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Mittwoch, 9. Januar 2019

Germanen


Grüßt euch! 

Hier also über die Germanen während des Germanischen Altertums (500 v.Chr. - 375 n.Chr.). Wer beim Simszoo schon gelesen hat, kann gerne die ersten drei Abschnitte überspringen, auch wenn ich sie hier noch ein bisschen detaillierter geschrieben habe.

Bei eventuellen Fehlern bitte ich um Korrektur. Danke!

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Wer waren die Germanen?

Den Germanen als solchen zu bezeichnen ist schwierig, da der Begriff Germane eine Fremdbezeichnung anderer Völker für die verschiedenen Stämme war, die zunächst im nördlichen Deutschland und südlichen Skandinavien beheimatet waren und sich von dort in südlicher Richtung ausbreiteten, bis ihnen von den Römer Einhalt geboten wurde (Verbreitung). Mehr zu den einzelnen Stämmen findet man hier
     Es gab zwar keinen übergeordneten Staat und es bestand kein Zusammengehörigkeitsgefühl als Volk, aber es war die Sprache, die sie alle verband. Auch Notlagen wie Kriege (vor allen Dingen gegen die Römer) brachten die germanischen Stämme immer wieder zusammen. Trotzdem herrschten auch Feindseligkeiten und Kriege zwischen den verschiedenen germanischen  Stämmen und dabei wurde auch schon mal die Hilfe der Römer in Anspruch genommen.
     Die Germanen hatten zwar eine Runenschrift, aber da keine eigenen historischen Aufzeichnungen gemacht wurden, und die Runen mehr einen magischen Spruchcharakter hatten, sind die frühesten Quellen zu ihnen römische und griechische.


Aussehen

Laut den römischen Quellen war der Germane großgewachsen, hellhäutig, blauäugig und hatte rotblondes Haar. Mit ihrem hohen Körperwuchs (durchschnittlich 1, 72 m), ihrem hellen Haar und ihren Kriegsgesängen sollen sie den kleineren römischen Legionären (durchschnittlich 1,50 m) schon vor den Schlachten ziemlich Respekt eingeflößt zu haben.
     Die Germanen waren allgemein sehr stolz auf ihr Haar und kämmten es mit prächtig verzierten Kämmen. Die Männer hatten eigentlich keine einheitliche Haartracht und trugen es meistens frei herabfallend, beim Stamm der Sueben wurde es aber zu einem Knoten an der rechten Schläfe zusammengefasst (Suebenknoten). Schulterlange Locken waren eher den Fürsten vorbehalten, kurzes Haar war Zeichen der Knechte. Es gab sogar Pulver, mit denen sie sogar kahle Stellen verdeckten und ein Bleichmittel, mit denen sich Dunkelhaarige die Haare hell färbten, um im sich im Kampf nicht von ihren Kameraden zu unterscheiden. Bärte jedoch schienen eher unüblich zu sein und der allgemeine germanische Mann war rasiert. Eine Ausnahme bildete hier wohl der Stamm der Langobarden, der für seine langen Bärte berühmt gewesen sein soll. Frauen trugen ihr Haar lang, gescheitelt und hinten aufgesteckt oder mit einem Netz zusammengehalten.
      Die Germanen waren zudem sehr reinlich. Tägliche Waschungen oder Bäder in Flüssen waren allgemein üblich. Mehr zu den Haaren und zur Körperhygiene hier.
      Die Kleidung bestand aus Wolle, die weiß, braun, schwarz und grau gefärbt wurde. Später kamen auch bunte Streifen hinzu, mit der man die Kleidung schmückte. Nur zum Schutz gegen Wind, Regen und Kälte wurden Pelzmäntel getragen.
     Die Männer trugen wollene Kittel, die durch einen Gürtel zusammengehalten wurden. Diese Kittel endeten eine Handbreit über dem Knie. Darüber trugen sie einen ärmellosen rechteckigen oder ovalen Umhang, der bis zum Knie ging und vorn von einer Fibel zusammengehalten wurde. Den Kopf bedeckten einfache hohe Mützen oder Filzkappen. Zunächst umhüllten nur Wadenbinden die Beine, in der Eisenzeit wurden auch kurze und lange Hosen gebräuchlich. Die kurze Hose (Bruch genannt) wurde bei Bedarf mit wollenen Wadenstrümpfen oder Wickelbinden verlängert. Die Füße steckten in ledernen Schuhen, die aus einem Lederstück gefertigt wurden (über den Bundschuh hier und hier).
     Die Frau trug eine Bluse mit rundem Halsausschnitt und halblangen Ärmeln und einen langen, weiten, über den Hüften gefalteten Rock aus Wolle (Bild). Auch sie trug einen Gürtel um den Leib, der in Quasten endete und mit einer schmuckvollen runden Platte aus Bronze oder Gold versehen war. Neben den langen Röcken gab es auch sogenannte Schnurröcke, die aber wahrscheinlich nur von jungen Mädchen während des Sommers getragen wurden. Auch lange, ärmellose Hemdkleider waren wohl üblich, die auf beiden Schultern von Fibeln gehalten wurden (Bild). Dazu wurden teilweise zwei Gürtel getragen. Einer direkt unter der Brust, der Andere um die Taille. Auch sie trugen wollene Umhänge wie die Männer und dieselben Schuhe. Auf dem Kopf trugen sie meist ein Tuch.
     Neben Wolle wurde später auch Leinen für die Kleidung verwendet. Mehr zur Bekleidung findet sich hier und hier und hier zum Schmuck hier.
     Die Krieger mussten ihre Ausrüstung selber besorgen. Zunächst waren Speere, Streitaxt, Keule, Schleuder und Pfeil und Bogen weit verbreitet, während das Schwert den Reichen vorbehalten waren, später gehörte es aber zur Standartausrüstung des germanischen Kriegers. Die Scheiden waren aus Holz, mit Leder ummantelt oder ganz aus Metall und man trug sie am Gürtel oder in einem Wehrgehänge über der Schulter. Schilde waren meistens rund, aber es gab auch rechteckige Varianten und bei manchen Stämmen waren sie bunt bemalt. Brustpanzer, die aus vielen kleinen Ringen bestanden, waren teuer und vornehmlich den Wohlhabenderen vorbehalten. Ebenso wie die Helme, die eher selten Anwendung fanden und die erst von ihren Nachbarn, den Kelten, übernommen wurden. Der allgemeine germanische Krieger kämpfte deshalb meistens nur mit Waffe, Schild und oft oberkörperfrei.
     Mehr zu den Kriegern hier.


