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Mittwoch, 4. August 2021

Kapitel 145 - Königin Ida

 
„Goldhain ist riesig. Ihr habt gar keine Ahnung, wie riesig dort alles ist. So viele Häuser und so viele Menschen. Verglichen dazu ist das hier ein Niemandsland. Die haben eine Mauer und Soldaten. Richtige. Mit Rüstungen und Waffen und einer richtigen Ausbildung, die nur fürs Kämpfen leben.“


„Und wisst ihr was? Ida, ja, diese alte, harmlos aussehende Frau, ist deren Anführerin. Eine Königin. Wisst ihr überhaupt, was das ist? Eine Königin? Ein Königreich? Neben ihrer riesigen Stadt mit ihren großen Mauern gehört ihr noch so viel von dem Umland, dass unser Zuhause zigmal da reinpassen würde. Dörfer, Weiler, Felder und Weiden, noch und nöcher. Und wisst ihr, wie sie das bekommen hat, hm? Mit ihren Soldaten. Sie ist einfach drüber marschiert und hat jeden getötet, der nicht zu ihrem Königreich gehören wollte. Das waren nicht mal Kriege, das waren Blutbäder. Gemetzel. Soldaten gegen Bauern mit Mistgabeln. Und wisst ihr was? Uns wird es nicht besser ergehen als denen.“


„Königin Ida könnte unser kleines Fleckchen Land egaler eigentlich nicht sein. Hier gibt es ja nichts, was sich für sie lohnen könnte. Zudem bezahlen die vom Ahn-Stamm, wer hätte das gedacht, schon seit Jahrzehnten Tribute an das benachbarte Königreich, damit die sie in Ruhe lassen. Weil die kleine Eisenader, auf der der Ahn-Stamm sitzt ja auch das einzig interessante ist, was es hier gibt. Aber sie ist zum Glück zu klein, würde sich nicht lohnen, um dafür Soldaten zu schicken und ein „hinterwäldlerisches“ Stückchen Provinz einzunehmen, wie Ida sagte. Das wissen die vom Ahn-Stamm nur nicht und zahlen deswegen Tribute.“


„Nur dann kam Reinard, der Idiot, und meinte, größenwahnsinnig werden zu müssen. Keine Ahnung, wie er Ida dazu bekommen hat, die Gegend hier jetzt doch haben zu wollen, aber er hat sich ihr unterworfen. Will als ihr Statthalter der Herrscher hier werden. Tja, aber Ida wollte ein bisschen mehr als das.“


„Ich hatte das Vergnügen, mich mit ihrer Haus- und Hofdame unterhalten zu können. Ein geschwätziges, naives Weib, das, so ein Zufall auch, Reinards Cousine ist. Ihr könnt euch vorstellen, dass sie immer ein gerngesehener Gast im Ahn-Stamm war. 
     Sie hat sich natürlich auch nichts dabei gedacht, mir brühwarm zu erzählen, dass der verstorbene König Lycastus und seine Gattin Ida unglücklicherweise kinderlos geblieben sind. Oder zumindest am Ende keine Kinder mehr da waren, nachdem sie alle gestorben sind. Was für ein Glück aber, dass der alte König vorgesorgt hat, indem er sich noch ein paar Nebenfrauen gehalten hat, deren Kinder sich als gesünder herausstellten.“


„Jetzt ist der alte König also gestorben, sein letzter Sohn mit Ida biss kurz darauf auch ins Gras, und seine Nebensöhne prügelten sich um die Nachfolge.“


„Es wäre wohl für uns alle das Beste gewesen, wenn sie sich einfach gegenseitig die Köpfe eingeschlagen hätten, aber stattdessen hatte einer die glorreiche Idee, sich mit der alten Königin zu verbünden. Ida, die arme, alte, kinderlose Frau, die überall im Königreich ihre Augen und Ohren hat und dementsprechend gefürchtet ist.
     Zwar ist sie leider schon zu alt, um selber noch Kinder zu bekommen, aber wie gut, dass auch sie noch ein Kind mit einem anderen Mann auf der Reservebank hatte. Und ihr werdet nicht glauben, wer das wohl ist: Richtig geraten, es ist Roah.“


„Ich habe keine Ahnung, wie das passiert ist, aber scheinbar war Roah ein Unfall mit Tuck aus jungen Jahren, den Ida hierhin abgeschoben hatte, um ihn zu vergessen.
     Jetzt plötzlich, wo keine anderen Nachkommen mehr da waren, wurde die verleumdete Tochter also plötzlich wieder interessant. Ida forderte von Lycastus' Sohn als Bedingung für einen Pakt mit ihr, dass er dafür ihre vergessene Tochter zur Frau nehmen müsse. 
     Fehlte nur noch Roah. Reinard erfuhr von der ganzen Sache, welch Glück auch, und hat natürlich sofort angeboten, Roah diskret zu den Soldaten zu bringen, die Ida ausgeschickt hatte, um ihre Tochter zu holen.“

 
„Jene übrigens, die ihr fälschlicherweise für Räuber gehalten habt.“


„Blöderweise hatte ich das… Pech, zu jenem Zeitpunkt, zu dem die Übergabe von Roah stattfinden sollte, besagten „Räubern“ über den Weg zu laufen. Reinard hatte Roah irgendeinen Unsinn erzählt, um sie dorthin zu locken, aber als Roah mich sah, dachte sie, dass ich mit den „Räubern“ unter einer Decke steckte, und sie ist wieder abgedreht, um das natürlich gleich mal Malah erzählen zu gehen. Das Treffen, bei dem Malah letztendlich niedergeschlagen wurde.“


