Grüßt euch!
Hier also über die Germanen während des Germanischen Altertums (500 v.Chr. - 375 n.Chr.). Wer beim Simszoo schon gelesen hat, kann gerne die ersten drei Abschnitte überspringen, auch wenn ich sie hier noch ein bisschen detaillierter geschrieben habe.
Bei eventuellen Fehlern bitte ich um Korrektur. Danke!
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Hier also über die Germanen während des Germanischen Altertums (500 v.Chr. - 375 n.Chr.). Wer beim Simszoo schon gelesen hat, kann gerne die ersten drei Abschnitte überspringen, auch wenn ich sie hier noch ein bisschen detaillierter geschrieben habe.
Bei eventuellen Fehlern bitte ich um Korrektur. Danke!
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Wer waren die Germanen?
Den Germanen als solchen zu bezeichnen ist schwierig, da
der Begriff Germane eine Fremdbezeichnung anderer Völker für die verschiedenen
Stämme war, die zunächst im nördlichen Deutschland und südlichen Skandinavien
beheimatet waren und sich von dort in südlicher Richtung ausbreiteten, bis
ihnen von den Römer Einhalt geboten wurde (Verbreitung). Mehr zu den einzelnen Stämmen findet man hier.
Es gab zwar keinen übergeordneten Staat und es bestand kein Zusammengehörigkeitsgefühl als Volk, aber es war die Sprache, die sie alle verband. Auch Notlagen wie Kriege (vor allen Dingen gegen die Römer) brachten die germanischen Stämme immer wieder zusammen. Trotzdem herrschten auch Feindseligkeiten und Kriege zwischen den verschiedenen germanischen Stämmen und dabei wurde auch schon mal die Hilfe der Römer in Anspruch genommen.
Es gab zwar keinen übergeordneten Staat und es bestand kein Zusammengehörigkeitsgefühl als Volk, aber es war die Sprache, die sie alle verband. Auch Notlagen wie Kriege (vor allen Dingen gegen die Römer) brachten die germanischen Stämme immer wieder zusammen. Trotzdem herrschten auch Feindseligkeiten und Kriege zwischen den verschiedenen germanischen Stämmen und dabei wurde auch schon mal die Hilfe der Römer in Anspruch genommen.
Die Germanen
hatten zwar eine Runenschrift, aber da keine eigenen historischen
Aufzeichnungen gemacht wurden, und die Runen mehr einen magischen
Spruchcharakter hatten, sind die frühesten Quellen zu ihnen römische und
griechische.
Aussehen
Laut den römischen Quellen war der Germane großgewachsen,
hellhäutig, blauäugig und hatte rotblondes Haar. Mit ihrem hohen Körperwuchs
(durchschnittlich 1, 72 m), ihrem hellen Haar und ihren Kriegsgesängen sollen
sie den kleineren römischen Legionären (durchschnittlich 1,50 m) schon vor den
Schlachten ziemlich Respekt eingeflößt zu haben.
Die Germanen
waren allgemein sehr stolz auf ihr Haar und kämmten es mit prächtig verzierten
Kämmen. Die Männer hatten eigentlich keine einheitliche Haartracht und trugen es meistens
frei herabfallend, beim Stamm der Sueben wurde es aber zu einem Knoten an der rechten Schläfe zusammengefasst (Suebenknoten). Schulterlange
Locken waren eher den Fürsten vorbehalten, kurzes Haar war Zeichen der Knechte.
Es gab sogar Pulver, mit denen sie sogar kahle Stellen verdeckten und ein
Bleichmittel, mit denen sich Dunkelhaarige die Haare hell färbten, um im sich
im Kampf nicht von ihren Kameraden zu unterscheiden. Bärte jedoch schienen eher
unüblich zu sein und der allgemeine germanische Mann war rasiert. Eine Ausnahme
bildete hier wohl der Stamm der Langobarden,
der für seine langen Bärte berühmt gewesen sein soll. Frauen trugen ihr Haar
lang, gescheitelt und hinten aufgesteckt oder mit einem Netz zusammengehalten.
Die Germanen waren
zudem sehr reinlich. Tägliche Waschungen oder Bäder in Flüssen waren allgemein
üblich. Mehr zu den Haaren und zur Körperhygiene hier.
Die Kleidung
bestand aus Wolle, die weiß, braun, schwarz und grau gefärbt wurde. Später
kamen auch bunte Streifen hinzu, mit der man die Kleidung schmückte. Nur zum
Schutz gegen Wind, Regen und Kälte wurden Pelzmäntel getragen.