Haus & Hof

Die Germanen bauten ihre Häuser aus Holz. Zunächst baute man einräumige Häuser, deren Längswände jedoch über die vordere Querwand vorgezogen wurden, damit ein offener Vorraum entstand. Dies diente zum Schutz der Tür (Bild). Später wurde dieser offene Vorraum dann geschlossen und als Küche benutzt. Letztere Häuser waren ungefähr 10 m lang und 6 m breit. Die Dächer waren strohgedeckte Satteldächer. Fenster gab es nur in Form von Giebelluken zum Rauchabzug, aber ansonsten waren die Häuser fensterlos. Der Boden war mit Brettern ausgelegt, mit Steinen gepflastert oder war schlicht lehmgestampft.
     Geschlafen wurde auf breiten Bänken, die entlang der Wände verliefen und die auch als Sitzbänke dienten. Stühle waren nur als Ehrenplatz in Verwendung. Als Tisch benutzte man ein Brett, dass man auf gekreuzte Ständer legte und nach Gebrauch wieder abnahm. Holz- und Tongefäße und Arbeitsgerät wurde auf hölzernen Regalen gelagert, die Vorratstöpfe standen um den Lehmbackofen herum, der bei den zweiräumigen Häusern in der Küche stand. Die Herdstelle, über der gekocht wurde, wurde aus Feldsteinen gemauert und befand sich bei älteren Häusern zunächst in der Mitte, bei Jüngeren an der Wand und es wurde bei gutem Wetter auch im Freien gekocht. Mehr zu Herd und Ofen hier. Handmühle zum Mahlen von Getreide und Webstuhl durften natürlich auch nicht fehlen.
     Zwar lebten die Germanen oft mit ihrem Vieh unter einem Dach (Bild vom Stall), aber es gab auch ganze Höfe mit gesonderten Gebäuden als Ställe, Vorratskammern und Geräteschuppen. Auch gab es die sogenannten Grubenhäuser, die in die Erde gegraben und mit außen aufgeworfenem Mist vor dem Frost geschützt wurden. Sie dienten als Vorratskammern und im Winter für beispielsweise die Weber als warme Arbeitsräume, die eine feuchte Arbeitsumgebung benötigten. Daneben gab es meistens einen kleinen, umzäunten Garten auf dem Hof (Bild vom Hof).
    Die Felder lagen vor allen Dingen bei Dorfgemeinschaften nicht unbedingt in Reichweite der Häuser. Ackerland wurde anhand von Verdiensten und Familiengröße zugeteilt, aber es bestand auch ein Recht auf Nutzung von Gemeindeflächen (Wald, Weide und Wasser). Angebaut wurde größtenteils Getreide. Der Obst – und Gartenbau kam erst in späterer Zeit durch den Handel mit den Römern zu den Germanen.
    Im Gegensatz zu den Römern, die ihre Häuser aus Stein errichteten und eng beisammen siedelten, errichteten die Germanen ihre Häuser mit viel Platz zu ihren Nachbarn. Sie lebten meistens in sogenannten Einzelgehöften, aber es gab auch Dörfer. Städte jedoch hatten sie keine. Ging der Platz aus, zog man mit der Sippe weiter und ließ sich woanders nieder. Es gab jedoch auch Burgen, in denen die umliegende Bevölkerung bei Notlagen Schutz suchen konnte. Ansonsten hielten die Germanen aber nicht viel davon, sich zu verschanzen. Für sie galt, dass Angriff die beste Verteidigung ist.