„Keine Ahnung, wie Reinard davon erfahren hat. Jedenfalls hat er Roah zwar das Treffen mit Malah arrangieren lassen, aber sie nicht hingehen lassen, sondern dafür gesorgt, dass sie vorher den „Räubern“ in die Hände gerät. Vielleicht hat er ihnen von dem Treffen erzählt und sie haben Roah entführt und dich hinterrücks niedergeschlagen, Malah. Ich weiß es nicht.“

 
„Praktisch, was? Denn jetzt geraten entweder du, mit der Roah sich allein hat treffen wollen oder ich, der verkorkste Unruhestifter, der von der Verschwundenen Roah zuvor mit den „Räubern“ gesehen worden war, automatisch in Verdacht, für ihr Verschwinden verantwortlich zu sein.“


„Und weil es so lustig ist, stattet Ida auch gleich mal unserer „hinterwäldlerischen“ Provinz einen Besuch ab, um sich ihr neues Stück Land anzusehen. Kann sie sich ja einen Heidenspaß mit uns erlauben. Vielleicht vergiftet sie ja auch den ein oder anderen von Reinards Konkurrenten, damit sie später keine oder wenigstens weniger Soldaten entbehren muss. Reinard behauptet zwar, dass sie sogar seine Mutter vergiftet hat, aber ich wette das war er selber.“


Das war der Moment, in dem Nero, der bislang mit einem Gesichtsausdruck schwerlich unterdrückter Wut zugehört hatte, der Kragen platzte. „Du meinst wohl eher: Du hast das für ihn gemacht! Hast ja auch bei der Entführung seiner Frau – von Jade! – mitgeholfen und Lin umgebracht! Dafür wirst du bezahlen, Nila, das schwöre ich dir!“
     Was Garrus auf den Plan rief, der nicht minder wütend als Nero, aber um einiges bedrohlicher aussah.


„Ich hatte keine andere Wahl!“, wehrte Nila sofort erschrocken in Garrus‘ Richtung ab. „Reinard hat mich gezwungen!“
     „Ach ja? Und wieso konnte er dich überhaupt zwingen, hä?“, gab Nero spitz zurück. „Etwa weil du Nara vergewaltigt und sie beinahe auch noch umgebracht hast, um das Kind abzutreiben, das dabei entstanden ist? Ich schwöre, ich bring dich dafür um, du Mistkerl!“ Sie mussten ihn wirklich zurückhalten, da er tatsächlich im nächsten Moment Anstalten machte, auf Nila loszugehen. „Ich habe dich damals gewarnt! Und du wirst bezahlen für das, was du getan hast, hörst du mich?“
     Nila war inzwischen auf Abstand gegangen, und das war auch sein Glück, weil er deshalb schnell genug von Garrus weg kam, der nun statt Nero bedrohlich auf ihn zukam. Und ihm traute sich auch niemand in den Weg zu stellen. Außer Tann, der sich jetzt zwischen den ehemaligen Soldaten und seinen Enkel schob.


„Nila wird sich für die Dinge verantworten, die er getan hat, aber nicht jetzt. Jetzt müssen wir erstmal die wesentlich dringlichere Sache mit der Bedrohung durch Reinard und Ida klären“, erklärte er ernst und wandte sich danach Nila zu. „Junge, weißt du, ob und wann Ida Truppen herschicken wird?“
     „Ich… ich sag gar nichts mehr, wenn ich keinen Schutz zugesichert bekomme!“
     „Wir werden dich ganz bestimmt nicht beschützen, wo du sowas gemacht hast!“, warf Jana ein. „Du kannst froh sein, dass dich die Götter nicht auf der Stelle umgehauen haben! Also red, bevor wir dich umhauen und zum Reden bringen!“
     „Wir sollten uns alle erst einmal beruhigen“, versuchte Malah, die Situation zu entschärfen.


„Wir sollten ihn lieber aufknüpfen, meinst du wohl“, unterbrach Alek sie. „Ich melde mich freiwillig, das zu erledigen.“
     Dass ausgerechnet er ihr in den Rücken fiel. Aber es sollte sie nicht wundern. Sie wunderte sich viel mehr, dass er bislang so ruhig geblieben war angesichts dessen, was Nila Nara angetan hatte, die wie eine Schwester für ihn war.
     „Was ist eigentlich mit euch?“, lenkte Tann die Aufmerksamkeit zu Alistair und Gisela zurück, um sie von Nila abzulenken. „Wisst ihr, ob und wann Ida jetzt Truppen schicken wird?“