Die Männer
trugen wollene Kittel, die durch
einen Gürtel zusammengehalten wurden. Diese Kittel endeten eine Handbreit über dem Knie. Darüber trugen sie einen
ärmellosen rechteckigen oder ovalen Umhang, der bis zum Knie ging und vorn von
einer Fibel zusammengehalten wurde. Den Kopf bedeckten einfache hohe Mützen oder
Filzkappen. Zunächst umhüllten nur Wadenbinden die Beine, in der Eisenzeit
wurden auch kurze und lange Hosen gebräuchlich. Die kurze Hose (Bruch genannt) wurde bei Bedarf
mit wollenen Wadenstrümpfen oder Wickelbinden verlängert. Die Füße steckten in ledernen Schuhen, die aus einem Lederstück gefertigt
wurden (über den Bundschuh hier
und hier).
Die Frau trug
eine Bluse mit rundem Halsausschnitt und halblangen Ärmeln und einen
langen, weiten, über den Hüften gefalteten Rock aus Wolle (Bild).
Auch sie trug einen Gürtel um den Leib, der in Quasten endete und mit einer
schmuckvollen runden Platte aus Bronze oder Gold versehen war. Neben den langen
Röcken gab es auch sogenannte Schnurröcke,
die aber wahrscheinlich nur von jungen Mädchen während des Sommers getragen
wurden. Auch lange, ärmellose Hemdkleider waren wohl üblich, die auf beiden
Schultern von Fibeln gehalten wurden (Bild).
Dazu wurden teilweise zwei Gürtel getragen. Einer direkt unter der Brust, der Andere
um die Taille. Auch sie trugen wollene Umhänge wie die Männer und dieselben
Schuhe. Auf dem Kopf trugen sie meist ein Tuch.
Neben Wolle
wurde später auch Leinen für die Kleidung verwendet. Mehr zur Bekleidung findet
sich hier
und hier
und hier
zum Schmuck hier.
Die Krieger mussten ihre Ausrüstung selber
besorgen. Zunächst waren Speere, Streitaxt, Keule, Schleuder und Pfeil und
Bogen weit verbreitet, während das Schwert den Reichen vorbehalten waren,
später gehörte es aber zur Standartausrüstung des germanischen Kriegers. Die
Scheiden waren aus Holz, mit Leder ummantelt oder ganz aus Metall und man trug
sie am Gürtel oder in einem Wehrgehänge über der Schulter. Schilde waren
meistens rund, aber es gab auch rechteckige Varianten und bei manchen Stämmen
waren sie bunt bemalt. Brustpanzer, die aus vielen kleinen Ringen bestanden,
waren teuer und vornehmlich den Wohlhabenderen vorbehalten. Ebenso wie die
Helme, die eher selten Anwendung fanden und die erst von ihren Nachbarn, den
Kelten, übernommen wurden. Der allgemeine germanische Krieger kämpfte deshalb
meistens nur mit Waffe, Schild und oft oberkörperfrei.
Mehr zu den
Kriegern hier.
Haus & Hof
Die Germanen bauten ihre Häuser aus Holz. Zunächst baute
man einräumige Häuser, deren Längswände jedoch über die vordere Querwand
vorgezogen wurden, damit ein offener Vorraum entstand. Dies diente zum Schutz
der Tür (Bild).
Später wurde dieser offene Vorraum dann geschlossen und als Küche benutzt. Letztere
Häuser waren ungefähr 10 m lang und 6 m breit. Die Dächer waren strohgedeckte Satteldächer. Fenster gab es nur in Form von Giebelluken zum Rauchabzug, aber ansonsten
waren die Häuser fensterlos. Der Boden war mit Brettern ausgelegt, mit Steinen
gepflastert oder war schlicht lehmgestampft.
Geschlafen
wurde auf breiten Bänken, die entlang der Wände verliefen und die auch als
Sitzbänke dienten. Stühle waren nur als Ehrenplatz in Verwendung. Als Tisch
benutzte man ein Brett, dass man auf gekreuzte Ständer legte und nach Gebrauch
wieder abnahm. Holz- und Tongefäße und Arbeitsgerät wurde auf hölzernen Regalen
gelagert, die Vorratstöpfe standen um den Lehmbackofen
herum, der bei den zweiräumigen Häusern in der Küche stand. Die Herdstelle,
über der gekocht wurde, wurde aus Feldsteinen gemauert und befand sich bei
älteren Häusern zunächst in der Mitte, bei Jüngeren an der Wand und es wurde
bei gutem Wetter auch im Freien gekocht. Mehr zu Herd und Ofen hier. Handmühle zum Mahlen von Getreide und Webstuhl durften natürlich auch nicht fehlen.