      
Gesellschaft

Die Familie war für den Germanen überaus wichtig und bildete die Keimzelle allen gesellschaftlichen Lebens. Sie bestand aus Vater, Mutter und Kind und weitete sich mit den verheirateten Söhnen und Töchtern, den Knechten und Mägden zur Großfamilie aus. Auch die Verstorbenen galten weiterhin als Familienmitglieder und von Zeit zu Zeit wurde ihnen geopfert und sie wurde beispielsweise damit geehrt, dass man am Tisch für sie mit deckte. Es war auch üblich, Kinder nach den Vorfahren zu benennen, um diese zu neuem Leben erstehen zu lassen.
     Das Oberhaupt der Familie war der Familienvater. Er waltete unbeschränkt in seinem Haus und hatte auch die Vormundschaft über alle übrigen Familienmitglieder inne und war gleichzeitig für ihren Schutz zuständig. Er vertrat seine Frau nach außen hin in Rechtsfällen und besaß das Recht der Züchtigung.
     Der freie germanische Mann war für Feldarbeit, Jagd und Fischfang zuständig und musste bis ins hohe Alter hinein ständig eine Waffe bei sich tragen und in Kriegszeiten in den Kampf ziehen. Die freie germanische Frau war für Heim und Herd, die Verwaltung des Hofes und der Knechte, und für die Kindererziehung zuständig.
     Bei den meisten germanischen Stämmen herrschte die Einehe und Ehen wurden wohl im gegenseitigen Einverständnis geschlossen. Was aber trotzdem hieß, dass der Mann den Ehevertrag mit dem Vater der Braut oder anderen männlichen ihrer Verwandten aushandeln musste. Die Hochzeit war ein wichtiges Ereignis im Leben der Germanen und sie wurde mit vielen Ritualen (wie dem Brautraub) gefeiert. Zunächst oblag es dem Bräutigam, Geschenke an die Familie der Braut zu machen (Vieh & Waffen bspw.), später ging dies ganz oder teilweise auf die Braut über. Die Ehe konnte auch gelöst werden.     
     Kommen zur engeren Familie noch die übrigen Verwandten hinzu, mit denen man in einer Dorfgemeinschaft siedelte, spricht man von einer Sippe. Die Sippe kämpfte im Krieg in einer Abteilung zusammen, war für ihre einzelnen Mitglieder verantwortlich und vertrat den Einzelnen nach außen hin auch in größeren Streitigkeiten. Dabei galt, dass die Verdienste des Einzelnen, aber auch seine Vergehen, der ganzen Sippe angerechnet wurden. Was im Gegenzug aber auch hieß, dass man sich mit einer ganzen Sippe anlegte, wenn man sich mit einem Einzelnen anlegte. So bestand beispielsweise das Recht auf Blutrache, wenn ein Sippenmitglied getötet wurde.
     Deshalb war es das oberste Ziel eines jeden Germanen, ein ehrenhaftes, sittsames und treues Leben zu führen, um seine Sippe zu ehren. Dafür waren die Germanen auch bei den anderen Völkern bekannt. Beispielsweise war ihnen Gastfreundschaft so wichtig, dass jeder ein Recht auf zeitweilige Aufnahme im Haus hatte und wenn kein Platz vorhanden war, musste der Hausherr für den Reisenden eine andere Bleibe finden. Gäste des Hauses bekamen auch Ehrenplätze und es war selbstverständlich, dass sie gut bewirtet wurden und den Schutz des Hauses genossen. Das ging so weit, dass selbst Feinde dies in Anspruch nehmen konnten. Ein Herr wählte auch lieber den Tod oder die Knechtschaft, als seine eigenen Leute zu opfern. Da sie aber auch sehr freiheitsliebend waren, wählten die Germanen oft lieber den Tod als die Knechtschaft.