„Leider nein. Wir beide, Gisela und ich, sind mehr zufällig mit hineingeraten, als wir Garrus hier begegnet sind, der überall in Goldhain nach Roah rumgefragt hat. Deswegen wissen wir überhaupt, dass sie verschwunden ist. Aber wenn Nila nicht aufgetaucht wäre und Garrus ihn nicht geschnappt hätte, hätten wir nie etwas von Idas und Reinards Plänen erfahren.“
     „Woher wisst ihr überhaupt, dass er euch keinen Mist erzählt hat?“, merkte Wulf an. „Woher sollte er all diese Dinge bezüglich Ida wissen, an die als Königin bestimmt nicht so einfach heranzukommen ist? Ich stelle es mir jedenfalls arg unwahrscheinlich vor, dass er einfach eine von Idas Leibdienerinnen auf der Straße getroffen und sie ausgerechnet nach all diesen Dingen gefragt hat.“
     Nila schwieg, weshalb Alistair für ihn antwortete: „Er hat für sie gearbeitet, als wir ihn aufgegriffen haben. Nicht für sie direkt, aber er war in ihren Diensten. Wir mutmaßen, dass er Schutz bei ihr gesucht hat, nach dem, was wir gehört haben, er hier verbrochen hat.“


„Und ich war da auch sicher, bis ihr mich gefangengenommen habt!“, beschwerte Nila sich. „Jetzt stecke ich wegen euch in noch viel größeren Schwierigkeiten. Wenn die Königin rausfindet, dass ich weg bin un geredet habe, bin ich so gut wie tot. Wenn ich Glück hab…“
     „Du kannst froh sein, dass du überhaupt noch atmest, du Made! Wenn es nach mir gegangen wäre, hätten wir dich gleich unschädlich gemacht. Nicht, dass ich das nicht noch nachholen werde“, knurrte Garrus bedrohlich.
     „Das kannst du nicht machen! Ihr habt mir versprochen, dass mir nichts passiert, wenn ich alles erzähle!“


„Wie mein Großvater sagte“, intervenierte Malah bestimmt, „werden wir zu gegebener Zeit über Nila richten, aber jetzt gibt es wirklich Wichtigeres. Wir steuern vielleicht auf einen Krieg zu.“ Sie warf einen flehentlichen Blick zu ihrem Bruder, der ihn auffing, um danach betreten auf den Boden zu starren. „Nila, bitte, sag uns, was Ida entschieden hat.“
     „Sie wird Truppen senden. Im… im Frühjahr.“
     Da war es so still, dass nur noch das Knistern des Feuers zu hören war. Vergessen war das vorige Streitthema; der Schock über diese Enthüllung hatte sie alle zum Schweigen gebracht.
     „Krieg… Es bewahrheitet sich also doch…“, flüsterte Malah fassungslos, und ihr Blick glitt zu Luis hinüber, der das nicht merkte, aber der dennoch finster aussah. Sie alle wussten natürlich von seiner Zukunftsvision. Der, in der er den Krieg vor ihrer Haustür hatte wüten sehen.


Auf Malahs ausdrückliche Anweisung hin wurde Nila unter Hausarrest gestellt, der so aussah, dass er sich dauerhaft in ihrer oder Tanns Nähe aufhalten musste bis zu seiner Verhandlung. Da ihm mehrere Leute ans Leder wollten, hatten sie das als sicherer so empfunden.
     So kam es, dass er kurz darauf auch bei der Planung der Verteidigung anwesend war, die Malah gehofft hatte, während ihrer Führerschaft niemals angehen zu müssen. Neben allen Stammesmitgliedern nahmen auch Isaac, Alistair, Gisela und Garrus daran teil. Selbst Jade war noch immer anwesend.


„Zuallererst sollten wir uns einen Überblick über unsere verfügbaren Ressourcen machen“, eröffnete Aan, ihr neuer taktischer Berater, die Versammlung. „Vor allen Dingen, wem wir im Ernstfall vertrauen können, ist dabei wichtig. Da wären zum einen unsere werten Nachbarn, Tanja und Wirt, die Leute vom Handelsposten und die Blums. Auf den Ahn-Stamm werden wir wahrscheinlich nicht bauen können, aber vielleicht, wenn es stimmt, dass Reinard allein die Fäden zieht und seine Leute nichts davon wissen, wäre das auch eine Überlegung wert, sich dort umzuhören. Aber dann müssen wir vorsichtig vorgehen. Wenn es stimmt, dass Reinard Idas Lakai ist, sollte er auf keinen Fall erfahren, dass wir über alles Bescheid wissen.“
     „Dann sollten wir uns erstmal mit den Anderen außer dem Ahn-Stamm befassen“, entschied Malah.
    „Ich würde eher empfehlen, sich zuerst mit ihm zu befassen.“
     „Warum?“
     „Wotan. Er ist Schmied und sie könnten ihn dazu bringen, ihnen Waffen zu schmieden. Was ziemlich wahrscheinlich ist, da Reinard sichtlich hinterher war, ihn in seinen Stamm zu holen.“
     „Sowas würde Wotan niemals machen! Er würde euch nie verraten!“, empörte Jade sich.
     „Das will ich nicht abstreiten, aber wenn es hart auf hart kommt, könnten sie ihn zwingen. Vergiss nicht, dass seine Mutter auch dort ist. Sie könnten ihm mit ihrem Leben drohen.“