Zwar lebten
die Germanen oft mit ihrem Vieh unter einem Dach (Bild vom Stall),
aber es gab auch ganze Höfe mit gesonderten Gebäuden als Ställe, Vorratskammern
und Geräteschuppen. Auch gab es die sogenannten Grubenhäuser, die in die Erde
gegraben und mit außen aufgeworfenem Mist vor dem Frost geschützt wurden. Sie
dienten als Vorratskammern und im Winter für beispielsweise die Weber als warme
Arbeitsräume, die eine feuchte Arbeitsumgebung benötigten. Daneben gab es
meistens einen kleinen, umzäunten Garten auf dem Hof (Bild vom Hof).
Die Felder
lagen vor allen Dingen bei Dorfgemeinschaften nicht unbedingt in Reichweite der
Häuser. Ackerland wurde anhand von Verdiensten und Familiengröße zugeteilt,
aber es bestand auch ein Recht auf Nutzung von Gemeindeflächen (Wald, Weide und
Wasser). Angebaut wurde größtenteils Getreide. Der Obst – und Gartenbau kam
erst in späterer Zeit durch den Handel mit den Römern zu den Germanen.
Im Gegensatz zu
den Römern, die ihre Häuser aus Stein errichteten und eng beisammen siedelten,
errichteten die Germanen ihre Häuser mit viel Platz zu ihren Nachbarn. Sie
lebten meistens in sogenannten Einzelgehöften, aber es gab auch Dörfer. Städte
jedoch hatten sie keine. Ging der Platz aus, zog man mit der Sippe weiter und
ließ sich woanders nieder. Es gab jedoch auch Burgen, in denen die umliegende
Bevölkerung bei Notlagen Schutz suchen konnte. Ansonsten hielten die Germanen
aber nicht viel davon, sich zu verschanzen. Für sie galt, dass Angriff die
beste Verteidigung ist.
Gesellschaft
Die Familie war für den Germanen überaus wichtig und
bildete die Keimzelle allen gesellschaftlichen Lebens. Sie bestand aus Vater,
Mutter und Kind und weitete sich mit den verheirateten Söhnen und Töchtern, den
Knechten und Mägden zur Großfamilie aus. Auch die Verstorbenen galten weiterhin
als Familienmitglieder und von Zeit zu Zeit wurde ihnen geopfert und sie wurde
beispielsweise damit geehrt, dass man am Tisch für sie mit deckte. Es war auch
üblich, Kinder nach den Vorfahren zu benennen, um diese zu neuem Leben erstehen
zu lassen.
Das Oberhaupt
der Familie war der Familienvater. Er waltete unbeschränkt in seinem Haus und
hatte auch die Vormundschaft über alle übrigen Familienmitglieder inne und war
gleichzeitig für ihren Schutz zuständig. Er vertrat seine Frau nach außen hin
in Rechtsfällen und besaß das Recht der Züchtigung.
Der freie
germanische Mann war für Feldarbeit, Jagd und Fischfang zuständig und musste
bis ins hohe Alter hinein ständig eine Waffe bei sich tragen und in
Kriegszeiten in den Kampf ziehen. Die freie germanische Frau war für Heim und
Herd, die Verwaltung des Hofes und der Knechte, und für die Kindererziehung
zuständig.
Bei den
meisten germanischen Stämmen herrschte die Einehe und Ehen wurden wohl im
gegenseitigen Einverständnis geschlossen. Was aber trotzdem hieß, dass der Mann
den Ehevertrag mit dem Vater der Braut oder anderen männlichen ihrer Verwandten
aushandeln musste. Die Hochzeit war ein wichtiges Ereignis im Leben der
Germanen und sie wurde mit vielen Ritualen (wie dem Brautraub) gefeiert.
Zunächst oblag es dem Bräutigam, Geschenke an die Familie der Braut zu machen
(Vieh & Waffen bspw.), später ging dies ganz oder teilweise auf die Braut
über. Die Ehe konnte auch gelöst werden.