     Gleichzeitig war Treulosigkeit den Germanen zutiefst zuwider und wenn sie sich nicht sicher sein konnten, dass der Gegenüber vertrauensvoll war, schreckten auch sie nicht vor Verrat zurück.
     Als oberste Instanz gab es die Vollversammlung aller freien Männer, das sogenannte Thing, zu dem Frauen keinen Zutritt hatten. Dem Thing ging eine Besprechung der Ältesten voraus, deren Ratschläge auf der anschließenden Versammlung einbezogen wurden. Das Thing fand immer bei Neumond oder Vollmond an heiligen Stätten im Freien statt, wurde aber auch in Notzeiten zusammengerufen und es herrschte der sogenannte Thingfrieden. Wurde er gebrochen, wurde das als Frevel gegen die Götter angesehen und hart bestraft. Zustimmung wurde durch das Zusammenschlagen von Waffen und Schilden, Ablehnung durch Murren kundgetan.
     Beim Thing wurden u.a. auch Herzöge, Gaufürsten und Könige gewählt. Der König war der Erste der Freien, aber kein Alleinherrscher. Ihm oblag die Aufsicht über Recht und Ordnung, manche Könige waren für die Ausführung gottesdienstähnlicher Handlungen zuständig, aber sie alle hatten den Oberbefehl im Krieg. Im Norden gab es Stämme, in denen sogenannte Jarle diese Rolle erfüllten und es gab auch Stämme ganz ohne Könige. Diese beriefen nur in Kriegszeiten Herzöge ein, die dann das Heer anführten, aber in Friedenszeiten fehlte ein Oberhaupt. Durch Heben des neuen Königs auf einen Schild beim Thing wurde der König anerkannt. Aber wenn ein König versagte, konnte er auch abgesetzt, verjagt und sogar getötet werden.    
     Es gab keine geschriebenen Gesetze, sondern wurden diese nur in sprichwörtlichen und bildhaften Wendungen zusammengefasst, um dem allgemeinen Germanen im Gedächtnis zu bleiben. Vergehen wurden in den meisten Fällen von der Sippe geahndet, nur bei schweren Verbrechen übernahm das das Thinggericht. Der Geschädigte musste immer selber Klage erheben, damit es überhaupt zu einer Anklage kam. Der Angeklagte musste dann zwölf Eideshelfer finden, die für ihn schworen, dass er die Wahrheit sprach. Er konnte aber auch ein Gottesurteil fordern. Das Urteil sprach dann der Vorsteher des jeweiligen Gebietes. Todesstrafen konnten ebenfalls verhängt werden und sie geschahen in Opferform an die Götter.   
     Die germanische Gesellschaft kannte drei Stände:
     Die Vollfreien waren im Vollbesitz aller Rechte, durften Waffen tragen und am Thing teilnehmen. Bei schweren Vergehen konnte ein Freier seine Stellung aber auch verlieren und er wurde dann in die sogenannte Acht erklärt, also aus der menschlichen Gesellschaft verstoßen.
     Die Sklaven waren völlig rechtlos und galten als Besitz ihrer Herren, bekamen aber in vielen Fällen eigene Höfe zur Bewirtung und konnten sich auch freikaufen.
     Die Freigelassenen waren meist Angehörige eines besiegten Stammes. Da man nicht alle Besiegten zu Sklaven machen konnte, ließ man einen Großteil der Gefangenen frei und gab ihnen Land zur Bewirtung, für das sie aber Pacht bezahlen mussten. Sie hatten größere Handlungsfreiheit als die Sklaven und bei großen Verdiensten konnten sie sogar in den Stand der Freien Aufnahme finden. 