„Moment mal, was machen mein Bruder und meine Mutter bitte im Ahn-Stamm?“, mischte sich Gisela irritiert ein. „Warum sind sie nicht Zuhause?“
     Die Anderen tauschten unglückliche Blicke und Akara erklärte ihr besorgt: „Deine Mutter hat deinen Vater verlassen, und sie und Wotan leben jetzt im Ahn-Stamm. Das war vor ein paar Tagen schon, und seitdem hat sich dein Vater zuhause eingeschlossen und ich habe ihn nicht mehr gesehen. Er antwortet seit gestern auch nicht mehr auf mein Klopfen. Ich mache mir wirklich Sorgen um ihn.“
     Gisela antwortete ihr nicht, löste sich stattdessen aus der Runde und ging schnurstraks zur Tür.
     „Entschuldigt, ich gehe ihr besser nach“, sagte Alistair. „Rechnet nicht damit, dass wir für die Besprechung zurückkehren werden.“
     Alistair brauchte etwas, um seiner Frau zu folgen, und er musste erst nach ihr rufen, dass sie stehen blieb und er an ihre Seite kommen konnte. Auch Aan wollte folgen, aber Jana hielt ihn zurück und schüttelte den Kopf. Das war etwas, das ihr Sohn und seine Frau allein klären mussten.
     „Wenn sie Hilfe wollen, werden sie fragen“, sagte sie.
     Das gefiel Aan nicht – er wollte seinen wiedergefundenen Sohn nicht gleich an den unzurechnungsfähigen Nachbar verlieren – aber er musste es akzeptieren.


„Alis, Liebling, ich glaube, es ist besser, wenn du nicht mitkommst“, meinte Gisela, als er sie erreicht hatte. „Mein Vater wird nicht sehr gut auf dich zu sprechen sein.“
     „Da muss er durch. Ich lasse dich jedenfalls ganz sicher nicht allein zu ihm gehen.“
     „Er wird mir schon nichts tun. Ich bin schließlich seine Tochter.“
     „Ich werde es nicht darauf ankommen lassen.“ Er nahm ihre Hand, lächelte kämpferisch. „Wenn er seine Tochter wiederhaben will, dann muss er auch ihren Mann akzeptieren. Uns gibt es jetzt nur noch zu zweit.“
     Gisela erwiderte das Lächeln, drückte die Hand ihres Mannes und ließ es dann zu, dass er sie begleitete. Es war noch immer ein ungewohntes Bild für alle anderen, diese beiden zusammen und so vertraut miteinander zu sehen, aber sie alle sahen, wie sehr die beiden sich verändert hatten. Wie glücklich sie miteinander waren. Vor allen Dingen Gisela war kaum wiederzuerkennen.


Es ging also zum Nachbarshaus hinüber, und wie Akara schon gesagt hatte, reagierte niemand auf ihr Klopfen. Doch als sie versuchte, die Tür zu öffnen, schwang sie ganz einfach auf. Sie war nicht einmal abgeschlossen.


Als sie eintraten, fanden sie nicht nur das Haus in einem schlimmen Zustand vor. Griswold saß in der Dunkelheit zusammengesunken am Tisch, war schmutzig, blass, und es stank nach Alkohol und dem viel zu lange nicht mehr ausgemisteten Unrat der Tiere. Kein Feuer brannte in der Schmiede. Das war ein so ungewohntes Bild, weil ihr Vater das Feuer in der Schmiede zu dieser Tageszeit früher nie gelöscht hatte.


 „Oh, Vater! Was ist nur mit dir geschehen?“
     Zuvor ignoriert, nahm Griswold jetzt endlich Notiz von ihr. Starrte sie an. „Gisela…“
     Giselas Augen schwammen inzwischen in Tränen, sie wollte ihn nur noch in den Arm schließen, aber als ihr Vater schließlich auch auf Alistair aufmerksam wurde und aufsprang, wich sie erschrocken vor ihm zurück.


„Du! Ich mach dich kalt!“, knurrte er.
     Er stapfte bedrohlich auf seinen ungewollten Schwiegersohn zu, während Alistair nach Kräften versuchte, die Fassung zu wahren und ihm nicht zu zeigen, dass er eigentlich gerade am liebsten Reißaus vor ihm nehmen wollte.
     „Glaub bloß nicht, dass ich mich nicht wehren kann! Ich bin Arzt und weiß, wie ich dich mit einem Fingerdruck ausschalten kann!“, behauptete er möglichst bedrohlich.
     Das war gelogen, aber das musste Griswold ja nicht wissen. Und tatsächlich klappte sein Bluff. Der massige Schmied blieb stehen. Er sah zwar weiterhin überaus bedrohlich aus, aber immerhin hatte Alistair sich ein bisschen Luft verschafft.


„Du solltest dich lieber beruhigen. Wir sind in Frieden hergekommen, um zu reden – Gisela ist hergekommen, weil sie sich Sorgen um dich macht. Aber wenn du so weitermachst, sind wir wieder weg! Und ich sage dir, du wirst keinen Finger an meine Familie legen, denn ich kann sie, entgegen dem, was du und deine Frau dachten, sehr wohl beschützen und versorgen!“
     Er sah ein bisschen trotzig aus, und Gisela wusste ja auch, warum. Dass ihre Eltern nicht geglaubt hatten, dass Alistair sie und ihre Kinder würde versorgen können, weil er nicht laufen konnte, war etwas, dass ihn schon lange gewurmt hatte. Es war wohl auch ein Grund, warum er mitgekommen war: Um es ihnen so richtig unter die Nase zu reiben, dass er es doch konnte. Deshalb hatte Gisela sich bislang auch nicht eingemischt. Aber jetzt war sie wieder dran.
     „Es tut mir leid, dass ich damals einfach weggegangen bin, aber ihr habt mir keine andere Wahl gelassen. Und ich bereue es nicht. Aber deshalb bin ich nicht hier. Ich habe das mit Mutter gehört. Das – “