Kommen zur engeren Familie noch
die übrigen Verwandten hinzu, mit denen man in einer Dorfgemeinschaft siedelte,
spricht man von einer Sippe. Die Sippe kämpfte im Krieg in einer Abteilung
zusammen, war für ihre einzelnen Mitglieder verantwortlich und vertrat den
Einzelnen nach außen hin auch in größeren Streitigkeiten. Dabei galt, dass die
Verdienste des Einzelnen, aber auch seine Vergehen, der ganzen Sippe
angerechnet wurden. Was im Gegenzug aber auch hieß, dass man sich mit einer
ganzen Sippe anlegte, wenn man sich mit einem Einzelnen anlegte. So bestand
beispielsweise das Recht auf Blutrache, wenn ein Sippenmitglied getötet wurde.
Deshalb war es
das oberste Ziel eines jeden Germanen, ein ehrenhaftes, sittsames und treues
Leben zu führen, um seine Sippe zu ehren. Dafür waren die Germanen auch bei den
anderen Völkern bekannt. Beispielsweise war ihnen Gastfreundschaft so wichtig,
dass jeder ein Recht auf zeitweilige Aufnahme im Haus hatte und wenn kein Platz
vorhanden war, musste der Hausherr für den Reisenden eine andere Bleibe finden.
Gäste des Hauses bekamen auch Ehrenplätze und es war selbstverständlich, dass
sie gut bewirtet wurden und den Schutz des Hauses genossen. Das ging so weit, dass
selbst Feinde dies in Anspruch nehmen konnten. Ein Herr wählte auch lieber den
Tod oder die Knechtschaft, als seine eigenen Leute zu opfern. Da sie aber auch
sehr freiheitsliebend waren, wählten die Germanen oft lieber den Tod als die
Knechtschaft.
Gleichzeitig war Treulosigkeit den Germanen
zutiefst zuwider und wenn sie sich nicht sicher sein konnten, dass der
Gegenüber vertrauensvoll war, schreckten auch sie nicht vor Verrat zurück.
Als oberste
Instanz gab es die Vollversammlung aller freien Männer, das sogenannte Thing, zu dem Frauen keinen Zutritt hatten. Dem
Thing ging eine Besprechung der Ältesten voraus, deren Ratschläge auf der
anschließenden Versammlung einbezogen wurden. Das Thing fand immer bei Neumond
oder Vollmond an heiligen Stätten im Freien statt, wurde aber auch in Notzeiten
zusammengerufen und es herrschte der sogenannte Thingfrieden. Wurde er
gebrochen, wurde das als Frevel gegen die Götter angesehen und hart bestraft.
Zustimmung wurde durch das Zusammenschlagen von Waffen und Schilden, Ablehnung
durch Murren kundgetan.
Beim Thing
wurden u.a. auch Herzöge, Gaufürsten und Könige gewählt. Der König war der
Erste der Freien, aber kein Alleinherrscher. Ihm oblag die Aufsicht über Recht
und Ordnung, manche Könige waren für die Ausführung gottesdienstähnlicher Handlungen
zuständig, aber sie alle hatten den Oberbefehl im Krieg. Im Norden gab es
Stämme, in denen sogenannte Jarle diese Rolle erfüllten und es gab auch Stämme
ganz ohne Könige. Diese beriefen nur in Kriegszeiten Herzöge ein, die dann das
Heer anführten, aber in Friedenszeiten fehlte ein Oberhaupt. Durch Heben des
neuen Königs auf einen Schild beim Thing wurde der König anerkannt. Aber wenn
ein König versagte, konnte er auch abgesetzt, verjagt und sogar getötet
werden.
Es gab keine
geschriebenen Gesetze, sondern wurden diese nur in sprichwörtlichen und
bildhaften Wendungen zusammengefasst, um dem allgemeinen Germanen im Gedächtnis
zu bleiben. Vergehen wurden in den meisten Fällen von der Sippe geahndet, nur
bei schweren Verbrechen übernahm das das Thinggericht. Der Geschädigte musste
immer selber Klage erheben, damit es überhaupt zu einer Anklage kam. Der
Angeklagte musste dann zwölf Eideshelfer finden, die für ihn schworen, dass er
die Wahrheit sprach. Er konnte aber auch ein Gottesurteil fordern. Das Urteil sprach dann der Vorsteher des jeweiligen Gebietes.
Todesstrafen konnten ebenfalls verhängt werden und sie geschahen in Opferform an
die Götter.
Die
germanische Gesellschaft kannte drei Stände:
Die Vollfreien
waren im Vollbesitz aller Rechte, durften Waffen tragen und am Thing
teilnehmen. Bei schweren Vergehen
konnte ein Freier seine Stellung aber auch verlieren und er wurde dann in die
sogenannte Acht erklärt, also aus der menschlichen Gesellschaft verstoßen.