Leben & Sterben

Nach der Geburt hob der Vater das Neugeborene vom Boden auf und besprenkelte es mit Wasser, um es symbolisch in den Kreis der Familie aufzunehmen. Generell wuchsen die Kinder der Knechte zusammen mit denen der Freien auf. Mit fünfzehn Jahren bekam die freien Jungen bei ihrer Wehrhaftmachung dann einen Schild und einen Speer, galten als erwachsen und erhielten Zutritt zum Thing, während die Mädchen bis zur Heirat im Hause der Eltern blieben. Es war üblich, dass die jungen Männer nun in die Ferne zogen, um bei kampferfahrenen Kriegern militärisch ausgebildet zu werden. Wenn es einen Überschuss an solchen jungen Lehrlingen gab, war es deshalb gar nicht unüblich, dass sie im römischen Heer lernten und dienten.           
     Die Germanen waren Ackerbauern und Viehzüchter. Ihr Vieh war ihr wichtigster Besitz. Im Gegensatz zu den Römern, die große Volksmassen mit Getreide ernähren mussten, stand bei den Germanen mehr Fleisch auf dem Speiseplan, Fisch und Käse, je nach Region. Dennoch war das Hauptnahrungsmittel auch bei ihnen Getreide. Wenn auch nicht als Brot, das selten mal als Beilage gegessen wurde, sondern in Form von Getreidebreien. Gemüse und Obst spielten eine eher untergeordnete Rolle.
     Wein gab es nur selten und als Importware von den Römern, aber da er nicht sehr hoch angesehen war, wurde auf Festen vor allen Dingen Bier und Met getrunken. Ansonsten waren die Germanen dem Alkohol im Alltag aber nicht sehr zugetan. Er war besonderen Anlässen vorbehalten. Bei Versammlungen und Festen wurde dabei ein Trinkhorn herumgegeben, aus dem jeder trank. Wurde einer übergegangen, galt das als schlimme Beleidigung.
     Die Germanen hatten zunächst einen Vielgötterkult rund um den Göttervater Odin (mehr dazu hier), bevor im 4. Jahrhundert das Christentum sich nach und nach auch bei ihnen verbreitete. Sie waren der Ansicht, dass jeder seines eigenen Glückes Schmied sei und die Welt erfüllt war von Naturgeistern, Elfen, Zwergen und Trollen, die sie an ihren heiligen Stätten verehrten, an denen sie auch ihre Things abhielten. Diese heiligen Stätten waren Bäume, Berge und heilige Haine. Tempel waren eher unüblich und sie sahen es als merkwürdig an, dass beispielsweise die Römer ihre Götter in Häusern einschlossen.
     Sie glaubten daran, dass der Mond Auswirkungen auf ihr Leben und Erfolg oder Niederlage von Unternehmungen habe und deshalb wurde beispielsweise das Thing bei Voll- oder Neumond abgehalten. Auch zählten die Germanen ihre Tage deshalb nach Nächten und nicht nach Tagen.
     Die Germanen kannten keine Priesterkaste wie die Kelten mit ihren Druiden. Die Fürsten und Könige waren für die religiösen Handlungen zuständig, im häuslichen Kreis übernahm das der Familienvater. Dort wurden Speis und Trank für die Götter geopfert, bei Festen auch Tiere, die anschließend verzehrt wurden, aber auch Verbrecher wurden den Göttern geopfert. Frauen galten als gottesnah und ihnen wurden seherische Kräfte zugeschrieben.
     Es gab teilweise Stämme, die ihre Toten verbrannten, aber allgemein war die Erdbestattung mit Grabbeigaben für den Verstorbenen üblich.
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Weitere interessante Seiten zu den Germanen:


Meine Hauptquelle: Emil Nack - Die Germanen

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