„Geh!“, fiel ihr Griswold mitten ins Wort. „Ich will dich nicht sehen! Nicht dich und auch nicht deine Mutter! Wenn ihr beide meint, gehen zu müssen, dann bitte, geht und lasst mich in Ruhe! Ich brauche euch nicht!“
     „Vater… das meinst du doch gar nicht ernst, nicht wahr?“
     Doch als Gisela ihn am Arm berühren wollte, zog Griswold ihn weg.
     „Verschwinde aus meinem Haus! Du bist nicht mehr meine Tochter. Ich habe keine Familie mehr.“
     Gisela zog sich sich getroffen zurück und tat, was er verlangt hatte. 


An der Tür blieb sie jedoch noch einmal stehen, sagte: „Wenn du dich dazu entschließt, mich doch sehen zu wollen, würde ich mich freuen, wenn du vorbeikommst. Wir werden noch eine Weile im Nachbarhaus wohnen. Deine Enkel würden sich bestimmt auch freuen, dich kennenzulernen.“
     Doch Griswold sah sie nicht einmal an. Also verließ Gisela ihr Elternhaus wieder.


Alistair wartete, bis sie weg war, bevor er sich wieder an Griswold wandte und ihm sagte: „Du hast gar kein Recht darauf, sauer auf sie zu sein. Ihr wart es schließlich, die sie dazu gezwungen haben, von hier fortzugehen. Und damit meine ich nicht einmal, dass ihr uns verboten habt, zu heiraten. Nein, ihr habt eure eigene Tochter beinahe an den Rand der Zerstörung gebracht.
     Weißt du eigentlich, wie sehr sie versucht hat, die perfekte Tochter für dich zu sein? Wie sehr sie das versucht hat, um dir den Sohn zu ersetzen, den deine Frau dir nicht schenken konnte? Weißt du eigentlich, wie groß Gretas Angst war, dass du sie deswegen verlässt? Ich weiß es, denn Gisela hat sie immer wieder deswegen weinen sehen.“


„Gisela hat es gesehen und irgendwann ist diese Angst ihre eigene geworden. Dass du die Familie verlässt. Dass sie dir nie gut genug sein wird, weil sie „nur ein Mädchen“ ist. Weißt du eigentlich, wie sehr sie diese Angst und dieser Druck belastet haben? Wenn sie nicht mit mir weggegangen wäre, dann würde es diese wunderbare Frau heute nicht mehr geben. Und das ist sie. Gisela ist eine wundervolle Frau, für die ich jeden Tag dankbar bin.“


„Sie ist intelligent, liebevoll, mutig, stark und vor allen Dingen großherzig. Und ihr hättet das beinahe zerstört. Ich sage nicht, dass du allein Schuld daran hast, aber du hast wirklich kein Recht, sie für auch nur irgendetwas zu beschuldigen. Du solltest lieber dankbar sein, dass sie hierher zurückgekommen ist. Denn das war nicht einfach für sie. Und ich sage dir, wenn ich sehe, dass Gisela wegen dir wieder leidet, werde ich sie und die Kinder nehmen und dann wirst du uns nie wieder sehen. Sie ist jetzt meine Frau und steht unter meinem Schutz, und ich werde sie beschützen!“


Griswold antwortete ihm natürlich nicht, aber Alistair hatte das auch gar nicht erwartet. Also ließ er ihn einfach stehen und folgte seiner Frau nach draußen.


Gisela erwartete ihn, und er konnte ganz genau sehen, wie sehr sie mit dem zu kämpfen hatte, was gerade geschehen war. Er war wirklich froh, dass seine Eltern sehr viel verständnisvoller auf ihre damalige Flucht reagiert hatten.
     Er nahm seine Frau in den Arm, die das einen Moment zuließ, bevor sie sich wieder von ihm löste und erklärte: „Ich will noch nach meiner Mutter sehen. Vielleicht kann ich ja bei ihr etwas erreichen.“
     Alistair sagte nichts dazu, nickte bloß und begleitete sie dann auch auf diesem Weg.


Sie hatten gerade Cesar gesattelt und Alistair war aufgestiegen, als sie von Jin abgefangen wurden, der erklärte, mit ihnen gehen zu wollen. Alistair wusste, dass er sie beschützen wollte, und obwohl er ja ein bisschen Sorge hatte, dass sein Großvater etwas Voreiliges tun könnte, das sie alle in Gefahr bezüglich der heiklen Situation mit dem Ahn-Stamm brachte, ließ er ihn dennoch mitkommen. Jade war ebenfalls mit von der Partie, weil sie, wie Alistair überrascht erfuhr, inzwischen ausgerechnet Reinards Frau geworden war.


„Glaub mir, wenn ich das gewusst hätte, hätten mich keine zehn Pferde dazu bekommen, den zu heiraten.“
     „Ich werd dich da auch so schnell wie möglich rausholen, Blümchen, versprochen!“, versicherte Jin ihr untröstlich.
     Jin war vorhin fürchterlich ausgerastet, als sie entschieden hatten, dass Jade erstmal zum Ahn-Stamm zurückkehren sollte, um den Schein zu wahren. Er hatte getobt und gedroht, seine Tochter zu nehmen und mit ihr den Stamm zu verlassen, und das hätte er wohl auch gnadenlos durchgezogen, wenn Jade nicht ein Machtwort gesprochen hätte. Sie selber wollte zurückgehen, um Informationen zu sammeln und ihnen im Ernstfall sofort Bescheid geben zu können, wenn Reinard etwas vorhatte. Das hatte Jin natürlich überhaupt nicht gefallen, aber er hatte sich schließlich geschlagen geben müssen.