Die Sklaven
waren völlig rechtlos und galten als Besitz ihrer Herren, bekamen aber in
vielen Fällen eigene Höfe zur Bewirtung und konnten sich auch freikaufen.
Die
Freigelassenen waren meist Angehörige eines besiegten Stammes. Da man nicht
alle Besiegten zu Sklaven machen konnte, ließ man einen Großteil der Gefangenen
frei und gab ihnen Land zur Bewirtung, für das sie aber Pacht bezahlen mussten.
Sie hatten größere Handlungsfreiheit als die Sklaven und bei großen Verdiensten
konnten sie sogar in den Stand der Freien Aufnahme finden.
Leben & Sterben
Nach der Geburt hob der Vater das Neugeborene vom Boden
auf und besprenkelte es mit Wasser, um es symbolisch in den Kreis der Familie
aufzunehmen. Generell wuchsen die Kinder der Knechte zusammen mit denen der
Freien auf. Mit fünfzehn Jahren bekam die freien Jungen bei ihrer
Wehrhaftmachung dann einen Schild und einen Speer, galten als erwachsen und
erhielten Zutritt zum Thing, während die Mädchen bis zur Heirat im Hause der
Eltern blieben. Es war üblich, dass die jungen Männer nun in die Ferne zogen,
um bei kampferfahrenen Kriegern militärisch ausgebildet zu werden. Wenn es
einen Überschuss an solchen jungen Lehrlingen gab, war es deshalb gar nicht
unüblich, dass sie im römischen Heer lernten und dienten.
Die Germanen
waren Ackerbauern und Viehzüchter. Ihr Vieh war ihr wichtigster Besitz. Im
Gegensatz zu den Römern, die große Volksmassen mit Getreide ernähren mussten,
stand bei den Germanen mehr Fleisch auf dem Speiseplan, Fisch und Käse, je nach
Region. Dennoch war das Hauptnahrungsmittel auch bei ihnen Getreide. Wenn auch nicht als Brot,
das selten mal als Beilage gegessen wurde, sondern in Form von Getreidebreien.
Gemüse und Obst spielten eine eher untergeordnete Rolle.
Wein gab es
nur selten und als Importware von den Römern, aber da er nicht sehr hoch angesehen
war, wurde auf Festen vor allen Dingen Bier und Met getrunken. Ansonsten waren
die Germanen dem Alkohol im Alltag aber nicht sehr zugetan. Er war besonderen
Anlässen vorbehalten. Bei Versammlungen und Festen wurde dabei ein Trinkhorn
herumgegeben, aus dem jeder trank. Wurde einer übergegangen, galt das als
schlimme Beleidigung.
Die Germanen
hatten zunächst einen Vielgötterkult rund um den Göttervater Odin (mehr dazu hier), bevor im 4. Jahrhundert das Christentum sich nach und nach auch bei ihnen
verbreitete. Sie waren der Ansicht, dass jeder seines eigenen Glückes Schmied
sei und die Welt erfüllt war von Naturgeistern, Elfen, Zwergen und Trollen, die
sie an ihren heiligen Stätten verehrten, an denen sie auch ihre Things
abhielten. Diese heiligen Stätten waren Bäume, Berge und heilige Haine. Tempel
waren eher unüblich und sie sahen es als merkwürdig an, dass beispielsweise die
Römer ihre Götter in Häusern einschlossen.
Sie glaubten
daran, dass der Mond Auswirkungen auf ihr Leben und Erfolg oder Niederlage von
Unternehmungen habe und deshalb wurde beispielsweise das Thing bei Voll- oder
Neumond abgehalten. Auch zählten die Germanen ihre Tage deshalb nach Nächten
und nicht nach Tagen.
Die Germanen
kannten keine Priesterkaste wie die Kelten mit ihren Druiden. Die Fürsten und
Könige waren für die religiösen Handlungen zuständig, im häuslichen Kreis
übernahm das der Familienvater. Dort wurden Speis und Trank für die Götter
geopfert, bei Festen auch Tiere, die anschließend verzehrt wurden, aber auch Verbrecher
wurden den Göttern geopfert. Frauen galten als gottesnah und ihnen wurden
seherische Kräfte zugeschrieben.
Es gab
teilweise Stämme, die ihre Toten verbrannten, aber allgemein war die
Erdbestattung mit Grabbeigaben für den Verstorbenen üblich.
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Weitere interessante Seiten zu den Germanen:
Meine Hauptquelle: Emil Nack - Die Germanen
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