckte und an Eris vorbeistolzierte, war das wie ein Peitschenhieb, der in die Szene fuhr. Als sie das andere Mädchen passiert hatte, blieb sie noch einmal stehen und ließ Eris ein triumphierendes Grinsen zukommen, bevor sie ihren Weg ins Haus fortsetzte.
     Doch Wulf hatte gar keine Zeit, um sich von dem Schrecken zu erholen – ihm war ein bisschen der Angstschweiß auf der Stirn ausgebrochen – da stand Eris schon vor wieder ihm.


„Du… du hast doch nichts mit ihr, oder?“, wollte sie inbrünstig wissen.
     „Beim Schöpfer, nein!“, antwortete er ihr diesmal in seiner Muttersprache. „Was denkst du denn von mir?“
     „Gut.“ Sie schnaufte grimmig, dass sie ihn an einen dieser Stiere erinnerte, die sie hier überall zuhauf hatten. „Du solltest dich von ihr fernhalten. Sie hat keinen guten Charakter.“
     „Da erzählst du mir nichts Neues. Ich muss dann auch wieder zurück. Ich will nicht, dass man sich Sorgen um mich macht.“

Oder dass Eris noch darauf kam, nachzufragen, was er hier eigentlich nun gewollt hatte. Er merkte, dass sie einen ihrer abgehakten Versuche unternahm, ihn zurückzuhalten, aber er ignorierte es und sah zu, dass er schnell wegkam.
     Frauen waren manchmal wirklich angesteinflößend.
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Vor allen Dingen, wenn man nicht merkt, was eigentlich gerade vor sich geht. Denn - falls das noch nicht rüberkam - wie Jade, hat auch Eris was für Wulf übrig. Aber sie ist sich durchaus bewusst, dass er das nicht erwidert und dass das nichts mit ihnen werden wird, da er ja ihr Cousin ist. Ich weiß auch nicht, ob ich es jetzt gerade Liebe oder eine sehr innige Bewunderung nennen soll. Es ist halt so, dass Wulf immer schon der Einzige in ihrer Heimat war, dem es völlig egal gewesen ist, dass Eris und ihre Familie Ausgestoßene sind. Selbst Isaac und Mari, denen das ja eigentlich auch egal ist, haben sich nie getraut, offen zu ihnen zu stehen, wie Wulf es getan hat. 
 
 Es war dieses Mal jedenfalls ein bisschen viel an Versammlungen, das ist mir schon klar, aber ich versuche wirklich, das in Grenzen zu halten und habe auch schon die ein oder andere Versammlung raugestrichen (es ist auch immer wieder eine wahnsinnige Arbeit, diese Szenen zu machen und das, obwohl sie am Ende nicht sehr interesannte Bilder abgeben). 
     Die nächste Zeit geht es jedenfalls wieder spannender zu, auch wenn nächstes Mal erstmal etwas anderes in die Haupthandlung fahren wird. Denn dann kommt jemand in die Gegend, der Ärger bedeutet. Dann muss jemand für seine Taten in der Vergangenheit bezahlen und jemand anderes wird für eine schwere Wahl gestellt. 
 
Bis dahin, danke euch fürs Vorbeischauen, und ich verabschiede mich! Passt auf euch auf!

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