Eris war inzwischen quasi ein Dauergast im Ahn-Stamm. Zum einen wollte sie natürlich bei ihrer Freundin Greta sein und ihr beistehen, zum anderen konnte sie aber auch nicht verhindern, dass sie inzwischen doch ein ganz schön schlechtes Gewissen plagte, dass sie sich überhaupt in deren Eheleben eingemischt hatte.
     „Ich einfach nicht verstehen, warum Greta nicht froh sein, diesen Mann los sein“, sagte sie gerade verdrossen zu Wotan, der ebenfalls merkwürdig ruhig war, seitdem Griswold sie aus dem Haus geworfen hatte.


Wotan erhob sich schwungvoll, funkelte sie böse an. „Ja, das ist es; du hast keine Ahnung gehabt, aber trotzdem gemeint, dich einmischen zu müssen! Und jetzt sieh dir an, was du angerichtet hast! Ich verstehe, dass du sauer auf mich warst, dass ich dich verarscht habe, aber meine Familie zu zerstören, ging wirklich zu weit!“
     „Warum du nicht froh sein, du diesen Mann los sein? Ich denken, du ihn hassen. Er nicht dein Vater sein.“
     „Ja, er ist auch nicht mein Vater. Er wollte es nie sein und hat mich das immer wissen lassen. Er war ungerecht und streng, und ja, ich kann ihn nicht ausstehen, aber“, er rang die Hände und fing an, unruhig umherzugehen, „es war trotzdem er, der mir die Windeln gewechselt hat, wenn Mutter nicht da war. Der nachts aufgestanden ist, wenn sie krank war und mich beruhigt hat, wenn ich einen Alptraum hatte. Der mich aufgehoben hat, wenn ich gefallen bin und der mir so ziemlich alles beigebracht hat, was ich weiß.“


„Ich weiß, dass er nicht mein echter Vater ist und dass mein echter Vater für mich da war, wenn ich das wollte, aber für mich war trotzdem immer Griswold mein Vater. Ob er das jetzt wollte oder nicht. Deswegen hab ich auch so lange nichts gemacht, obwohl er vielleicht nicht gut für meine Mutter war.“
     Wotan war noch einen Moment länger still, in dem Eris erstaunt war und es ihr ein bisschen widerstrebte, dass der Junge, den sie die letzte Zeit über für die Inkarnation alles Bösen auf dieser Welt gehalten hatte, es vielleicht doch nicht war. Dass mehr hinter ihm steckte, als es vielleicht den Anschein hatte.


Wotan seufzte schwer und ließ sie dann stehen, ging nach draußen, wohin seine Mutter vor einer Weile schon verschwunden war. Und er lief dabei direkt in eine sehr herzliche und unerwartete Familienzusammenführung hinein.


Sie fanden sich kurz darauf, nachdem Mutter und Tochter fertig damit waren, Wiedersehen zu feiern, in dem neuen, separaten Häuschen ein, das der Ahn-Stamm gebaut hatte. Wie sie erfahren hatten, wohnten momentan Lenn und Sharla allein darin, die so freundlich gewesen waren, es ihnen für ihre Familienzusammenführung zur Verfügung zu stellen.
     „Ach, Gisi, Kind, ich bin so froh, dich wiederzusehen!“, fing Greta erleichtert an, tätschelte der verlorenen Tochter liebevoll die Hand. „Ich habe mir solche Sorgen um dich gemacht. Es war falsch von uns, dass wir euch nicht erlaubt haben, zu heiraten, und das tut mir leid.“
     „Schon gut. Mach dir keine Gedanken darüber. Sag mir lieber, wie es dir geht. Ich habe das mit dir und Vater gehört.“
      „Hast du ihn gesehen? Deinen Vater?“, fragte Greta besorgt. „Wie geht es ihm?“


„Schlecht, Mutter. So wie er aussah, hat er bestimmt seit Tagen nicht mehr richtig gegessen. Seine Schwester hat erzählt, dass er auch das Haus nicht mehr verlässt und mit niemandem mehr spricht. Nicht mal die Schmiede brannte. Er arbeitet nicht und lässt sich nur noch hängen und trinkt. Was ist denn eigentlich passiert? Hat er dir was getan, dass du gegangen bist?“
     „Nein! Dein Vater hat niemals die Hand gegen mich erhoben, das weißt du doch! Er ist vielleicht aufbrausend, aber er würde uns doch nie etwas tun.“
     „Ich weiß. Ich wollte nur sichergehen. Denn wenn es so ist, solltest du zu ihm zurückgehen. Er braucht dich nämlich.“


„Nein, das kann ich nicht“, lehnte Greta sofort ab.
     „Warum denn nicht?“
     „Das ist kompliziert, Gisi, aber es ist besser so, glaube mir. Deinem Vater gefällt das vielleicht nicht, dass ich gegangen bin, aber es war nötig. Er wird darüber hinwegkommen.“
     „Ist es wieder wegen dieser Sache, dass du ihm keine Söhne schenken kannst?“, entlarvte Gisela ihre Mutter, die sofort ertappt ihrem Blick auswich. „Ach, Mutter! Das ist Unsinn! Vater braucht dich! Geh zu ihm zurück!“
      „Das werde ich nicht tun. Es ist besser so. Dein Vater ist ohne mich besser dran. Und er ist auch noch jung genug, um sich eine andere Frau zu suchen.“


Das war der Moment, in dem Jin, der seiner Tochter Jade nicht von der Seite weichen wollte und der deshalb ebenfalls unfreiwillig anwesend war, bellend lachte.
     „Ich hätt ja nie gedacht, dass ich das mal sagen würde, aber da hast du verdammt noch eins recht! Griswold kann froh sein, dich los zu sein!“
     „Als ob ich irgendetwas auf deine Meinung geben würde!“, schoss Greta böse zurück.


„Nee, da hast du recht. Du hast noch nie was auf die Meinung von wem anders als dir gegeben. Als ich keine Hosen tragen wollt, hast du einfach mein Fell ins Feuer geschmissen. Ich hätt nackig rumlaufen sollen, hätt ich! Aber du hast mich ja nie was machen lassen! Hast immer so lange an mir rumgemeckert, bis ich gemacht hab, was du wolltest. Bin sowas von froh, dass ich mich nicht mehr mit dir rumärgern muss. Und Griswold sollte das auch. Ich konnt den Mann ja nie leiden, aber er verdient echt Respekt, dass er’s so lang mit dir ausgehalten hat. Ich hab echt keine Ahnung, was der an dir findet.“  
     „Du hast ja auch keine Ahnung! Das hast du noch nie gehabt!“
     „Ja, vielleicht kapier ich vieles nicht, aber dafür tu ich nicht anderen meine Meinung aufzwingen!“
     „Ich zwinge niemandem meine Meinung auf, du Holzklotz!“
     Jin lachte höhnisch. „Klar, deswegen bestimmst du ja auch einfach, dass es gut für Griswold ist, dass du weg bist. Dir ist doch eigentlich voll schnuppe, was er will.“


„Was soll das heißen?“
     „Na, hast du ihn überhaupt mal gefragt, was er will?“ Als Greta ihn nur irritiert anstarrte, war ihm das Antwort genug. „Dacht ich mir. Wie früher. Hast dich kein Stück verändert. Bin echt froh, dass ich mich nicht mehr mit dir rumschlagen muss.“
     Da war Greta tatsächlich still. Es war das erste Mal, seitdem Jin sie kannte, dass sie ihm nichts mehr zu entgegnen hatte. Normalerweise hatte sie immer auf ihrem Standpunkt gestanden, unverrückbar, egal ob sie damit recht gehabt hatte oder nicht, hatte auf ihn eingeredet, bis er es müde geworden war und immer getan hatte, was sie gewollt hatte. Aber diesmal nicht. Wenn ihm die letzten Jahre mit Dana eines gelehrt hatten, dann, dass seine Meinung mitnichten unwichtig war. Seine Gefährtin hatte ihm ein neues Selbstwertgefühl gegeben, dass Greta einst, Stück für Stück, abgetragen hatte, bis er nur noch eine leere Hülle, eine Farce seines früheren Selbst gewesen war. Und dieses wiedererlangte Selbstwertgefühl konnte seitdem niemand mehr ankratzen. Vor allen Dingen Greta nicht.


„Weißt du, ich geb ja echt nix auf deine Meinung“, fuhr er fort, „aber Griswold schon. Ich hab keinen blassen Schimmer warum, aber so ist’s halt. Und du bist dümmer noch als ich, wenn du echt jemanden verlässt, der dich herrische Furie aushält.“
     Greta konnte nicht anders, als ihm einen bösen Blick zuzuwerfen, selbst Gisela und Wotan sahen ein bisschen missbilligend aus. Vor allen Dingen, als Greta, plötzlich und unvermittelt zu weinen anfing.


Wotan war gleich zur Stelle, um seiner Mutter den Rücken zu tätscheln. Jin wollte ihr am liebsten sagen, dass sie sich nicht als Opfer aufspielen sollte, wo sie es doch gewesen war, die gegangen war, aber selbst er merkte, dass er besser still sein sollte. Da brauchte es auch gar nicht erst Jade, die ihm die Hand auf den Arm legte, um ihm das zu signalisieren.    


 Wotan hatte seine Mutter inzwischen zu einem nahegelegenen Stuhl geführt, damit sie sich setzen konnte.
     „Wie du und er eigentlich kennenlernen?“
     Eris‘ Frage kam so plötzlich, dass Greta das Weinen unterbrach, um sie verwirrt anzusehen. Sie brauchte auch etwas, um überhaupt zu verstehen, was das Mädchen gemeint hatte.
     „Alle sagen, du ihn lieben, aber ich nicht den Grund verstehen.“
     Greta wollte eigentlich nicht erzählen. Sie wollte sich nicht an eine Zeit erinnern, die längst vergangen war und die nie zurückkehren würde. Die ihr wehtun würde.


Aber dann ging plötzlich die Tür auf, Griswold stand unvermittelt im Türrahmen, und Greta war in der Vergangenheit.
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 Bevor ich zum Kapitelkommentar komme, muss ich hier mal Werbung für den Sims 3 Smooth Patch von Lazy Duchess machen, den ich just gestern entdeckt habe (wen das nicht interessiert, der kann also zum nächsten Abschnitt übergehen). Wie jeder, der Sims 3 jemals gespielt hat, weiß, neigt das Spiel dazu, ziemlich laggy zu sein, und vor allen Dingen Create a Style ist sehr... langsam, um es mal milde auszudrücken. Dieser "Patch" merzt zwar die Lags nicht gänzlich aus, lässt das Spiel aber an sich wesentlich flüssiger laufen. Ich selber kam noch nicht dazu, es in längerem Gameplay auszuprobieren, aber schon allein CAS und Create a Style luden so viel flüssiger, dass ich diesen "Patch" nie wieder rausnehmen möchte (siehe hier mal ein paar GIFs dazu; sind zwar nicht von mir, aber läuft bei mir genauso schnell). Und dabei verändert der "Patch" nicht mal wirklich etwas an den Dateien. Alles, was man tun muss, ist, die 3 Dateien, die mit dem "Patch" kommen, in den "Die Sims 3/Game/Bin"-Ordner (also dort, wohin das Spiel installiert wurde und NICHT wo die Savegames sind) zu packen und, wenn man die Origin-Version hat, das Spiel IMMER über "TS3PatchLauncher.exe" zu starten (Steam- und Disk-Version kann man wohl so wie immer starten, schaut also, welche Version ihr braucht).
     Über die .txt-Datei kann man den "Patch" sogar noch schneller machen, indem man die Datei mit Notepad öffnet und bei TPS = 500 die 500 in 1000 verändert, wenn man es dem eigenen Computer zutraut, dass er mehr leisten kann. Obwohl mein PC nicht mehr der Neueste ist, läuft es bei mir ohne Probleme mit 1000 TPS, aber das muss man wohl selber ausprobieren. 
     Ich empfehle auch allen Sims-2-Spielern wärmstens, mal auf Lazy Duchess' Seite zu stöbern. Ich selber benutze bspw. noch den Costum Launcher für Sims 2, der das Spiel nicht nur in den Vollbild-Fenstermodus bringen kann, sondern der nebenbei auch noch das berühmt-berüchtigte Firstborn-Syndrom fixt (was es auch separat hier gibt). Jetzt aber endlich weiter mit dem Kapitelkommentar:
 
Nächstes Mal wird dann Gretas und Griswolds Geschichte erzählt. Ich weiß, dass die meisten von euch wahrscheinlich ganz andere Dinge wissen wollen, wie z.B. was jetzt mit Wulfgar ist (der ja immer noch im Koma liegt) oder was sie bezüglich des wohl bald anstehenden Krieges unternehmen werden, aber Griswolds und Gretas Trennung (die ja auch schon ein paar Kapitel zurückliegt), muss jetzt auch endlich mal aufgelöst werden, und ich muss sagen, dass es eine ganz bittersüße Geschichte geworden ist.
 
Was dieses Kapitel angeht, will ich noch mal kurz zusammenfassen, was Nila erzählt hat: Ida ist also als Ehefrau von Lycastus (Lyca) Königin von Goldhain, einer reichen Stadt, die sich militärisch viele Gebiete in der Vergangenheit einverleibt hat. Nachdem Idas und Lycas Kinder jedoch alle gestorben sind, haben sich Lycas' uneheliche Söhne um die Nachfolge bekämpft. Einer davon hat mit der alten Königin einen Pakt geschlossen, dass sie ihn wegen der Nachfolge unterstützt und er dafür Idas uneheliche Tochter Roah heiratet, die diese in ihrer Jugend mit Tuck bekommen hatte. 
     Laut Nila hat Ida daraufhin Soldaten in die Uruk-Gegend geschickt, um Roah nach Goldhain zu holen, und Reinard, der das erfahren hat, hat Ida seine Hilfe angeboten. Reinard, der scheinbar mit Idas Hilfe über die Gegend herrschen will, hat Roah daraufhin zu den Soldaten gebracht, die die Uruks fälschlicherweise für Räuber gehalten hatten. Nur hat Roah dabei gesehen, wie Nila mit ihnen zu tun hatte und sie ist umgedreht, um sich mit Malah zu treffen, um ihr davon zu berichten. Doch erneut hat Reinard sich eingemischt, sodass Roah von den Räubern entführt worden ist, bevor es zu dem Treffen kam und Malah von ihnen niedergeschlagen worden ist, sodass sie oder ihr Bruder Nila letztendlich für Roahs Verschwinden verantworttlich gemacht worden sind.
     Und am Schluss kam Ida auch noch persönlich in die Gegend, um Konkurrenten auszuschalten.
     Alles klar soweit? Wenn das für euch wirr und kompliziert klingt, lasst mich euch sagen, dass es das auch ist. Denn ob Nila letztendlich die Wahrheit erzählt oder sie alle nur anlügt, weil er einfach nichts weiß oder um von seiner eigenen Schuld abzulenken, steht natürlich auf einem ganz anderen Blatt. Denn manche Dinge, die er erzählt hat, scheinen doch ganz schön merkwürdig zu sein, oder?
 
So, das war es soweit erstmal von mir. Danke euch fürs Vorbeischauen, passt auf euch auf, und ich verabschiede mich.

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